[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 1. Hamburg u. a., [1769].Auch hatten, schon in dem sechszehnten Jahr- ver- venit der 137sten oder zu der 184sten machen wol-
len, folgendermaaßen zusammenlesen würde. Es versteht sich, daß in der letztern die Wor- te, cum qua Polyphontes, occiso Cres- phonte, regnum occupavit, als eine unnö- thige Wiederholung, mit sammt dem darauf folgenden ejus, welches auch so schon über- flüßig ist, wegfallen müßte. Merope. Auch hatten, ſchon in dem ſechszehnten Jahr- ver- venit der 137ſten oder zu der 184ſten machen wol-
len, folgendermaaßen zuſammenleſen wuͤrde. Es verſteht ſich, daß in der letztern die Wor- te, cum qua Polyphontes, occiſo Creſ- phonte, regnum occupavit, als eine unnoͤ- thige Wiederholung, mit ſammt dem darauf folgenden ejus, welches auch ſo ſchon uͤber- fluͤßig iſt, wegfallen muͤßte. Merope. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0330" n="316"/> <p>Auch hatten, ſchon in dem ſechszehnten Jahr-<lb/> hunderte, zwey italieniſche Dichter, Joh. Bapt.<lb/> Liviera und Ponponio Torelli, den Stoff zu ih-<lb/> ren Trauerſpielen, Kreſphont und Merope, aus<lb/> dieſer Fabel des Hyginus genommen, und waren<lb/> ſonach, wie Maffei meinet, in die Fußtapfen<lb/> des Euripides getreten, ohne es zu wiſſen. Doch<lb/> dieſer Ueberzeugung ohngeachtet, wollte Maffei<lb/> ſelbſt, ſein Werk ſo wenig zu einer bloßen Di-<lb/> vination uͤber den Euripides machen, und den<lb/> verlohrnen Kreſphont in ſeiner Merope wieder<lb/> aufleben laſſen, daß er vielmehr mit Fleiß von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/><note next="#seg2pn_5_3" xml:id="seg2pn_5_2" prev="#seg2pn_5_1" place="foot" n="(*)">der 137ſten oder zu der 184ſten machen wol-<lb/> len, folgendermaaßen zuſammenleſen wuͤrde.<lb/> Es verſteht ſich, daß in der letztern die Wor-<lb/> te, <hi rendition="#aq">cum qua Polyphontes, occiſo Creſ-<lb/> phonte, regnum occupavit,</hi> als eine unnoͤ-<lb/> thige Wiederholung, mit ſammt dem darauf<lb/> folgenden <hi rendition="#aq">ejus,</hi> welches auch ſo ſchon uͤber-<lb/> fluͤßig iſt, wegfallen muͤßte.<lb/><cit><quote><hi rendition="#aq"><hi rendition="#c"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Merope.</hi></hi></hi><lb/> Polyphontes, Meſſeniæ rex, Creſphon-<lb/> tem Ariſtomachi filium cum interfeciſſet,<lb/> ejus imperium & Meropem uxorem poſſe-<lb/> dit. Filium autem infantem Merope ma-<lb/> ter, quem ex Creſphonte habebat, abs-<lb/> conſe ad hoſpitem in Ætoliam mandavit.<lb/> Hunc Polyphontes maxima cum induſtria<lb/> quærebat, aurumque pollicebatur, ſi quis<lb/> eum necaſſet. Qui poſtquam ad puberem<lb/> ætatem venit, capit conſilium, ut exequa-<lb/> tur patris & fratrum mortem. Itaque</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">venit</hi></fw></quote></cit></note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [316/0330]
Auch hatten, ſchon in dem ſechszehnten Jahr-
hunderte, zwey italieniſche Dichter, Joh. Bapt.
Liviera und Ponponio Torelli, den Stoff zu ih-
ren Trauerſpielen, Kreſphont und Merope, aus
dieſer Fabel des Hyginus genommen, und waren
ſonach, wie Maffei meinet, in die Fußtapfen
des Euripides getreten, ohne es zu wiſſen. Doch
dieſer Ueberzeugung ohngeachtet, wollte Maffei
ſelbſt, ſein Werk ſo wenig zu einer bloßen Di-
vination uͤber den Euripides machen, und den
verlohrnen Kreſphont in ſeiner Merope wieder
aufleben laſſen, daß er vielmehr mit Fleiß von
ver-
(*)
(*) der 137ſten oder zu der 184ſten machen wol-
len, folgendermaaßen zuſammenleſen wuͤrde.
Es verſteht ſich, daß in der letztern die Wor-
te, cum qua Polyphontes, occiſo Creſ-
phonte, regnum occupavit, als eine unnoͤ-
thige Wiederholung, mit ſammt dem darauf
folgenden ejus, welches auch ſo ſchon uͤber-
fluͤßig iſt, wegfallen muͤßte.
Merope.
Polyphontes, Meſſeniæ rex, Creſphon-
tem Ariſtomachi filium cum interfeciſſet,
ejus imperium & Meropem uxorem poſſe-
dit. Filium autem infantem Merope ma-
ter, quem ex Creſphonte habebat, abs-
conſe ad hoſpitem in Ætoliam mandavit.
Hunc Polyphontes maxima cum induſtria
quærebat, aurumque pollicebatur, ſi quis
eum necaſſet. Qui poſtquam ad puberem
ætatem venit, capit conſilium, ut exequa-
tur patris & fratrum mortem. Itaque
venit
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