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Lesser, Ludwig: Zur Geschichte der Berliner Börse und des Eisenbahnaktien-Handels. Berlin, 1844.

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serverbindungen, für die Wohlfahrt seiner Gewerbe,
für die Ernährung seiner Armen, jährlich nöthig hat,
ungeachtet der vielen Millionen Thaler, welche es zur
Anlage der Eisenbahnen für Lokomotiven, Schienen
u. s. w. schon nach England senden mußte und ferner
theilweise dorthin und nach Belgien wird verausgaben
müssen *), -- in fast dem halben Zeitraume doch
über das Doppelte der Zahl wie Großbrita-
nien,
schon an Eisenbahnen (zum kleineren Theile)
erbaut und (zum größeren Theile) jetzt zu bauen im
Sinne. -- Welche Uebereilung, welche Ueberschätzung
der eignen Kräfte! Man könnte sagen, daß England
nur deshalb weniger Eisenbahnen gebaut habe, weil
dort die Meile durchschnittlich mehr denn dreimal so
viel koste, als in Deutschland. Jmmerhin, doch ver-
gesse man nicht, daß dies nur in dem hohen Werth
des britischen Grund und Bodens und in den theuren
Ausgaben, welche dort für jede Bill zur Genehmi-
gung einer Bahn gemacht werden müssen **), liegt,
daß also, wie groß auch die dafür verwendeten Sum-
men sind, diese doch sämmtlich im Lande blei-
ben,
folglich dem Staatsreichthum und dem Privat-

*) Erst kürzlich sind wieder in Seraing 25 Lokomotiven für
Deutsche Schienenstraßen bestellt worden, und auf den Deutschen
Bahnen überhaupt befinden sich jetzt unter zusammen 296 vorhan-
denen und bestellten Lokomotiven, 239 aus ausländischen Werk-
stätten.
**) Die Parlamentsbill für die Bahn von London-Southamp-
ton (South-Western) kam auf 31000 Lst., die der London-Bir-
mingham auf 90,000 Lst. und die der Great-Western auf 150,000
Lst. zu stehen. (Mac-Culloch.)

ſerverbindungen, für die Wohlfahrt ſeiner Gewerbe,
für die Ernährung ſeiner Armen, jährlich nöthig hat,
ungeachtet der vielen Millionen Thaler, welche es zur
Anlage der Eiſenbahnen für Lokomotiven, Schienen
u. ſ. w. ſchon nach England ſenden mußte und ferner
theilweiſe dorthin und nach Belgien wird verausgaben
müſſen *), — in faſt dem halben Zeitraume doch
über das Doppelte der Zahl wie Großbrita-
nien,
ſchon an Eiſenbahnen (zum kleineren Theile)
erbaut und (zum größeren Theile) jetzt zu bauen im
Sinne. — Welche Uebereilung, welche Ueberſchätzung
der eignen Kräfte! Man könnte ſagen, daß England
nur deshalb weniger Eiſenbahnen gebaut habe, weil
dort die Meile durchſchnittlich mehr denn dreimal ſo
viel koſte, als in Deutſchland. Jmmerhin, doch ver-
geſſe man nicht, daß dies nur in dem hohen Werth
des britiſchen Grund und Bodens und in den theuren
Ausgaben, welche dort für jede Bill zur Genehmi-
gung einer Bahn gemacht werden müſſen **), liegt,
daß alſo, wie groß auch die dafür verwendeten Sum-
men ſind, dieſe doch ſämmtlich im Lande blei-
ben,
folglich dem Staatsreichthum und dem Privat-

*) Erſt kürzlich ſind wieder in Seraing 25 Lokomotiven für
Deutſche Schienenſtraßen beſtellt worden, und auf den Deutſchen
Bahnen überhaupt befinden ſich jetzt unter zuſammen 296 vorhan-
denen und beſtellten Lokomotiven, 239 aus ausländiſchen Werk-
ſtätten.
**) Die Parlamentsbill für die Bahn von London-Southamp-
ton (South-Weſtern) kam auf 31000 Lſt., die der London-Bir-
mingham auf 90,000 Lſt. und die der Great-Weſtern auf 150,000
Lſt. zu ſtehen. (Mac-Culloch.)
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[39/0045] ſerverbindungen, für die Wohlfahrt ſeiner Gewerbe, für die Ernährung ſeiner Armen, jährlich nöthig hat, ungeachtet der vielen Millionen Thaler, welche es zur Anlage der Eiſenbahnen für Lokomotiven, Schienen u. ſ. w. ſchon nach England ſenden mußte und ferner theilweiſe dorthin und nach Belgien wird verausgaben müſſen *), — in faſt dem halben Zeitraume doch über das Doppelte der Zahl wie Großbrita- nien, ſchon an Eiſenbahnen (zum kleineren Theile) erbaut und (zum größeren Theile) jetzt zu bauen im Sinne. — Welche Uebereilung, welche Ueberſchätzung der eignen Kräfte! Man könnte ſagen, daß England nur deshalb weniger Eiſenbahnen gebaut habe, weil dort die Meile durchſchnittlich mehr denn dreimal ſo viel koſte, als in Deutſchland. Jmmerhin, doch ver- geſſe man nicht, daß dies nur in dem hohen Werth des britiſchen Grund und Bodens und in den theuren Ausgaben, welche dort für jede Bill zur Genehmi- gung einer Bahn gemacht werden müſſen **), liegt, daß alſo, wie groß auch die dafür verwendeten Sum- men ſind, dieſe doch ſämmtlich im Lande blei- ben, folglich dem Staatsreichthum und dem Privat- *) Erſt kürzlich ſind wieder in Seraing 25 Lokomotiven für Deutſche Schienenſtraßen beſtellt worden, und auf den Deutſchen Bahnen überhaupt befinden ſich jetzt unter zuſammen 296 vorhan- denen und beſtellten Lokomotiven, 239 aus ausländiſchen Werk- ſtätten. **) Die Parlamentsbill für die Bahn von London-Southamp- ton (South-Weſtern) kam auf 31000 Lſt., die der London-Bir- mingham auf 90,000 Lſt. und die der Great-Weſtern auf 150,000 Lſt. zu ſtehen. (Mac-Culloch.)

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Zitationshilfe: Lesser, Ludwig: Zur Geschichte der Berliner Börse und des Eisenbahnaktien-Handels. Berlin, 1844, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lesser_boerse_1844/45>, abgerufen am 24.11.2024.