Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776.machen! (zieht den Degen) Marcellus führe mein Pferd vor. Marcellus. Wohin, gnädiger Herr! Aspermonte. Die Frage eines Dummkopfs! -- nach Ungarn in die Säbel der Ungläubigen. Fünfter Aufzug. Erster Auftritt. Die Gallerie im Pallast, sparsam erleuchtet. Hinten liegt Julius Leiche auf einem Bette und ist mit einem Tuche bedeckt. Ein Tisch mit einigen Leuchtern. Der Fürst. Ein Arzt. Fürst. Keine Hülfe! Keine Hülfe! Gott! Lieber Doktor, die Natur eines Jünglings ist stark, und meine siebenzigjährige Tugend ist auch stark. Arzt. Ach gnädiger Herr! Fürst. Hilft denn Nichts? -- Nichts im Himmel und auf Erden? Kein Kraut, kein Bal- sam, nicht das Leben eines alten Mannes, nicht das Blut eines Vaters? -- Lieber Doktor, jetzt machen! (zieht den Degen) Marcellus fuͤhre mein Pferd vor. Marcellus. Wohin, gnaͤdiger Herr! Aſpermonte. Die Frage eines Dummkopfs! — nach Ungarn in die Saͤbel der Unglaͤubigen. Fuͤnfter Aufzug. Erſter Auftritt. Die Gallerie im Pallaſt, ſparſam erleuchtet. Hinten liegt Julius Leiche auf einem Bette und iſt mit einem Tuche bedeckt. Ein Tiſch mit einigen Leuchtern. Der Fuͤrſt. Ein Arzt. Fuͤrſt. Keine Huͤlfe! Keine Huͤlfe! Gott! Lieber Doktor, die Natur eines Juͤnglings iſt ſtark, und meine ſiebenzigjaͤhrige Tugend iſt auch ſtark. Arzt. Ach gnaͤdiger Herr! Fuͤrſt. Hilft denn Nichts? — Nichts im Himmel und auf Erden? Kein Kraut, kein Bal- ſam, nicht das Leben eines alten Mannes, nicht das Blut eines Vaters? — Lieber Doktor, jetzt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ASP"> <p><pb facs="#f0097" n="93"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> machen! <stage>(zieht den Degen)</stage> Marcellus fuͤhre mein<lb/> Pferd vor.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker>Marcellus.</speaker> <p>Wohin, gnaͤdiger Herr!</p> </sp><lb/> <sp who="#ASP"> <speaker>Aſpermonte.</speaker> <p>Die Frage eines Dummkopfs!<lb/> — nach Ungarn in die Saͤbel der Unglaͤubigen.</p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Fuͤnfter Aufzug.</hi> </hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Erſter Auftritt.</hi> </hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Die Gallerie im Pallaſt, ſparſam erleuchtet.<lb/> Hinten liegt Julius Leiche auf einem Bette und<lb/> iſt mit einem Tuche bedeckt. Ein Tiſch<lb/> mit einigen Leuchtern.</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Der Fuͤrſt. Ein Arzt.</hi> </stage><lb/> <sp who="#CON"> <speaker>Fuͤrſt.</speaker> <p>Keine Huͤlfe! Keine Huͤlfe! Gott!<lb/> Lieber Doktor, die Natur eines Juͤnglings iſt<lb/> ſtark, und meine ſiebenzigjaͤhrige Tugend iſt auch<lb/> ſtark.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARZ"> <speaker>Arzt.</speaker> <p>Ach gnaͤdiger Herr!</p> </sp><lb/> <sp who="#CON"> <speaker>Fuͤrſt.</speaker> <p>Hilft denn Nichts? — Nichts im<lb/> Himmel und auf Erden? Kein Kraut, kein Bal-<lb/> ſam, nicht das Leben eines alten Mannes, nicht<lb/> das Blut eines Vaters? — Lieber Doktor, jetzt<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0097]
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Pferd vor.
Marcellus. Wohin, gnaͤdiger Herr!
Aſpermonte. Die Frage eines Dummkopfs!
— nach Ungarn in die Saͤbel der Unglaͤubigen.
Fuͤnfter Aufzug.
Erſter Auftritt.
Die Gallerie im Pallaſt, ſparſam erleuchtet.
Hinten liegt Julius Leiche auf einem Bette und
iſt mit einem Tuche bedeckt. Ein Tiſch
mit einigen Leuchtern.
Der Fuͤrſt. Ein Arzt.
Fuͤrſt. Keine Huͤlfe! Keine Huͤlfe! Gott!
Lieber Doktor, die Natur eines Juͤnglings iſt
ſtark, und meine ſiebenzigjaͤhrige Tugend iſt auch
ſtark.
Arzt. Ach gnaͤdiger Herr!
Fuͤrſt. Hilft denn Nichts? — Nichts im
Himmel und auf Erden? Kein Kraut, kein Bal-
ſam, nicht das Leben eines alten Mannes, nicht
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