Selbstverständlich hat sich Brisbane nach dem löblichen Brauche der anderen australischen Städte auch mit Parkanlagen geziert; wie- wohl man hier nicht einen so planmässigen Vorgang bei diesen An- lagen wie in Adelaide findet, so ist doch zunächst der botanische Garten zu erwähnen, welcher Gewächse aller Art enthält und ganz besonders gut gepflegt ist. In Zusammenhang damit steht Queen's Park, welcher namentlich für Cricket- oder Ballspiele benützt wird. Diese beiden Parks nehmen die Spitze der mehrerwähnten Halbinsel am linken Flussufer ein, in deren Mitte auch das Palais des Gouverneurs gelegen ist. Andere Parks sind Victoria und Bowen Park an der nördlichen Peripherie der Stadt. Im Bowen Park befindet sich ein Gebäude, in dem die regelmässigen Ausstellungen des Queens- lander Nationalvereines abgehalten werden. Hier verfügt auch die Acclimatisationsgesellschaft über einen eigenen ihren Zwecken ge- widmeten Grund.
Am rechten Ufer des Flusses, in South(Süd)Brisbane, welches seit 1890 eine selbständige städtische Gemeinde bildet, ist Honley Street die grösste und bedeutendste Strasse. Hier liegt auch der hübsche Park von Woollogata. Die Halbinsel, welche südlich durch den Fluss gebildet wird und wesentlich geschäftlichen Zwecken, na- mentlich dem Schiffsverkehre dient, heisst Kangaroo Point.
Brisbane ist durchweg gut mit Gas beleuchtet und im Besitz einer sehr entsprechenden und reichlich versorgten Wasserleitung. Die Bevölkerung der Gemeinde Brisbane belief sich 1891 auf 56.000 Seelen; mit South-Brisbane und den Vororten dürfte sie nahezu 100.000 Seelen erreichen.
Die Lage der Stadt, deren nördlicher Theil sich auf sanften Hügeln erhebt, welche durch die parkähnlichen Anlagen ein recht lebhaftes Vegetationsbild zeigen, ist eine freundliche. Das Bild ge- winnt an Reiz durch den breiten und vielbelebten Fluss, auf dem sich ein rühriger Verkehr abspielt. Als Hintergrund der Landschaft dienen Höhenzüge, welchen jedoch der immer wiederkehrende Mangel australischer Landschaften, nämlich der Abgang von üppigem Wald anhaftet.
Im Ganzen macht Brisbane einen günstigen Eindruck und dazu den Eindruck eines kräftig aufstrebenden Gemeinwesens. Wir müssen hier, wie bei den vorher betrachteten Städten, welche ebenso nur ein kurzes Alter aufweisen, namentlich hervorheben, dass der Auf- wand für öffentliche und grossartige Anlagen aller Art, wie solche alte Städte in Europa kaum ihr Eigen nennen, geradezu Staunen
Brisbane.
Selbstverständlich hat sich Brisbane nach dem löblichen Brauche der anderen australischen Städte auch mit Parkanlagen geziert; wie- wohl man hier nicht einen so planmässigen Vorgang bei diesen An- lagen wie in Adelaide findet, so ist doch zunächst der botanische Garten zu erwähnen, welcher Gewächse aller Art enthält und ganz besonders gut gepflegt ist. In Zusammenhang damit steht Queen’s Park, welcher namentlich für Cricket- oder Ballspiele benützt wird. Diese beiden Parks nehmen die Spitze der mehrerwähnten Halbinsel am linken Flussufer ein, in deren Mitte auch das Palais des Gouverneurs gelegen ist. Andere Parks sind Victoria und Bowen Park an der nördlichen Peripherie der Stadt. Im Bowen Park befindet sich ein Gebäude, in dem die regelmässigen Ausstellungen des Queens- lander Nationalvereines abgehalten werden. Hier verfügt auch die Acclimatisationsgesellschaft über einen eigenen ihren Zwecken ge- widmeten Grund.
Am rechten Ufer des Flusses, in South(Süd)Brisbane, welches seit 1890 eine selbständige städtische Gemeinde bildet, ist Honley Street die grösste und bedeutendste Strasse. Hier liegt auch der hübsche Park von Woollogata. Die Halbinsel, welche südlich durch den Fluss gebildet wird und wesentlich geschäftlichen Zwecken, na- mentlich dem Schiffsverkehre dient, heisst Kangaroo Point.
Brisbane ist durchweg gut mit Gas beleuchtet und im Besitz einer sehr entsprechenden und reichlich versorgten Wasserleitung. Die Bevölkerung der Gemeinde Brisbane belief sich 1891 auf 56.000 Seelen; mit South-Brisbane und den Vororten dürfte sie nahezu 100.000 Seelen erreichen.
Die Lage der Stadt, deren nördlicher Theil sich auf sanften Hügeln erhebt, welche durch die parkähnlichen Anlagen ein recht lebhaftes Vegetationsbild zeigen, ist eine freundliche. Das Bild ge- winnt an Reiz durch den breiten und vielbelebten Fluss, auf dem sich ein rühriger Verkehr abspielt. Als Hintergrund der Landschaft dienen Höhenzüge, welchen jedoch der immer wiederkehrende Mangel australischer Landschaften, nämlich der Abgang von üppigem Wald anhaftet.
Im Ganzen macht Brisbane einen günstigen Eindruck und dazu den Eindruck eines kräftig aufstrebenden Gemeinwesens. Wir müssen hier, wie bei den vorher betrachteten Städten, welche ebenso nur ein kurzes Alter aufweisen, namentlich hervorheben, dass der Auf- wand für öffentliche und grossartige Anlagen aller Art, wie solche alte Städte in Europa kaum ihr Eigen nennen, geradezu Staunen
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Brisbane.
Selbstverständlich hat sich Brisbane nach dem löblichen Brauche
der anderen australischen Städte auch mit Parkanlagen geziert; wie-
wohl man hier nicht einen so planmässigen Vorgang bei diesen An-
lagen wie in Adelaide findet, so ist doch zunächst der botanische
Garten zu erwähnen, welcher Gewächse aller Art enthält und ganz
besonders gut gepflegt ist. In Zusammenhang damit steht Queen’s
Park, welcher namentlich für Cricket- oder Ballspiele benützt wird.
Diese beiden Parks nehmen die Spitze der mehrerwähnten Halbinsel
am linken Flussufer ein, in deren Mitte auch das Palais des
Gouverneurs gelegen ist. Andere Parks sind Victoria und Bowen Park
an der nördlichen Peripherie der Stadt. Im Bowen Park befindet sich
ein Gebäude, in dem die regelmässigen Ausstellungen des Queens-
lander Nationalvereines abgehalten werden. Hier verfügt auch die
Acclimatisationsgesellschaft über einen eigenen ihren Zwecken ge-
widmeten Grund.
Am rechten Ufer des Flusses, in South(Süd)Brisbane, welches
seit 1890 eine selbständige städtische Gemeinde bildet, ist Honley
Street die grösste und bedeutendste Strasse. Hier liegt auch der
hübsche Park von Woollogata. Die Halbinsel, welche südlich durch
den Fluss gebildet wird und wesentlich geschäftlichen Zwecken, na-
mentlich dem Schiffsverkehre dient, heisst Kangaroo Point.
Brisbane ist durchweg gut mit Gas beleuchtet und im Besitz
einer sehr entsprechenden und reichlich versorgten Wasserleitung.
Die Bevölkerung der Gemeinde Brisbane belief sich 1891 auf 56.000
Seelen; mit South-Brisbane und den Vororten dürfte sie nahezu
100.000 Seelen erreichen.
Die Lage der Stadt, deren nördlicher Theil sich auf sanften
Hügeln erhebt, welche durch die parkähnlichen Anlagen ein recht
lebhaftes Vegetationsbild zeigen, ist eine freundliche. Das Bild ge-
winnt an Reiz durch den breiten und vielbelebten Fluss, auf dem
sich ein rühriger Verkehr abspielt. Als Hintergrund der Landschaft
dienen Höhenzüge, welchen jedoch der immer wiederkehrende Mangel
australischer Landschaften, nämlich der Abgang von üppigem Wald
anhaftet.
Im Ganzen macht Brisbane einen günstigen Eindruck und dazu
den Eindruck eines kräftig aufstrebenden Gemeinwesens. Wir müssen
hier, wie bei den vorher betrachteten Städten, welche ebenso nur
ein kurzes Alter aufweisen, namentlich hervorheben, dass der Auf-
wand für öffentliche und grossartige Anlagen aller Art, wie solche
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/815>, abgerufen am 24.11.2024.
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