Wir erwähnen noch Albert und Fawkner Park in den Vororten süd- lich des Yarra, neueren Datums, aber von grosser Ausdehnung und ersterer wegen seines ausgedehnten Teiches für Rudersport gerne benützt.
Die Vororte der Stadt, welche mit derselben aber zum grossen Theile schon enge verwachsen sind, ziehen sich zunächst nördlich um dieselbe vom Yarra- bis zum Salzwasserflusse. Hieher gehören insbesondere Northcote, Preston, Brunswick, Pentridge, Flemington und Coburg, dann am linken Ufer des Yarra Hawthorne im Osten und Malvern, Windsor, St. Kilda, Südmelbourne im Süden, dann am rechten Ufer des Salzwasserflusses Footscray, Greenwich und das schon erwähnte Williamstown.
Melbourne ist nach der Zahl seiner Einwohner die erste Stadt Australiens. Das Leben dahier ist ein bewegtes, neben dem Geschäfte oder dem Berufe widmet man sich auch gerne dem Vergnügen; das Gefühl, dass man in so kurzer Zeit Tüchtiges zu Wege gebracht, in Verbindung mit dem festen Glauben an die grössere Zukunft der Stadt und der Colonie trägt nicht wenig zu dem Selbstvertrauen und Behagen der Bewohner bei, welche in ihrer Stadt heute schon nichts von dem vermissen, was überhaupt die moderne Cultur den Menschen zur Bequemlichkeit und zum Genusse des Lebens zu bieten vermag.
Die Umgebung der Stadt ist freundlich und verlockt daher zu Ausflügen, welche durch das schon an einer früheren Stelle erwähnte engmaschige Eisenbahnnetz erleichtert werden.
Ueber den Handelsverkehr speciell von Melbourne selbst liegen leider keine statistischen Aufzeichnungen vor. Mit Rücksicht darauf aber, dass Melbourne als der wichtigste Hafenplatz der Colonie für deren Handel mit dem Auslande da- durch in Betracht kommt, dass die europäischen Dampfer beinahe ausschliesslich hier anlegen, ist man in der Lage, aus dem Gesammtverkehre von Victoria einen Schluss auf den von Melbourne zu ziehen. Der Handel der Colonie Victoria während der letzten Jahre wird durch folgende Tabelle illustrirt.
[Tabelle]
Auch hier macht sich, wie bei allen australischen Colonieen, die dominirende Stellung Englands bemerkbar. Es ist an der Gesammteinfuhr des Jahres 1889 mit nicht weniger als 11,414.000 L, also nahezu 50 % betheiligt. 6,326.440 L ent- fielen auf die Einfuhr aus Neusüdwales, 3,800.000 L auf die übrigen englischen Colo- nieen und nur 3,096.600 L auf andere Länder Von diesem letzten Betrage entfallen 991.000 L auf die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 606.670 L auf Deutschland, 444.000 L auf China, 511.000 L auf Norwegen und Schweden.
Melbourne.
Wir erwähnen noch Albert und Fawkner Park in den Vororten süd- lich des Yarra, neueren Datums, aber von grosser Ausdehnung und ersterer wegen seines ausgedehnten Teiches für Rudersport gerne benützt.
Die Vororte der Stadt, welche mit derselben aber zum grossen Theile schon enge verwachsen sind, ziehen sich zunächst nördlich um dieselbe vom Yarra- bis zum Salzwasserflusse. Hieher gehören insbesondere Northcote, Preston, Brunswick, Pentridge, Flemington und Coburg, dann am linken Ufer des Yarra Hawthorne im Osten und Malvern, Windsor, St. Kilda, Südmelbourne im Süden, dann am rechten Ufer des Salzwasserflusses Footscray, Greenwich und das schon erwähnte Williamstown.
Melbourne ist nach der Zahl seiner Einwohner die erste Stadt Australiens. Das Leben dahier ist ein bewegtes, neben dem Geschäfte oder dem Berufe widmet man sich auch gerne dem Vergnügen; das Gefühl, dass man in so kurzer Zeit Tüchtiges zu Wege gebracht, in Verbindung mit dem festen Glauben an die grössere Zukunft der Stadt und der Colonie trägt nicht wenig zu dem Selbstvertrauen und Behagen der Bewohner bei, welche in ihrer Stadt heute schon nichts von dem vermissen, was überhaupt die moderne Cultur den Menschen zur Bequemlichkeit und zum Genusse des Lebens zu bieten vermag.
Die Umgebung der Stadt ist freundlich und verlockt daher zu Ausflügen, welche durch das schon an einer früheren Stelle erwähnte engmaschige Eisenbahnnetz erleichtert werden.
Ueber den Handelsverkehr speciell von Melbourne selbst liegen leider keine statistischen Aufzeichnungen vor. Mit Rücksicht darauf aber, dass Melbourne als der wichtigste Hafenplatz der Colonie für deren Handel mit dem Auslande da- durch in Betracht kommt, dass die europäischen Dampfer beinahe ausschliesslich hier anlegen, ist man in der Lage, aus dem Gesammtverkehre von Victoria einen Schluss auf den von Melbourne zu ziehen. Der Handel der Colonie Victoria während der letzten Jahre wird durch folgende Tabelle illustrirt.
[Tabelle]
Auch hier macht sich, wie bei allen australischen Colonieen, die dominirende Stellung Englands bemerkbar. Es ist an der Gesammteinfuhr des Jahres 1889 mit nicht weniger als 11,414.000 ₤, also nahezu 50 % betheiligt. 6,326.440 ₤ ent- fielen auf die Einfuhr aus Neusüdwales, 3,800.000 ₤ auf die übrigen englischen Colo- nieen und nur 3,096.600 ₤ auf andere Länder Von diesem letzten Betrage entfallen 991.000 ₤ auf die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 606.670 ₤ auf Deutschland, 444.000 ₤ auf China, 511.000 ₤ auf Norwegen und Schweden.
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Melbourne.
Wir erwähnen noch Albert und Fawkner Park in den Vororten süd-
lich des Yarra, neueren Datums, aber von grosser Ausdehnung und
ersterer wegen seines ausgedehnten Teiches für Rudersport gerne
benützt.
Die Vororte der Stadt, welche mit derselben aber zum grossen
Theile schon enge verwachsen sind, ziehen sich zunächst nördlich
um dieselbe vom Yarra- bis zum Salzwasserflusse. Hieher gehören
insbesondere Northcote, Preston, Brunswick, Pentridge, Flemington
und Coburg, dann am linken Ufer des Yarra Hawthorne im Osten
und Malvern, Windsor, St. Kilda, Südmelbourne im Süden, dann am
rechten Ufer des Salzwasserflusses Footscray, Greenwich und das
schon erwähnte Williamstown.
Melbourne ist nach der Zahl seiner Einwohner die erste Stadt
Australiens. Das Leben dahier ist ein bewegtes, neben dem Geschäfte
oder dem Berufe widmet man sich auch gerne dem Vergnügen; das
Gefühl, dass man in so kurzer Zeit Tüchtiges zu Wege gebracht,
in Verbindung mit dem festen Glauben an die grössere Zukunft der
Stadt und der Colonie trägt nicht wenig zu dem Selbstvertrauen und
Behagen der Bewohner bei, welche in ihrer Stadt heute schon nichts
von dem vermissen, was überhaupt die moderne Cultur den Menschen
zur Bequemlichkeit und zum Genusse des Lebens zu bieten vermag.
Die Umgebung der Stadt ist freundlich und verlockt daher zu
Ausflügen, welche durch das schon an einer früheren Stelle erwähnte
engmaschige Eisenbahnnetz erleichtert werden.
Ueber den Handelsverkehr speciell von Melbourne selbst liegen leider keine
statistischen Aufzeichnungen vor. Mit Rücksicht darauf aber, dass Melbourne als
der wichtigste Hafenplatz der Colonie für deren Handel mit dem Auslande da-
durch in Betracht kommt, dass die europäischen Dampfer beinahe ausschliesslich
hier anlegen, ist man in der Lage, aus dem Gesammtverkehre von Victoria
einen Schluss auf den von Melbourne zu ziehen. Der Handel der Colonie Victoria
während der letzten Jahre wird durch folgende Tabelle illustrirt.
Auch hier macht sich, wie bei allen australischen Colonieen, die dominirende
Stellung Englands bemerkbar. Es ist an der Gesammteinfuhr des Jahres 1889 mit
nicht weniger als 11,414.000 ₤, also nahezu 50 % betheiligt. 6,326.440 ₤ ent-
fielen auf die Einfuhr aus Neusüdwales, 3,800.000 ₤ auf die übrigen englischen Colo-
nieen und nur 3,096.600 ₤ auf andere Länder Von diesem letzten Betrage entfallen
991.000 ₤ auf die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 606.670 ₤
auf Deutschland, 444.000 ₤ auf China, 511.000 ₤ auf Norwegen und Schweden.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 775. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/791>, abgerufen am 25.11.2024.
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