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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die australischen Gewässer.
Colonie auch technische Schulen und mit der Nationalgallerie in Mel-
bourne selbst ist ein gewerbliches und technologisches Museum mit
entsprechenden Unterrichtscursen verbunden. Für Zwecke der Hu-
manität ist Vieles geleistet worden. Neben mehreren Hospitälern für
Kranke gewöhnlicher Art sind Heilanstalten für besondere Zwecke,
dann Institute für Blinde und Taube, eine Irrenanstalt, ein eigenes
Hospital für Einwanderer u. dgl. vorhanden.

Für das gesellige Leben ist in Melbourne reichlich gesorgt.
Zunächst sind fünf grosse Theater vorhanden: Das Royal Theatre in
Bourke Street, das Princess Theatre in Spring Street, das Alexandra-,
das Bijou-Theater und das H. M. Opera House. Das Princess Theatre
ist wegen seiner schönen Bauart besonders hervorzuheben. Ausser
den Theatern dienen noch mehrere andere Gebäude, so St. George's
Hall, Melbourne Town Hall etc. für Zwecke des geselligen Verkehrs
und der Zusammenkunft. Grosse Vorliebe hat man auch in Melbourne
für Sport aller Art, und gibt es hier nicht wenige Clubs, welche sich
dem Cricket und anderen in England gebräuchlichen Ballspielen, dem
Rudersport, sowie auch dem Yachtwesen widmen und zum Theil über
eigene Gebäude verfügen.

Eine Eigenthümlichkeit von Melbourne sind auch die sogenannten
Coffee Palaces, eine Art von Kaffee-Restaurants, welche übrigens auch
mit Wohnräumen verbunden sind. Als wahre Prachtgebäude stellen
sich namentlich der Federal Coffee Palace an der Ecke von Collins
und King Street und der Victoria Coffee Palace in Collins und Russel
Street dar.

Eine ganz besondere Zierde der Stadt sind deren grosse Parks.
Es gibt neben sonstigen kleineren Anlagen nicht weniger als dreizehn
Parks in den verschiedenen Theilen der Stadt. Unter denselben nimmt
wohl den ersten Rang der sehr ausgedehnte botanische Garten ein,
welcher am linken Ufer des Flusses hinter dem Government House ge-
legen ist. Derselbe umfasst eine reiche Sammlung von Gewächsen
aller Art und dient darum auch mit Vortheil dem Studium. Diesem
Garten zunächst an Schönheit der Lage kommt der Fitzroy Gardens
benannte Park im östlichen Theile der Stadt. Hier findet man na-
mentlich schöne Baumgruppen. Auch ist dieser Park mit Quellen,
Wasserbassins und Springbrunnen aller Art bestens ausgestattet.
Carlton Park im Norden hat das Gebäude der letzten Ausstellung in
seiner Mitte gesehen und birgt heute noch ein interessantes ständiges
Aquarium. In Flaggstaff Gardens im Westen hat man wegen seiner höhe-
ren Lage die schönste Aussicht über die Stadt und die Hobson Bay.

Die australischen Gewässer.
Colonie auch technische Schulen und mit der Nationalgallerie in Mel-
bourne selbst ist ein gewerbliches und technologisches Museum mit
entsprechenden Unterrichtscursen verbunden. Für Zwecke der Hu-
manität ist Vieles geleistet worden. Neben mehreren Hospitälern für
Kranke gewöhnlicher Art sind Heilanstalten für besondere Zwecke,
dann Institute für Blinde und Taube, eine Irrenanstalt, ein eigenes
Hospital für Einwanderer u. dgl. vorhanden.

Für das gesellige Leben ist in Melbourne reichlich gesorgt.
Zunächst sind fünf grosse Theater vorhanden: Das Royal Theatre in
Bourke Street, das Princess Theatre in Spring Street, das Alexandra-,
das Bijou-Theater und das H. M. Opera House. Das Princess Theatre
ist wegen seiner schönen Bauart besonders hervorzuheben. Ausser
den Theatern dienen noch mehrere andere Gebäude, so St. George’s
Hall, Melbourne Town Hall etc. für Zwecke des geselligen Verkehrs
und der Zusammenkunft. Grosse Vorliebe hat man auch in Melbourne
für Sport aller Art, und gibt es hier nicht wenige Clubs, welche sich
dem Cricket und anderen in England gebräuchlichen Ballspielen, dem
Rudersport, sowie auch dem Yachtwesen widmen und zum Theil über
eigene Gebäude verfügen.

Eine Eigenthümlichkeit von Melbourne sind auch die sogenannten
Coffee Palaces, eine Art von Kaffee-Restaurants, welche übrigens auch
mit Wohnräumen verbunden sind. Als wahre Prachtgebäude stellen
sich namentlich der Federal Coffee Palace an der Ecke von Collins
und King Street und der Victoria Coffee Palace in Collins und Russel
Street dar.

Eine ganz besondere Zierde der Stadt sind deren grosse Parks.
Es gibt neben sonstigen kleineren Anlagen nicht weniger als dreizehn
Parks in den verschiedenen Theilen der Stadt. Unter denselben nimmt
wohl den ersten Rang der sehr ausgedehnte botanische Garten ein,
welcher am linken Ufer des Flusses hinter dem Government House ge-
legen ist. Derselbe umfasst eine reiche Sammlung von Gewächsen
aller Art und dient darum auch mit Vortheil dem Studium. Diesem
Garten zunächst an Schönheit der Lage kommt der Fitzroy Gardens
benannte Park im östlichen Theile der Stadt. Hier findet man na-
mentlich schöne Baumgruppen. Auch ist dieser Park mit Quellen,
Wasserbassins und Springbrunnen aller Art bestens ausgestattet.
Carlton Park im Norden hat das Gebäude der letzten Ausstellung in
seiner Mitte gesehen und birgt heute noch ein interessantes ständiges
Aquarium. In Flaggstaff Gardens im Westen hat man wegen seiner höhe-
ren Lage die schönste Aussicht über die Stadt und die Hobson Bay.

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[774/0790] Die australischen Gewässer. Colonie auch technische Schulen und mit der Nationalgallerie in Mel- bourne selbst ist ein gewerbliches und technologisches Museum mit entsprechenden Unterrichtscursen verbunden. Für Zwecke der Hu- manität ist Vieles geleistet worden. Neben mehreren Hospitälern für Kranke gewöhnlicher Art sind Heilanstalten für besondere Zwecke, dann Institute für Blinde und Taube, eine Irrenanstalt, ein eigenes Hospital für Einwanderer u. dgl. vorhanden. Für das gesellige Leben ist in Melbourne reichlich gesorgt. Zunächst sind fünf grosse Theater vorhanden: Das Royal Theatre in Bourke Street, das Princess Theatre in Spring Street, das Alexandra-, das Bijou-Theater und das H. M. Opera House. Das Princess Theatre ist wegen seiner schönen Bauart besonders hervorzuheben. Ausser den Theatern dienen noch mehrere andere Gebäude, so St. George’s Hall, Melbourne Town Hall etc. für Zwecke des geselligen Verkehrs und der Zusammenkunft. Grosse Vorliebe hat man auch in Melbourne für Sport aller Art, und gibt es hier nicht wenige Clubs, welche sich dem Cricket und anderen in England gebräuchlichen Ballspielen, dem Rudersport, sowie auch dem Yachtwesen widmen und zum Theil über eigene Gebäude verfügen. Eine Eigenthümlichkeit von Melbourne sind auch die sogenannten Coffee Palaces, eine Art von Kaffee-Restaurants, welche übrigens auch mit Wohnräumen verbunden sind. Als wahre Prachtgebäude stellen sich namentlich der Federal Coffee Palace an der Ecke von Collins und King Street und der Victoria Coffee Palace in Collins und Russel Street dar. Eine ganz besondere Zierde der Stadt sind deren grosse Parks. Es gibt neben sonstigen kleineren Anlagen nicht weniger als dreizehn Parks in den verschiedenen Theilen der Stadt. Unter denselben nimmt wohl den ersten Rang der sehr ausgedehnte botanische Garten ein, welcher am linken Ufer des Flusses hinter dem Government House ge- legen ist. Derselbe umfasst eine reiche Sammlung von Gewächsen aller Art und dient darum auch mit Vortheil dem Studium. Diesem Garten zunächst an Schönheit der Lage kommt der Fitzroy Gardens benannte Park im östlichen Theile der Stadt. Hier findet man na- mentlich schöne Baumgruppen. Auch ist dieser Park mit Quellen, Wasserbassins und Springbrunnen aller Art bestens ausgestattet. Carlton Park im Norden hat das Gebäude der letzten Ausstellung in seiner Mitte gesehen und birgt heute noch ein interessantes ständiges Aquarium. In Flaggstaff Gardens im Westen hat man wegen seiner höhe- ren Lage die schönste Aussicht über die Stadt und die Hobson Bay.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 774. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/790>, abgerufen am 25.11.2024.