Ausfuhrartikel sind lebende Ochsen, bestimmt für die dichte Bevöl- kerung von Reunion und Mauritius, wohin jede Woche 5--600 Stück gehen.
Zu nennen sind ferner Häute und Kautschuk von der Kautschukliane.
Auch die Einfuhr ausländischer Waaren, unter denen schlechter Rum von Mauritius und Reunion und rohe amerikanische Baumwolltücher hervorragen, ist nicht unbeträchtlich.
Einer hohen Cultur erfreut sich die Gruppe der Mascarenen, welche im Osten Madagascars an der polaren Grenze des Passates der südlichen Erdhälfte liegt. Reunion, früher Ile de Bourbon ge- nannt, gehört seit 1644 den Franzosen, den Namen von Mauritius änderten die Franzosen bei der Besetzung der Insel 1715 in Ile de France, und erst 1810 führten die Engländer, die neuen Beherrscher derselben, die alte Bezeichnung wieder ein.
Beide Inseln sind Perlen landschaftlicher Schönheit. Steil erhebt sich fast an dem ganzen Umfange das vulcanische Gestein in der Nähe der Küste zu einem mehrere Hundert Meter hohen Plateau, das mit einer tiefgründigen, lebhaft rothen und fruchtbaren Erde bedeckt ist. Berge mit bizarren Formen, die nur bis zu 790 m über das Meer aufsteigen, überragen die ausgedehnten Hochebenen von Mauritius; das viel kleinere Reunion ist vorherrschend bergig; hier beherrscht der weithin sichtbare Piton des Neiges (3069 m), dessen Spitze im Juli und August im blendenden Schnee erglänzt, die ganze Landschaft. Alle erdenklichen landschaftlichen Elemente vom Norden bis zu den überreichen Tropen sind hier in einer so wunderbaren harmonischen und wirkungsvollen Weise zusammengedrängt, dass auch der nüch- ternste Beobachter nicht kühl bleiben kann und unsere Sprache dem gewiegtesten Poeten nur eine dürftige und blasse Wiedergabe dieser grossartigen Natur gestattet.
Der fruchtbare Boden, die warme, durch beständige Seewinde gemilderte Luft, die reichlichen Niederschläge schaffen eine staunens- werth üppige Vegetation, welche naturgemäss die Ansiedler locken musste.
Heute gehören beide Inseln zu den dicht bevölkerten Gebieten der Erde. Reunion zählt auf 1980 km2 165.009 Einwohner (83 auf 1 km2), Mauritius auf 1918 km2 sogar 372.664 Einwohner (195 auf 1 km2), eine Dichte, ähnlich derjenigen, die in den hervorragenden Fabriksbezirken Europas herrscht.
Zucker, Rum und Vanille sind die wichtigsten Ausfuhrproducte der Inseln, in der Einfuhr sind Industrieartikel, Reis aus Indien und lebende Ochsen aus Madagascar in erster Linie zu nennen.
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 83
Sansibar.
Ausfuhrartikel sind lebende Ochsen, bestimmt für die dichte Bevöl- kerung von Réunion und Mauritius, wohin jede Woche 5—600 Stück gehen.
Zu nennen sind ferner Häute und Kautschuk von der Kautschukliane.
Auch die Einfuhr ausländischer Waaren, unter denen schlechter Rum von Mauritius und Réunion und rohe amerikanische Baumwolltücher hervorragen, ist nicht unbeträchtlich.
Einer hohen Cultur erfreut sich die Gruppe der Mascarenen, welche im Osten Madagascars an der polaren Grenze des Passates der südlichen Erdhälfte liegt. Réunion, früher Ile de Bourbon ge- nannt, gehört seit 1644 den Franzosen, den Namen von Mauritius änderten die Franzosen bei der Besetzung der Insel 1715 in Ile de France, und erst 1810 führten die Engländer, die neuen Beherrscher derselben, die alte Bezeichnung wieder ein.
Beide Inseln sind Perlen landschaftlicher Schönheit. Steil erhebt sich fast an dem ganzen Umfange das vulcanische Gestein in der Nähe der Küste zu einem mehrere Hundert Meter hohen Plateau, das mit einer tiefgründigen, lebhaft rothen und fruchtbaren Erde bedeckt ist. Berge mit bizarren Formen, die nur bis zu 790 m über das Meer aufsteigen, überragen die ausgedehnten Hochebenen von Mauritius; das viel kleinere Réunion ist vorherrschend bergig; hier beherrscht der weithin sichtbare Piton des Neiges (3069 m), dessen Spitze im Juli und August im blendenden Schnee erglänzt, die ganze Landschaft. Alle erdenklichen landschaftlichen Elemente vom Norden bis zu den überreichen Tropen sind hier in einer so wunderbaren harmonischen und wirkungsvollen Weise zusammengedrängt, dass auch der nüch- ternste Beobachter nicht kühl bleiben kann und unsere Sprache dem gewiegtesten Poeten nur eine dürftige und blasse Wiedergabe dieser grossartigen Natur gestattet.
Der fruchtbare Boden, die warme, durch beständige Seewinde gemilderte Luft, die reichlichen Niederschläge schaffen eine staunens- werth üppige Vegetation, welche naturgemäss die Ansiedler locken musste.
Heute gehören beide Inseln zu den dicht bevölkerten Gebieten der Erde. Réunion zählt auf 1980 km2 165.009 Einwohner (83 auf 1 km2), Mauritius auf 1918 km2 sogar 372.664 Einwohner (195 auf 1 km2), eine Dichte, ähnlich derjenigen, die in den hervorragenden Fabriksbezirken Europas herrscht.
Zucker, Rum und Vanille sind die wichtigsten Ausfuhrproducte der Inseln, in der Einfuhr sind Industrieartikel, Reis aus Indien und lebende Ochsen aus Madagascar in erster Linie zu nennen.
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 83
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Sansibar.
Ausfuhrartikel sind lebende Ochsen, bestimmt für die dichte Bevöl-
kerung von Réunion und Mauritius, wohin jede Woche 5—600 Stück gehen.
Zu nennen sind ferner Häute und Kautschuk von der Kautschukliane.
Auch die Einfuhr ausländischer Waaren, unter denen schlechter Rum von
Mauritius und Réunion und rohe amerikanische Baumwolltücher hervorragen, ist
nicht unbeträchtlich.
Einer hohen Cultur erfreut sich die Gruppe der Mascarenen,
welche im Osten Madagascars an der polaren Grenze des Passates
der südlichen Erdhälfte liegt. Réunion, früher Ile de Bourbon ge-
nannt, gehört seit 1644 den Franzosen, den Namen von Mauritius
änderten die Franzosen bei der Besetzung der Insel 1715 in Ile de
France, und erst 1810 führten die Engländer, die neuen Beherrscher
derselben, die alte Bezeichnung wieder ein.
Beide Inseln sind Perlen landschaftlicher Schönheit. Steil erhebt
sich fast an dem ganzen Umfange das vulcanische Gestein in der
Nähe der Küste zu einem mehrere Hundert Meter hohen Plateau, das
mit einer tiefgründigen, lebhaft rothen und fruchtbaren Erde bedeckt
ist. Berge mit bizarren Formen, die nur bis zu 790 m über das Meer
aufsteigen, überragen die ausgedehnten Hochebenen von Mauritius;
das viel kleinere Réunion ist vorherrschend bergig; hier beherrscht
der weithin sichtbare Piton des Neiges (3069 m), dessen Spitze im
Juli und August im blendenden Schnee erglänzt, die ganze Landschaft.
Alle erdenklichen landschaftlichen Elemente vom Norden bis zu den
überreichen Tropen sind hier in einer so wunderbaren harmonischen
und wirkungsvollen Weise zusammengedrängt, dass auch der nüch-
ternste Beobachter nicht kühl bleiben kann und unsere Sprache dem
gewiegtesten Poeten nur eine dürftige und blasse Wiedergabe dieser
grossartigen Natur gestattet.
Der fruchtbare Boden, die warme, durch beständige Seewinde
gemilderte Luft, die reichlichen Niederschläge schaffen eine staunens-
werth üppige Vegetation, welche naturgemäss die Ansiedler locken
musste.
Heute gehören beide Inseln zu den dicht bevölkerten Gebieten
der Erde. Réunion zählt auf 1980 km2 165.009 Einwohner (83 auf
1 km2), Mauritius auf 1918 km2 sogar 372.664 Einwohner (195 auf
1 km2), eine Dichte, ähnlich derjenigen, die in den hervorragenden
Fabriksbezirken Europas herrscht.
Zucker, Rum und Vanille sind die wichtigsten Ausfuhrproducte
der Inseln, in der Einfuhr sind Industrieartikel, Reis aus Indien und
lebende Ochsen aus Madagascar in erster Linie zu nennen.
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 83
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/673>, abgerufen am 22.11.2024.
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