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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Bombay.
diesen 6430 nach Europa) und 329.192 Eingeborne, 1888/89 19.468 Europäer und
311.136 Eingeborne. In Bombay kamen 1889 von ausserindischen Häfen mit
Dampfern an 41.648 Passagiere, davon 15.568 Mann Truppen, 10,355 Mekkapilger
und der Rest, 15.725, waren hauptsächlich Passagiere von europäischen Häfen.

Den Reiseverkehr mit Europa vermitteln der Hauptsache nach die Penin-
sular and Oriental-Postdampfer.

Bombay steht durch drei Kabel der Eastern Telegraph Cy. über Aden,
ferner durch Landlinien und die Kabel der Telegraphenverwaltung von Britisch-
Indien im Persischen Meerbusen über Persien und die Türkei mit Europa in tele-
graphischer Verbindung
; den Anschluss an die Kabel nach Ostasien und
Australien vermittelt die Landlinie Bombay--Madras.

Bombay ist Sitz einer Handelskammer.

Die Bankinstitute des Platzes sind: Bank of Bengal, Chartered Bank
of India, Australia and China, Chartered Mercantile Bank of India, London and
China, Hongkong and Shanghai Banking Corporation, Bank of Bombay, Agra
Bank, National Bank of India, New Oriental Bank Corporation, Land Mortgage
Bank of India.

Ausser diesen gibt es auf diesem Platze europäische und einheimische
Bankers. Der directe Gewinn am indischen Geschäfte steht aber dermalen fats
im umgekehrten Verhältniss zum Aufschwung des letzteren. Die Riesenconcurrenz,
welche auf allen Gebieten des Handels und der Seeschiffahrt in den indischen
Plätzen entstanden ist, hat die Geschäfte verhundertfacht, aber den Reingewinn
im Vergleiche zur Zeit der Compagnie, wo 100 % ein bescheidener Gewinn waren,
auf ein Niveau herabgedrückt, welches viel mehr an Europa als an die Länder
der Nabobs erinnert.

In Bombay unterhalten Consulate: Belgien (G.-C.), Chile, Dänemark,
Deutsches Reich, Frankreich, Italien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Per-
sien (G.-C), Portugal, Schweden und Norwegen, Siam, Vereinigte Staaten von
Amerika.



Von den drei Häfen Calicut, wo Vasco de Gama 1498 ge-
landet, Goa, dem Vororte der portugiesischen Herrschaft in Indien,
und Surate, die im Laufe der Neuzeit an der Westküste von Dekkan
nach einander dieselbe Stellung eingenommen haben, welche heute
Bombay besitzt, erfreuen sich Calicut und Goa eines mässigen Auf-
schwunges, seit sie durch englische Unternehmungen an das Eisen-
bahnnetz Indiens angeschlossen wurden; zu Rivalen Bombays aber
werden sie nie mehr erwachsen. Dieses beobachtet mit Besorgniss
nur die Entwicklung von Kurrachee an der Mündung des Indus.

Kurrachee (Karachee) liegt 20 km im Westen des Indus-
deltas. Die im modern englischen Style erbaute Stadt zählt bei
80.000 Einwohner.

Ihr Hafen gehört unter die drei Ankerplätze an der Westküste
Vorderindiens, welche auch grossen Schiffen bei dem Südwestmonsun

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Bombay.
diesen 6430 nach Europa) und 329.192 Eingeborne, 1888/89 19.468 Europäer und
311.136 Eingeborne. In Bombay kamen 1889 von ausserindischen Häfen mit
Dampfern an 41.648 Passagiere, davon 15.568 Mann Truppen, 10,355 Mekkapilger
und der Rest, 15.725, waren hauptsächlich Passagiere von europäischen Häfen.

Den Reiseverkehr mit Europa vermitteln der Hauptsache nach die Penin-
sular and Oriental-Postdampfer.

Bombay steht durch drei Kabel der Eastern Telegraph Cy. über Aden,
ferner durch Landlinien und die Kabel der Telegraphenverwaltung von Britisch-
Indien im Persischen Meerbusen über Persien und die Türkei mit Europa in tele-
graphischer Verbindung
; den Anschluss an die Kabel nach Ostasien und
Australien vermittelt die Landlinie Bombay—Madras.

Bombay ist Sitz einer Handelskammer.

Die Bankinstitute des Platzes sind: Bank of Bengal, Chartered Bank
of India, Australia and China, Chartered Mercantile Bank of India, London and
China, Hongkong and Shanghai Banking Corporation, Bank of Bombay, Agra
Bank, National Bank of India, New Oriental Bank Corporation, Land Mortgage
Bank of India.

Ausser diesen gibt es auf diesem Platze europäische und einheimische
Bankers. Der directe Gewinn am indischen Geschäfte steht aber dermalen fats
im umgekehrten Verhältniss zum Aufschwung des letzteren. Die Riesenconcurrenz,
welche auf allen Gebieten des Handels und der Seeschiffahrt in den indischen
Plätzen entstanden ist, hat die Geschäfte verhundertfacht, aber den Reingewinn
im Vergleiche zur Zeit der Compagnie, wo 100 % ein bescheidener Gewinn waren,
auf ein Niveau herabgedrückt, welches viel mehr an Europa als an die Länder
der Nabobs erinnert.

In Bombay unterhalten Consulate: Belgien (G.-C.), Chile, Dänemark,
Deutsches Reich, Frankreich, Italien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Per-
sien (G.-C), Portugal, Schweden und Norwegen, Siam, Vereinigte Staaten von
Amerika.



Von den drei Häfen Calicut, wo Vasco de Gama 1498 ge-
landet, Goa, dem Vororte der portugiesischen Herrschaft in Indien,
und Surate, die im Laufe der Neuzeit an der Westküste von Dekkan
nach einander dieselbe Stellung eingenommen haben, welche heute
Bombay besitzt, erfreuen sich Calicut und Goa eines mässigen Auf-
schwunges, seit sie durch englische Unternehmungen an das Eisen-
bahnnetz Indiens angeschlossen wurden; zu Rivalen Bombays aber
werden sie nie mehr erwachsen. Dieses beobachtet mit Besorgniss
nur die Entwicklung von Kurrachee an der Mündung des Indus.

Kurrachee (Karachee) liegt 20 km im Westen des Indus-
deltas. Die im modern englischen Style erbaute Stadt zählt bei
80.000 Einwohner.

Ihr Hafen gehört unter die drei Ankerplätze an der Westküste
Vorderindiens, welche auch grossen Schiffen bei dem Südwestmonsun

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[611/0627] Bombay. diesen 6430 nach Europa) und 329.192 Eingeborne, 1888/89 19.468 Europäer und 311.136 Eingeborne. In Bombay kamen 1889 von ausserindischen Häfen mit Dampfern an 41.648 Passagiere, davon 15.568 Mann Truppen, 10,355 Mekkapilger und der Rest, 15.725, waren hauptsächlich Passagiere von europäischen Häfen. Den Reiseverkehr mit Europa vermitteln der Hauptsache nach die Penin- sular and Oriental-Postdampfer. Bombay steht durch drei Kabel der Eastern Telegraph Cy. über Aden, ferner durch Landlinien und die Kabel der Telegraphenverwaltung von Britisch- Indien im Persischen Meerbusen über Persien und die Türkei mit Europa in tele- graphischer Verbindung; den Anschluss an die Kabel nach Ostasien und Australien vermittelt die Landlinie Bombay—Madras. Bombay ist Sitz einer Handelskammer. Die Bankinstitute des Platzes sind: Bank of Bengal, Chartered Bank of India, Australia and China, Chartered Mercantile Bank of India, London and China, Hongkong and Shanghai Banking Corporation, Bank of Bombay, Agra Bank, National Bank of India, New Oriental Bank Corporation, Land Mortgage Bank of India. Ausser diesen gibt es auf diesem Platze europäische und einheimische Bankers. Der directe Gewinn am indischen Geschäfte steht aber dermalen fats im umgekehrten Verhältniss zum Aufschwung des letzteren. Die Riesenconcurrenz, welche auf allen Gebieten des Handels und der Seeschiffahrt in den indischen Plätzen entstanden ist, hat die Geschäfte verhundertfacht, aber den Reingewinn im Vergleiche zur Zeit der Compagnie, wo 100 % ein bescheidener Gewinn waren, auf ein Niveau herabgedrückt, welches viel mehr an Europa als an die Länder der Nabobs erinnert. In Bombay unterhalten Consulate: Belgien (G.-C.), Chile, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Italien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Per- sien (G.-C), Portugal, Schweden und Norwegen, Siam, Vereinigte Staaten von Amerika. Von den drei Häfen Calicut, wo Vasco de Gama 1498 ge- landet, Goa, dem Vororte der portugiesischen Herrschaft in Indien, und Surate, die im Laufe der Neuzeit an der Westküste von Dekkan nach einander dieselbe Stellung eingenommen haben, welche heute Bombay besitzt, erfreuen sich Calicut und Goa eines mässigen Auf- schwunges, seit sie durch englische Unternehmungen an das Eisen- bahnnetz Indiens angeschlossen wurden; zu Rivalen Bombays aber werden sie nie mehr erwachsen. Dieses beobachtet mit Besorgniss nur die Entwicklung von Kurrachee an der Mündung des Indus. Kurrachee (Karachee) liegt 20 km im Westen des Indus- deltas. Die im modern englischen Style erbaute Stadt zählt bei 80.000 Einwohner. Ihr Hafen gehört unter die drei Ankerplätze an der Westküste Vorderindiens, welche auch grossen Schiffen bei dem Südwestmonsun 77*

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/627>, abgerufen am 23.11.2024.