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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Bombay.
reich und Deutschland; Seidenwaaren kommen aus Europa von Italien, England
und Oesterreich-Ungarn, neun Zehntel der Gesammteinfuhr aber aus China.

Den Textilwaaren zunächst steht dem Werthe nach die Gruppe der
Metalle und Metallwaaren, wobei bemerkt werden muss, dass Bombay bei
Weitem das Meiste unter allen indischen Häfen aufnimmt, weil es der wich-
tigste Ausgangs- und Endpunkt des indischen Eisenbahnnetzes ist. Es erreichte
die Einfuhr der Präsidentschaft Bombay:

[Tabelle]

Letztere sind zumeist für die neu entstehenden Fabriken bestimmt und lassen
auf die stete Zunahme einer Industrie nach europäischem Muster schliessen. Aus
der Gruppe der Metallwaaren sind im Besonderen hervorzuheben Stahl- und
Messerschmiedwaaren, an deren Einfuhr neben England noch Oesterreich-Ungarn,
Belgien und Deutschland betheiligt waren.

Von Industrieartikeln werden ferner in Bombay eingeführt: Glas und
Glaswaaren (Werth 1890 1,367.384 Rup.) aus England, Belgien und Oesterreich-
Ungarn, Glasperlen (1890 972.269 Rup.) aus Frankreich, Italien und Oesterreich-
Ungarn, Porzellan und Steingutwaaren, Uhren, Musikinstrumente, Möbel,
Papier (Werth 1890 2,111.287 Rup.) aus England und Oesterreich-Ungarn, Leder,
Kerzen und Seife, Lacke, Anilin- und Alizarinfarben (Werth 1890
2,986.874 Rup.), Droguen, Arzneiwaaren und Chemikalien, endlich auch Elfenbein
und Elfenbeinwaaren.

Für alle folgenden Artikel beziehen sich die Angaben auf die Präsident-
schaft Bombay.

In der Gruppe der Nahrungs- und Genussmittel erscheint Zucker 1890
mit einer Einfuhr von 576.640 q (Werth 15·1 Mill. Rup.), 1889 mit 531.769 q.
Für Zucker ist Bombay der Haupteinfuhrhafen Indiens; ein grosser Theil der
Einfuhr, die aus Mauritius, China und den Straits Settlements stammt, wird
wieder ausgeführt.

Der Importwerth der verschiedenartigen Lebensmittel belief sich
1890 auf 6·6 Mill. Rup., der von Wein, Bier und Spirituosen auf 3·7 Mill.
Rup., von welcher Summe die Hälfte auf Sprit entfällt.

Oele, darunter viel Petroleum, importirte 1890 die Präsidentschaft Bom-
bay für den ansehnlichen Betrag von 7·2 Mill. Rup., 1889 für 6 Mill. Rup.

Von Thee wurden 1890 24.502 q (Werth 3·5 Mill. Rup,), 1889 21.524 q aus
China und Ceylon eingeführt.

Bei der Einfuhr sind noch hervorzuheben rohe Seide 1890 für 8·2, 1889
für 7·2 Mill. Rup., und rohe Baumwolle aus Persien 1890 57.625 q (Werth
2·7 Mill. Rup.), 1889 32.900 q.

Einen sowohl der Menge als dem Werthe nach wichtigen Factor in der
Einfuhr Bombays, mit dem wir die Importliste schliessen, bildet Kohle. Die
Einfuhr derselben erreichte 1888 5,682.740 q, 1889 6,427.620 q, 1890 4,561.560 q
im Werthe von 9·5 Mill. Rup.


Bombay.
reich und Deutschland; Seidenwaaren kommen aus Europa von Italien, England
und Oesterreich-Ungarn, neun Zehntel der Gesammteinfuhr aber aus China.

Den Textilwaaren zunächst steht dem Werthe nach die Gruppe der
Metalle und Metallwaaren, wobei bemerkt werden muss, dass Bombay bei
Weitem das Meiste unter allen indischen Häfen aufnimmt, weil es der wich-
tigste Ausgangs- und Endpunkt des indischen Eisenbahnnetzes ist. Es erreichte
die Einfuhr der Präsidentschaft Bombay:

[Tabelle]

Letztere sind zumeist für die neu entstehenden Fabriken bestimmt und lassen
auf die stete Zunahme einer Industrie nach europäischem Muster schliessen. Aus
der Gruppe der Metallwaaren sind im Besonderen hervorzuheben Stahl- und
Messerschmiedwaaren, an deren Einfuhr neben England noch Oesterreich-Ungarn,
Belgien und Deutschland betheiligt waren.

Von Industrieartikeln werden ferner in Bombay eingeführt: Glas und
Glaswaaren (Werth 1890 1,367.384 Rup.) aus England, Belgien und Oesterreich-
Ungarn, Glasperlen (1890 972.269 Rup.) aus Frankreich, Italien und Oesterreich-
Ungarn, Porzellan und Steingutwaaren, Uhren, Musikinstrumente, Möbel,
Papier (Werth 1890 2,111.287 Rup.) aus England und Oesterreich-Ungarn, Leder,
Kerzen und Seife, Lacke, Anilin- und Alizarinfarben (Werth 1890
2,986.874 Rup.), Droguen, Arzneiwaaren und Chemikalien, endlich auch Elfenbein
und Elfenbeinwaaren.

Für alle folgenden Artikel beziehen sich die Angaben auf die Präsident-
schaft Bombay.

In der Gruppe der Nahrungs- und Genussmittel erscheint Zucker 1890
mit einer Einfuhr von 576.640 q (Werth 15·1 Mill. Rup.), 1889 mit 531.769 q.
Für Zucker ist Bombay der Haupteinfuhrhafen Indiens; ein grosser Theil der
Einfuhr, die aus Mauritius, China und den Straits Settlements stammt, wird
wieder ausgeführt.

Der Importwerth der verschiedenartigen Lebensmittel belief sich
1890 auf 6·6 Mill. Rup., der von Wein, Bier und Spirituosen auf 3·7 Mill.
Rup., von welcher Summe die Hälfte auf Sprit entfällt.

Oele, darunter viel Petroleum, importirte 1890 die Präsidentschaft Bom-
bay für den ansehnlichen Betrag von 7·2 Mill. Rup., 1889 für 6 Mill. Rup.

Von Thee wurden 1890 24.502 q (Werth 3·5 Mill. Rup,), 1889 21.524 q aus
China und Ceylon eingeführt.

Bei der Einfuhr sind noch hervorzuheben rohe Seide 1890 für 8·2, 1889
für 7·2 Mill. Rup., und rohe Baumwolle aus Persien 1890 57.625 q (Werth
2·7 Mill. Rup.), 1889 32.900 q.

Einen sowohl der Menge als dem Werthe nach wichtigen Factor in der
Einfuhr Bombays, mit dem wir die Importliste schliessen, bildet Kohle. Die
Einfuhr derselben erreichte 1888 5,682.740 q, 1889 6,427.620 q, 1890 4,561.560 q
im Werthe von 9·5 Mill. Rup.


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[607/0623] Bombay. reich und Deutschland; Seidenwaaren kommen aus Europa von Italien, England und Oesterreich-Ungarn, neun Zehntel der Gesammteinfuhr aber aus China. Den Textilwaaren zunächst steht dem Werthe nach die Gruppe der Metalle und Metallwaaren, wobei bemerkt werden muss, dass Bombay bei Weitem das Meiste unter allen indischen Häfen aufnimmt, weil es der wich- tigste Ausgangs- und Endpunkt des indischen Eisenbahnnetzes ist. Es erreichte die Einfuhr der Präsidentschaft Bombay: Letztere sind zumeist für die neu entstehenden Fabriken bestimmt und lassen auf die stete Zunahme einer Industrie nach europäischem Muster schliessen. Aus der Gruppe der Metallwaaren sind im Besonderen hervorzuheben Stahl- und Messerschmiedwaaren, an deren Einfuhr neben England noch Oesterreich-Ungarn, Belgien und Deutschland betheiligt waren. Von Industrieartikeln werden ferner in Bombay eingeführt: Glas und Glaswaaren (Werth 1890 1,367.384 Rup.) aus England, Belgien und Oesterreich- Ungarn, Glasperlen (1890 972.269 Rup.) aus Frankreich, Italien und Oesterreich- Ungarn, Porzellan und Steingutwaaren, Uhren, Musikinstrumente, Möbel, Papier (Werth 1890 2,111.287 Rup.) aus England und Oesterreich-Ungarn, Leder, Kerzen und Seife, Lacke, Anilin- und Alizarinfarben (Werth 1890 2,986.874 Rup.), Droguen, Arzneiwaaren und Chemikalien, endlich auch Elfenbein und Elfenbeinwaaren. Für alle folgenden Artikel beziehen sich die Angaben auf die Präsident- schaft Bombay. In der Gruppe der Nahrungs- und Genussmittel erscheint Zucker 1890 mit einer Einfuhr von 576.640 q (Werth 15·1 Mill. Rup.), 1889 mit 531.769 q. Für Zucker ist Bombay der Haupteinfuhrhafen Indiens; ein grosser Theil der Einfuhr, die aus Mauritius, China und den Straits Settlements stammt, wird wieder ausgeführt. Der Importwerth der verschiedenartigen Lebensmittel belief sich 1890 auf 6·6 Mill. Rup., der von Wein, Bier und Spirituosen auf 3·7 Mill. Rup., von welcher Summe die Hälfte auf Sprit entfällt. Oele, darunter viel Petroleum, importirte 1890 die Präsidentschaft Bom- bay für den ansehnlichen Betrag von 7·2 Mill. Rup., 1889 für 6 Mill. Rup. Von Thee wurden 1890 24.502 q (Werth 3·5 Mill. Rup,), 1889 21.524 q aus China und Ceylon eingeführt. Bei der Einfuhr sind noch hervorzuheben rohe Seide 1890 für 8·2, 1889 für 7·2 Mill. Rup., und rohe Baumwolle aus Persien 1890 57.625 q (Werth 2·7 Mill. Rup.), 1889 32.900 q. Einen sowohl der Menge als dem Werthe nach wichtigen Factor in der Einfuhr Bombays, mit dem wir die Importliste schliessen, bildet Kohle. Die Einfuhr derselben erreichte 1888 5,682.740 q, 1889 6,427.620 q, 1890 4,561.560 q im Werthe von 9·5 Mill. Rup.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/623>, abgerufen am 09.05.2024.