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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Bangkok.

Die Haupt- und Residenzstadt des Königreiches Siam, Bangkok,
die "Stadt der wilden Oelbäume", liegt auf 13° 38' nördl. Br. und
100° 34' östl. L. zu beiden Ufern des Menam-Flusses, 63 km von
dessen Mündung.

Der Fluss ist nur für Schiffe von 350 Tonnen bis zur Stadt fahr-
bar, weil an seiner Mündung eine Barre liegt, deren Tiefenverhältnisse
Schiffen mit grösserem Tiefgange das Anlaufen von Bangkok verwehren
und diese zwingen, auf der Rhede vor der Barre zu ankern. Nächst
der Barre ist in einem hölzernen, auf Eisenpfählen erbauten Hause ein
Leuchtfeuer untergebracht, das mit dem Telegraphenamte von Paknam
(7000 Einw.) in telephonischer Verbindung steht. Von letzterem Orte
werden Depeschen über die Ankunft von Schiffen nach Bangkok
telegraphirt.

Die Fahrt im Menam bis Bangkok ist überaus interessant und
reich an landschaftlichen Reizen. An der westlichen Seite der Fluss-
mündung erstrecken sich mächtige Mangrovewaldungen, wenige Kilo-
meter von der Mündung entfernt, am linken Ufer des Flusses, liegt
die bereits erwähnte Ortschaft Paknam, nach welcher auch die Rhede
vor der Barre benannt wird. Paknam ist die Zollstation für die fluss-
aufwärts fahrenden Schiffe. Am Ufer schwimmen auf Flössen errich-
tete hölzerne Häuser mit hohen Giebeln; von den auf festem Lande
erbauten Häusern Paknams fällt das Post- und Telegraphenamt auf;
ein modernes und gut armirtes Fort beherrscht an dieser Stelle den
Fluss. Nach Paknam und bis Unter-Paklat breiten sich Zuckerplan-
tagen und Reisfelder aus, zwischen Unter-Paklat und Ober-Paklat
bildet der Strom fast einen Kreis und fliesst an prächtigen Orangen-
hainen vorüber. Eine vortreffliche Kunststrasse, Chawen Krung ge-
nannt, verbindet die letztgenannten Orte mit der Hauptstadt.

Flussaufwärts von Ober-Paklat dehnen sich am linken Ufer Reis-
felder aus, während das rechte Ufer mit Cocos- und Betelnussbäumen
bepflanzt ist.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band 60
Bangkok.

Die Haupt- und Residenzstadt des Königreiches Siam, Bangkok,
die „Stadt der wilden Oelbäume“, liegt auf 13° 38′ nördl. Br. und
100° 34′ östl. L. zu beiden Ufern des Menam-Flusses, 63 km von
dessen Mündung.

Der Fluss ist nur für Schiffe von 350 Tonnen bis zur Stadt fahr-
bar, weil an seiner Mündung eine Barre liegt, deren Tiefenverhältnisse
Schiffen mit grösserem Tiefgange das Anlaufen von Bangkok verwehren
und diese zwingen, auf der Rhede vor der Barre zu ankern. Nächst
der Barre ist in einem hölzernen, auf Eisenpfählen erbauten Hause ein
Leuchtfeuer untergebracht, das mit dem Telegraphenamte von Paknam
(7000 Einw.) in telephonischer Verbindung steht. Von letzterem Orte
werden Depeschen über die Ankunft von Schiffen nach Bangkok
telegraphirt.

Die Fahrt im Menam bis Bangkok ist überaus interessant und
reich an landschaftlichen Reizen. An der westlichen Seite der Fluss-
mündung erstrecken sich mächtige Mangrovewaldungen, wenige Kilo-
meter von der Mündung entfernt, am linken Ufer des Flusses, liegt
die bereits erwähnte Ortschaft Paknam, nach welcher auch die Rhede
vor der Barre benannt wird. Paknam ist die Zollstation für die fluss-
aufwärts fahrenden Schiffe. Am Ufer schwimmen auf Flössen errich-
tete hölzerne Häuser mit hohen Giebeln; von den auf festem Lande
erbauten Häusern Paknams fällt das Post- und Telegraphenamt auf;
ein modernes und gut armirtes Fort beherrscht an dieser Stelle den
Fluss. Nach Paknam und bis Unter-Paklat breiten sich Zuckerplan-
tagen und Reisfelder aus, zwischen Unter-Paklat und Ober-Paklat
bildet der Strom fast einen Kreis und fliesst an prächtigen Orangen-
hainen vorüber. Eine vortreffliche Kunststrasse, Chawen Krung ge-
nannt, verbindet die letztgenannten Orte mit der Hauptstadt.

Flussaufwärts von Ober-Paklat dehnen sich am linken Ufer Reis-
felder aus, während das rechte Ufer mit Cocos- und Betelnussbäumen
bepflanzt ist.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band 60
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[[473]/0489] Bangkok. Die Haupt- und Residenzstadt des Königreiches Siam, Bangkok, die „Stadt der wilden Oelbäume“, liegt auf 13° 38′ nördl. Br. und 100° 34′ östl. L. zu beiden Ufern des Menam-Flusses, 63 km von dessen Mündung. Der Fluss ist nur für Schiffe von 350 Tonnen bis zur Stadt fahr- bar, weil an seiner Mündung eine Barre liegt, deren Tiefenverhältnisse Schiffen mit grösserem Tiefgange das Anlaufen von Bangkok verwehren und diese zwingen, auf der Rhede vor der Barre zu ankern. Nächst der Barre ist in einem hölzernen, auf Eisenpfählen erbauten Hause ein Leuchtfeuer untergebracht, das mit dem Telegraphenamte von Paknam (7000 Einw.) in telephonischer Verbindung steht. Von letzterem Orte werden Depeschen über die Ankunft von Schiffen nach Bangkok telegraphirt. Die Fahrt im Menam bis Bangkok ist überaus interessant und reich an landschaftlichen Reizen. An der westlichen Seite der Fluss- mündung erstrecken sich mächtige Mangrovewaldungen, wenige Kilo- meter von der Mündung entfernt, am linken Ufer des Flusses, liegt die bereits erwähnte Ortschaft Paknam, nach welcher auch die Rhede vor der Barre benannt wird. Paknam ist die Zollstation für die fluss- aufwärts fahrenden Schiffe. Am Ufer schwimmen auf Flössen errich- tete hölzerne Häuser mit hohen Giebeln; von den auf festem Lande erbauten Häusern Paknams fällt das Post- und Telegraphenamt auf; ein modernes und gut armirtes Fort beherrscht an dieser Stelle den Fluss. Nach Paknam und bis Unter-Paklat breiten sich Zuckerplan- tagen und Reisfelder aus, zwischen Unter-Paklat und Ober-Paklat bildet der Strom fast einen Kreis und fliesst an prächtigen Orangen- hainen vorüber. Eine vortreffliche Kunststrasse, Chawen Krung ge- nannt, verbindet die letztgenannten Orte mit der Hauptstadt. Flussaufwärts von Ober-Paklat dehnen sich am linken Ufer Reis- felder aus, während das rechte Ufer mit Cocos- und Betelnussbäumen bepflanzt ist. Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band 60

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. [473]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/489>, abgerufen am 03.12.2024.