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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der grosse Ocean.

Schweine bilden einen, wenn auch nicht bedeutenden Exportartikel
Saigons. Im Berichtsjahre belief sich ihr Ausfuhrwerth auf 47.018 Dollars.

Die übrigen Exportartikel Saigons seien mit dem Werthe ihrer Ausfuhr
des Jahres 1887 in tabellarischer Uebersicht hier verzeichnet.

Es gelangen zur Ausfuhr:


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ferner in geringeren Werthmengen Kardamomen, Fischleim, Gummigutti,
Hörner
und Strohmatten.

Von den ausgeführten Waaren (Reis ausgenommen) ging beinahe die Hälfte
nach Singapore, ein grosser Theil nach China, Annam und Tonking, und nur
geringe Mengen nahmen ihren Weg direct nach Europa.

Die industrielle Thätigkeit ist in Saigon auf die Reismühlen-Industrie
beschränkt, welche einen immer lebhafteren Aufschwung nimmt.

Der Schiffahrtsverkehr im Hafen von Saigon, für welchen bereits
neuere Daten vorliegen, war im Jahre 1889 folgender: Es liefen im Ganzen
370 Dampfer mit 446.011 T ein.

An Segelschiffen verkehrten 9 britische mit zusammen 11.749 T und
1 deutsches mit 896 T.

Der Postverkehr mit Europa wird durch die Dampfer der Compagnie des
Messageries maritimes besorgt. Saigon ist auch Station der Peninsular and Oriental
Steam Navigation Cy. und des Norddeutschen Lloyd.

Zwischen Saigon und Bangkok lässt die Compagnie Nantaise einen sub-
ventionirten Dampfer laufen, der monatlich eine Reise macht.

Mit Cambodja ist Saigon zweimal wöchentlich durch Schiffe der Messa-
geries fluviales in Verbindung; dieselbe Gesellschaft unterhält einen wöchent-
lichen Binnenverkehr mit Siam, der jedoch während der Zeit des niedrigen
Wasserstandes, d. i. vom 15. Jänner bis Ende Juli, unterbrochen werden muss.
Mit Annam und Tonking besteht eine regelmässige Dampferverbindung, des-
gleichen wird eine solche mit China, Japan, Manila, Java und Europa durch die
Dampfer der Messageries maritimes hergestellt.

Von Saigon gehen Kabel der Eastern Extension Australasia and China Tele-
graph Cy. nach Singapore, Hue und Hongkong, Landtelegraphen nach Hue und Bangkok.

Die Abwicklung der Geldgeschäfte des Handels besorgen in Saigon mehrere
Filialen bedeutender Banken. Die wichtigsten derselben sind jene der Indo-
chinesischen Bank und der Honkong and Shanghai Banking Corporation. Erstere
Bank wurde im Jänner 1875 mit einem Capitale von 8 Millionen Francs er-
richtet; Sitz der Centralleitung ist in Paris, Saigon und andere wichtige Hafen
Ostasiens haben Filialen dieser Bank.

In Saigon unterhalten Consulate: Belgien, Dänemark, Deutsches Reich,
Grossbritannien, Italien, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Siam, Spanien, Vereinigte
Staaten von Amerika.



Der grosse Ocean.

Schweine bilden einen, wenn auch nicht bedeutenden Exportartikel
Saigons. Im Berichtsjahre belief sich ihr Ausfuhrwerth auf 47.018 Dollars.

Die übrigen Exportartikel Saigons seien mit dem Werthe ihrer Ausfuhr
des Jahres 1887 in tabellarischer Uebersicht hier verzeichnet.

Es gelangen zur Ausfuhr:


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ferner in geringeren Werthmengen Kardamomen, Fischleim, Gummigutti,
Hörner
und Strohmatten.

Von den ausgeführten Waaren (Reis ausgenommen) ging beinahe die Hälfte
nach Singapore, ein grosser Theil nach China, Annam und Tonking, und nur
geringe Mengen nahmen ihren Weg direct nach Europa.

Die industrielle Thätigkeit ist in Saigon auf die Reismühlen-Industrie
beschränkt, welche einen immer lebhafteren Aufschwung nimmt.

Der Schiffahrtsverkehr im Hafen von Saigon, für welchen bereits
neuere Daten vorliegen, war im Jahre 1889 folgender: Es liefen im Ganzen
370 Dampfer mit 446.011 T ein.

An Segelschiffen verkehrten 9 britische mit zusammen 11.749 T und
1 deutsches mit 896 T.

Der Postverkehr mit Europa wird durch die Dampfer der Compagnie des
Messageries maritimes besorgt. Saigon ist auch Station der Peninsular and Oriental
Steam Navigation Cy. und des Norddeutschen Lloyd.

Zwischen Saigon und Bangkok lässt die Compagnie Nantaise einen sub-
ventionirten Dampfer laufen, der monatlich eine Reise macht.

Mit Cambodja ist Saigon zweimal wöchentlich durch Schiffe der Messa-
geries fluviales in Verbindung; dieselbe Gesellschaft unterhält einen wöchent-
lichen Binnenverkehr mit Siam, der jedoch während der Zeit des niedrigen
Wasserstandes, d. i. vom 15. Jänner bis Ende Juli, unterbrochen werden muss.
Mit Annam und Tonking besteht eine regelmässige Dampferverbindung, des-
gleichen wird eine solche mit China, Japan, Manila, Java und Europa durch die
Dampfer der Messageries maritimes hergestellt.

Von Saigon gehen Kabel der Eastern Extension Australasia and China Tele-
graph Cy. nach Singapore, Hué und Hongkong, Landtelegraphen nach Hué und Bangkok.

Die Abwicklung der Geldgeschäfte des Handels besorgen in Saigon mehrere
Filialen bedeutender Banken. Die wichtigsten derselben sind jene der Indo-
chinesischen Bank und der Honkong and Shanghai Banking Corporation. Erstere
Bank wurde im Jänner 1875 mit einem Capitale von 8 Millionen Francs er-
richtet; Sitz der Centralleitung ist in Paris, Saigon und andere wichtige Hafen
Ostasiens haben Filialen dieser Bank.

In Saigon unterhalten Consulate: Belgien, Dänemark, Deutsches Reich,
Grossbritannien, Italien, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Siam, Spanien, Vereinigte
Staaten von Amerika.



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[472/0488] Der grosse Ocean. Schweine bilden einen, wenn auch nicht bedeutenden Exportartikel Saigons. Im Berichtsjahre belief sich ihr Ausfuhrwerth auf 47.018 Dollars. Die übrigen Exportartikel Saigons seien mit dem Werthe ihrer Ausfuhr des Jahres 1887 in tabellarischer Uebersicht hier verzeichnet. Es gelangen zur Ausfuhr: ferner in geringeren Werthmengen Kardamomen, Fischleim, Gummigutti, Hörner und Strohmatten. Von den ausgeführten Waaren (Reis ausgenommen) ging beinahe die Hälfte nach Singapore, ein grosser Theil nach China, Annam und Tonking, und nur geringe Mengen nahmen ihren Weg direct nach Europa. Die industrielle Thätigkeit ist in Saigon auf die Reismühlen-Industrie beschränkt, welche einen immer lebhafteren Aufschwung nimmt. Der Schiffahrtsverkehr im Hafen von Saigon, für welchen bereits neuere Daten vorliegen, war im Jahre 1889 folgender: Es liefen im Ganzen 370 Dampfer mit 446.011 T ein. An Segelschiffen verkehrten 9 britische mit zusammen 11.749 T und 1 deutsches mit 896 T. Der Postverkehr mit Europa wird durch die Dampfer der Compagnie des Messageries maritimes besorgt. Saigon ist auch Station der Peninsular and Oriental Steam Navigation Cy. und des Norddeutschen Lloyd. Zwischen Saigon und Bangkok lässt die Compagnie Nantaise einen sub- ventionirten Dampfer laufen, der monatlich eine Reise macht. Mit Cambodja ist Saigon zweimal wöchentlich durch Schiffe der Messa- geries fluviales in Verbindung; dieselbe Gesellschaft unterhält einen wöchent- lichen Binnenverkehr mit Siam, der jedoch während der Zeit des niedrigen Wasserstandes, d. i. vom 15. Jänner bis Ende Juli, unterbrochen werden muss. Mit Annam und Tonking besteht eine regelmässige Dampferverbindung, des- gleichen wird eine solche mit China, Japan, Manila, Java und Europa durch die Dampfer der Messageries maritimes hergestellt. Von Saigon gehen Kabel der Eastern Extension Australasia and China Tele- graph Cy. nach Singapore, Hué und Hongkong, Landtelegraphen nach Hué und Bangkok. Die Abwicklung der Geldgeschäfte des Handels besorgen in Saigon mehrere Filialen bedeutender Banken. Die wichtigsten derselben sind jene der Indo- chinesischen Bank und der Honkong and Shanghai Banking Corporation. Erstere Bank wurde im Jänner 1875 mit einem Capitale von 8 Millionen Francs er- richtet; Sitz der Centralleitung ist in Paris, Saigon und andere wichtige Hafen Ostasiens haben Filialen dieser Bank. In Saigon unterhalten Consulate: Belgien, Dänemark, Deutsches Reich, Grossbritannien, Italien, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Siam, Spanien, Vereinigte Staaten von Amerika.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/488>, abgerufen am 20.05.2024.