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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der grosse Ocean.
halten hier ausser der Mission auch ein von katholischen Kloster-
frauen geleitetes Waisenhaus und ein Spital; endlich bestehen hier
sieben evangelische Missionen. Die Stadt besitzt zwei Clubs.

Für den Gebrauch der Flussdampfer liegen vor dem Bund
sechs Stegschiffe vertäut. Die zur Theesaison Hankou besuchenden
Seedampfer müssen im Strome auf grössere Entfernung vom Lande
vor Anker gehen und die Ladung mittelst Lichterbooten einnehmen.
Bei rapidem Steigen des Wasserstandes entstehen häufig Havarien
durch Brechen der Ankerketten; so gerieth im Jahre 1888 ein voll-

[Abbildung]

Hankou.

geladener Theedampfer aus dieser Ursache auf den Bug eines zweiten
Dampfers und wurde vollkommen eingedrückt, wobei die ganze
Ladung verloren ging.

Bei den gegenwärtig niedrigen Theefrachten, welche für Hankou
entscheidend sind, rentirt es sich für Seedampfer kaum mehr, die ge-
fährliche Flussreise bis Hankou zu unternehmen und hiefür 2000 bis
3000 fl. Lotsengeld zu bezahlen.

Zu Hankou bestehen zwei grössere, von Russen etablirte Fabri-
ken, in welchen Theebriquets erzeugt werden, welcher Handelsartikel
erst seit wenigen Jahren besteht und rasch einen bedeutenden Ex-

Der grosse Ocean.
halten hier ausser der Mission auch ein von katholischen Kloster-
frauen geleitetes Waisenhaus und ein Spital; endlich bestehen hier
sieben evangelische Missionen. Die Stadt besitzt zwei Clubs.

Für den Gebrauch der Flussdampfer liegen vor dem Bund
sechs Stegschiffe vertäut. Die zur Theesaison Hankou besuchenden
Seedampfer müssen im Strome auf grössere Entfernung vom Lande
vor Anker gehen und die Ladung mittelst Lichterbooten einnehmen.
Bei rapidem Steigen des Wasserstandes entstehen häufig Havarien
durch Brechen der Ankerketten; so gerieth im Jahre 1888 ein voll-

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Hankou.

geladener Theedampfer aus dieser Ursache auf den Bug eines zweiten
Dampfers und wurde vollkommen eingedrückt, wobei die ganze
Ladung verloren ging.

Bei den gegenwärtig niedrigen Theefrachten, welche für Hankou
entscheidend sind, rentirt es sich für Seedampfer kaum mehr, die ge-
fährliche Flussreise bis Hankou zu unternehmen und hiefür 2000 bis
3000 fl. Lotsengeld zu bezahlen.

Zu Hankou bestehen zwei grössere, von Russen etablirte Fabri-
ken, in welchen Theebriquets erzeugt werden, welcher Handelsartikel
erst seit wenigen Jahren besteht und rasch einen bedeutenden Ex-

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[428/0444] Der grosse Ocean. halten hier ausser der Mission auch ein von katholischen Kloster- frauen geleitetes Waisenhaus und ein Spital; endlich bestehen hier sieben evangelische Missionen. Die Stadt besitzt zwei Clubs. Für den Gebrauch der Flussdampfer liegen vor dem Bund sechs Stegschiffe vertäut. Die zur Theesaison Hankou besuchenden Seedampfer müssen im Strome auf grössere Entfernung vom Lande vor Anker gehen und die Ladung mittelst Lichterbooten einnehmen. Bei rapidem Steigen des Wasserstandes entstehen häufig Havarien durch Brechen der Ankerketten; so gerieth im Jahre 1888 ein voll- [Abbildung Hankou.] geladener Theedampfer aus dieser Ursache auf den Bug eines zweiten Dampfers und wurde vollkommen eingedrückt, wobei die ganze Ladung verloren ging. Bei den gegenwärtig niedrigen Theefrachten, welche für Hankou entscheidend sind, rentirt es sich für Seedampfer kaum mehr, die ge- fährliche Flussreise bis Hankou zu unternehmen und hiefür 2000 bis 3000 fl. Lotsengeld zu bezahlen. Zu Hankou bestehen zwei grössere, von Russen etablirte Fabri- ken, in welchen Theebriquets erzeugt werden, welcher Handelsartikel erst seit wenigen Jahren besteht und rasch einen bedeutenden Ex-

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/444>, abgerufen am 22.11.2024.