Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

Bild:
<< vorherige Seite
Montreal und Quebec.

Der Hafen zwischen der Stadt und der Insel Orleans ist 50 m
tief und bietet der grössten Flotte Raum, allein er ist des Eises
halber bloss vom April bis November offen.

Hesse-Wartegg nennt Quebec mit Recht die Portierloge des
Continents; denn die Schiffe, welche von und nach Montreal gehen,
landen wohl auch zum grossen Theile an den Quais von Quebec,
aber sie führen seinem Handel wenig Nahrung zu.

Der Import dient nur der Befriedigung der localen Bedürfnisse.

In Quebec mit Beauce und Riviere du Loup wurden 1886/87 686.393 Dollars
Zölle erhoben, das sind wenig mehr als 3 Percent des ganzen Zollertrags der
Dominion of Canada.

Im Exporthandel steht obenan der Holzhandel. Auch der Walfischfang ist
eine wichtige Erwerbsquelle für Quebec.

Der Schiffsverkehr von Quebec erreichte 1886/87 folgende Ziffern:

[Tabelle]

Im Seehandel ist die englische Flagge die wichtigste (1886/87 336 Schiffe
mit 548.058 Tonnen), dann folgen die fremden Flaggen, unter denen Schweden,
Norwegen und Deutschland hervorragen; aber auch holländische, russische, fran-
zösische und argentinische Schiffe besuchen Quebec, wohl meist um Holz einzu-
nehmen. Die canadische Flagge spielt die kleinste Rolle. Wie sich bei einem Hafen,
der Holz exportirt, von selbst versteht, geht ein ansehnlicher Theil der Schiffe in
Ballast ein.

Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina (G. C.), Belgien
(G. C.), Chile, Deutsches Reich, Frankreich (G. C.), Portugal, Schweden, Nor-
wegen, Spanien (G. C.).



Montreal und Quebec.

Der Hafen zwischen der Stadt und der Insel Orleans ist 50 m
tief und bietet der grössten Flotte Raum, allein er ist des Eises
halber bloss vom April bis November offen.

Hesse-Wartegg nennt Quebec mit Recht die Portierloge des
Continents; denn die Schiffe, welche von und nach Montreal gehen,
landen wohl auch zum grossen Theile an den Quais von Quebec,
aber sie führen seinem Handel wenig Nahrung zu.

Der Import dient nur der Befriedigung der localen Bedürfnisse.

In Quebec mit Beauce und Rivière du Loup wurden 1886/87 686.393 Dollars
Zölle erhoben, das sind wenig mehr als 3 Percent des ganzen Zollertrags der
Dominion of Canada.

Im Exporthandel steht obenan der Holzhandel. Auch der Walfischfang ist
eine wichtige Erwerbsquelle für Quebec.

Der Schiffsverkehr von Quebec erreichte 1886/87 folgende Ziffern:

[Tabelle]

Im Seehandel ist die englische Flagge die wichtigste (1886/87 336 Schiffe
mit 548.058 Tonnen), dann folgen die fremden Flaggen, unter denen Schweden,
Norwegen und Deutschland hervorragen; aber auch holländische, russische, fran-
zösische und argentinische Schiffe besuchen Quebec, wohl meist um Holz einzu-
nehmen. Die canadische Flagge spielt die kleinste Rolle. Wie sich bei einem Hafen,
der Holz exportirt, von selbst versteht, geht ein ansehnlicher Theil der Schiffe in
Ballast ein.

Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina (G. C.), Belgien
(G. C.), Chile, Deutsches Reich, Frankreich (G. C.), Portugal, Schweden, Nor-
wegen, Spanien (G. C.).



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0037" n="21"/>
            <fw place="top" type="header">Montreal und Quebec.</fw><lb/>
            <p>Der Hafen zwischen der Stadt und der Insel Orleans ist 50 <hi rendition="#i">m</hi><lb/>
tief und bietet der grössten Flotte Raum, allein er ist des Eises<lb/>
halber bloss vom April bis November offen.</p><lb/>
            <p>Hesse-Wartegg nennt Quebec mit Recht die Portierloge des<lb/>
Continents; denn die Schiffe, welche von und nach Montreal gehen,<lb/>
landen wohl auch zum grossen Theile an den Quais von Quebec,<lb/>
aber sie führen seinem Handel wenig Nahrung zu.</p><lb/>
            <p>Der Import dient nur der Befriedigung der localen Bedürfnisse.</p><lb/>
            <p>In Quebec mit Beauce und Rivière du Loup wurden 1886/87 686.393 Dollars<lb/>
Zölle erhoben, das sind wenig mehr als 3 Percent des ganzen Zollertrags der<lb/>
Dominion of Canada.</p><lb/>
            <p>Im Exporthandel steht obenan der Holzhandel. Auch der Walfischfang ist<lb/>
eine wichtige Erwerbsquelle für Quebec.</p><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#g">Schiffsverkehr</hi> von Quebec erreichte 1886/87 folgende Ziffern:</p><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell/>
              </row>
            </table>
            <p>Im Seehandel ist die englische Flagge die wichtigste (1886/87 336 Schiffe<lb/>
mit 548.058 Tonnen), dann folgen die fremden Flaggen, unter denen Schweden,<lb/>
Norwegen und Deutschland hervorragen; aber auch holländische, russische, fran-<lb/>
zösische und argentinische Schiffe besuchen Quebec, wohl meist um Holz einzu-<lb/>
nehmen. Die canadische Flagge spielt die kleinste Rolle. Wie sich bei einem Hafen,<lb/>
der Holz exportirt, von selbst versteht, geht ein ansehnlicher Theil der Schiffe in<lb/>
Ballast ein.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Consulate</hi>: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina (G. C.), Belgien<lb/>
(G. C.), Chile, Deutsches Reich, Frankreich (G. C.), Portugal, Schweden, Nor-<lb/>
wegen, Spanien (G. C.).</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0037] Montreal und Quebec. Der Hafen zwischen der Stadt und der Insel Orleans ist 50 m tief und bietet der grössten Flotte Raum, allein er ist des Eises halber bloss vom April bis November offen. Hesse-Wartegg nennt Quebec mit Recht die Portierloge des Continents; denn die Schiffe, welche von und nach Montreal gehen, landen wohl auch zum grossen Theile an den Quais von Quebec, aber sie führen seinem Handel wenig Nahrung zu. Der Import dient nur der Befriedigung der localen Bedürfnisse. In Quebec mit Beauce und Rivière du Loup wurden 1886/87 686.393 Dollars Zölle erhoben, das sind wenig mehr als 3 Percent des ganzen Zollertrags der Dominion of Canada. Im Exporthandel steht obenan der Holzhandel. Auch der Walfischfang ist eine wichtige Erwerbsquelle für Quebec. Der Schiffsverkehr von Quebec erreichte 1886/87 folgende Ziffern: Im Seehandel ist die englische Flagge die wichtigste (1886/87 336 Schiffe mit 548.058 Tonnen), dann folgen die fremden Flaggen, unter denen Schweden, Norwegen und Deutschland hervorragen; aber auch holländische, russische, fran- zösische und argentinische Schiffe besuchen Quebec, wohl meist um Holz einzu- nehmen. Die canadische Flagge spielt die kleinste Rolle. Wie sich bei einem Hafen, der Holz exportirt, von selbst versteht, geht ein ansehnlicher Theil der Schiffe in Ballast ein. Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina (G. C.), Belgien (G. C.), Chile, Deutsches Reich, Frankreich (G. C.), Portugal, Schweden, Nor- wegen, Spanien (G. C.).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/37
Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/37>, abgerufen am 23.11.2024.