Wir nennen hier Arica, den Hafen von Tacna, dann Molendo, den Ausgangspunkt der Südbahn von Peru, deren Geleise in einer Höhe von 4751 m, also fast in einer Horizontallinie mit dem Gipfel des Montblanc, die Cordillere überschreiten und den Reisenden in zwei Tagen nach Puno an die felsigen Ufer des hellblauen Titikaka- Sees bringen, dessen Spiegel höher liegt, als das Kaiserkreuz auf der Spitze des Grossglockners.
Die Ausfuhr der Producte Perus und der Transitogüter Bolivias umfasst Alpacca- und Schafwolle, Silber, Kupfer, Zinn, Chinarinde und Coca.
Drei Tage, nachdem der Dampfer des "Kosmos" die Rhede von Mollendo verlassen hat, geht er in dem schönen Hafen von Callao vor Anker.
An der sturmgepeitschten Küste der Union würde der Hafen von Callao kaum einen besseren Namen als den einer Ankerstelle ver- dienen; aber in diesen Breiten wehen nur Süd- und Südwestwinde, und gegen diese ist Callao geschützt durch eine vorspringende Land- zunge und die hohe Insel San Lorenzo.
Hier empfangen uns herrliche Hafenwerke, kostspielige steinerne Molos und hölzerne Piers, auf denen Schienen liegen, dann ein Dock mit Dampfkrahn. Die Hafengebühren sind mässig, aber die Stadt ist schmutzig. Callao, dessen Gründung Pizzaro, der Eroberer Perus, ausgewählt hat, ist der wichtigste Hafen von Peru, der Piräus des 3 km weit entfernten Lima, der berühmten "Stadt der Könige", und mit diesem durch zwei Eisenbahnen verbunden; drei Eisenbahnen ziehen seit Jahren längs der Küste hin.
Der Ausbau der Eisenbahn Callao-Oroya, die bis Chicla in die Höhe von 3725 m reicht, wird gegenwärtig eifrig betrieben, und in Kürze hofft man die letzten 30 km zu überwinden, welche an die Mündung des 4792 m hoch gelegenen Cordilleren-Tunnels führen, der fertig ist.
Die Course der Personenschiffe der deutschen Dampfschiffahrts- Gesellschaft "Kosmos" enden in Callao; von dort muss man die "Küste hinunter", wie die Leute hier sagen, bis Panama die Schiffe der eng- lischen Pacific Mail Packet Service benützen.
Wir berühren auf der Fahrt nach Panama den jungen auf- strebenden Hafen Paita, in dessen Nähe die reichen Petroleumlager des Küstenplatzes Talara durch eine englische Compagnie ausge- beutet werden. Wir laufen auch in den Fluss Gayas ein, an dessen rechten Ufer, 60 Seemeilen vom Meere entfernt, Gayaquil liegt.
Valparaiso.
Wir nennen hier Arica, den Hafen von Tacna, dann Molendo, den Ausgangspunkt der Südbahn von Peru, deren Geleise in einer Höhe von 4751 m, also fast in einer Horizontallinie mit dem Gipfel des Montblanc, die Cordillere überschreiten und den Reisenden in zwei Tagen nach Puno an die felsigen Ufer des hellblauen Titikaka- Sees bringen, dessen Spiegel höher liegt, als das Kaiserkreuz auf der Spitze des Grossglockners.
Die Ausfuhr der Producte Perus und der Transitogüter Bolivias umfasst Alpacca- und Schafwolle, Silber, Kupfer, Zinn, Chinarinde und Coca.
Drei Tage, nachdem der Dampfer des „Kosmos“ die Rhede von Mollendo verlassen hat, geht er in dem schönen Hafen von Callao vor Anker.
An der sturmgepeitschten Küste der Union würde der Hafen von Callao kaum einen besseren Namen als den einer Ankerstelle ver- dienen; aber in diesen Breiten wehen nur Süd- und Südwestwinde, und gegen diese ist Callao geschützt durch eine vorspringende Land- zunge und die hohe Insel San Lorenzo.
Hier empfangen uns herrliche Hafenwerke, kostspielige steinerne Molos und hölzerne Piers, auf denen Schienen liegen, dann ein Dock mit Dampfkrahn. Die Hafengebühren sind mässig, aber die Stadt ist schmutzig. Callao, dessen Gründung Pizzaro, der Eroberer Perus, ausgewählt hat, ist der wichtigste Hafen von Peru, der Piräus des 3 km weit entfernten Lima, der berühmten „Stadt der Könige“, und mit diesem durch zwei Eisenbahnen verbunden; drei Eisenbahnen ziehen seit Jahren längs der Küste hin.
Der Ausbau der Eisenbahn Callao-Oroya, die bis Chicla in die Höhe von 3725 m reicht, wird gegenwärtig eifrig betrieben, und in Kürze hofft man die letzten 30 km zu überwinden, welche an die Mündung des 4792 m hoch gelegenen Cordilleren-Tunnels führen, der fertig ist.
Die Course der Personenschiffe der deutschen Dampfschiffahrts- Gesellschaft „Kosmos“ enden in Callao; von dort muss man die „Küste hinunter“, wie die Leute hier sagen, bis Panamá die Schiffe der eng- lischen Pacific Mail Packet Service benützen.
Wir berühren auf der Fahrt nach Panamá den jungen auf- strebenden Hafen Paita, in dessen Nähe die reichen Petroleumlager des Küstenplatzes Talara durch eine englische Compagnie ausge- beutet werden. Wir laufen auch in den Fluss Gayas ein, an dessen rechten Ufer, 60 Seemeilen vom Meere entfernt, Gayaquil liegt.
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Valparaiso.
Wir nennen hier Arica, den Hafen von Tacna, dann Molendo,
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Höhe von 4751 m, also fast in einer Horizontallinie mit dem Gipfel
des Montblanc, die Cordillere überschreiten und den Reisenden in
zwei Tagen nach Puno an die felsigen Ufer des hellblauen Titikaka-
Sees bringen, dessen Spiegel höher liegt, als das Kaiserkreuz auf der
Spitze des Grossglockners.
Die Ausfuhr der Producte Perus und der Transitogüter Bolivias
umfasst Alpacca- und Schafwolle, Silber, Kupfer, Zinn, Chinarinde
und Coca.
Drei Tage, nachdem der Dampfer des „Kosmos“ die Rhede von
Mollendo verlassen hat, geht er in dem schönen Hafen von Callao
vor Anker.
An der sturmgepeitschten Küste der Union würde der Hafen von
Callao kaum einen besseren Namen als den einer Ankerstelle ver-
dienen; aber in diesen Breiten wehen nur Süd- und Südwestwinde,
und gegen diese ist Callao geschützt durch eine vorspringende Land-
zunge und die hohe Insel San Lorenzo.
Hier empfangen uns herrliche Hafenwerke, kostspielige steinerne
Molos und hölzerne Piers, auf denen Schienen liegen, dann ein Dock
mit Dampfkrahn. Die Hafengebühren sind mässig, aber die Stadt ist
schmutzig. Callao, dessen Gründung Pizzaro, der Eroberer Perus,
ausgewählt hat, ist der wichtigste Hafen von Peru, der Piräus des
3 km weit entfernten Lima, der berühmten „Stadt der Könige“, und
mit diesem durch zwei Eisenbahnen verbunden; drei Eisenbahnen ziehen
seit Jahren längs der Küste hin.
Der Ausbau der Eisenbahn Callao-Oroya, die bis Chicla in die
Höhe von 3725 m reicht, wird gegenwärtig eifrig betrieben, und in
Kürze hofft man die letzten 30 km zu überwinden, welche an die
Mündung des 4792 m hoch gelegenen Cordilleren-Tunnels führen, der
fertig ist.
Die Course der Personenschiffe der deutschen Dampfschiffahrts-
Gesellschaft „Kosmos“ enden in Callao; von dort muss man die „Küste
hinunter“, wie die Leute hier sagen, bis Panamá die Schiffe der eng-
lischen Pacific Mail Packet Service benützen.
Wir berühren auf der Fahrt nach Panamá den jungen auf-
strebenden Hafen Paita, in dessen Nähe die reichen Petroleumlager
des Küstenplatzes Talara durch eine englische Compagnie ausge-
beutet werden. Wir laufen auch in den Fluss Gayas ein, an dessen
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/335>, abgerufen am 28.11.2024.
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