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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der grosse Ocean.
die Briefe von Bordeaux über Buenos Aires statt in 37 Tagen schon in 26 Tagen
in Valparaiso ankommen werden.

Den Telegraphenverkehr mit der Union und Europa besorgt die "West-
Coast of America Telegraph Company" über Galveston. In zweiter Linie benützt
man die Leitungen über Panama-Jamaica und über Buenos Aires. Valparaiso besitzt
ein dichtes Telephonnetz.

Von Bankinstituten sind zu nennen: eine Filiale der Banco National
de Chile und die Banco de Valparaiso.

In Valparaiso unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Bolivia, Bra-
silien (G.-C.), Columbia, Costarica, Dänemark (G.-C.), Deutsches Reich, Canada,
Frankreich, Grossbritannien, Mexico, Niederlande (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.),
Paraguay, Peru, Portugal, Russland, Salvador, Schweden und Norwegen, Schweiz
Uruguay, Vereinigte Staaten von Amerika.

Die anderen wichtigeren Häfen Chiles, die, wie erwähnt, in ihrem
auswärtigen Verkehre von Valparaiso immer mehr unabhängig
werden, sind: im Süden Valdivia, der Mittelpunkt zahlreicher deutscher
Niederlassungen und einer lebhaften Industrie; Talcahuana, mit Val-
paraiso durch eine Eisenbahn verbunden, hat den besten Hafen an der
Westküste Südamerikas; im Norden von Valparaiso sind Cochimbo,
Caldera
und die Salpeterhäfen Taltal, Antofagasta, Ausgangs-
punkt einer Eisenbahn, welche bereits die Grenzen von Bolivia er-
reicht hat und ins Innere dieses Landes fortgesetzt wird, Tocopilla,
Iquique, Junin, Pisagua
. Von den letzteren behauptet Iquique
den Vorrang, welches unter den 20° 12' 30" südlicher Breite an der
Spitze einer weiten sandigen Landzunge liegt. Der Hafen, in welchem
die Schiffe guten Ankergrund und Schutz gegen die Südwestwinde
finden, die hier durch acht Monate im Jahre wehen, breitet sich
zwischen der Stadt und der gleichnamigen Insel aus.



Die Küstenwüste der Salpeterregion setzt sich nach Norden hin
weiter fort; aber in Peru unterbrechen hie und da Thäler mit grosser
Fruchtbarkeit und Schönheit die Sand- und Felseinöde. Sie werden
durch die Bäche und Bergströme gebildet, welche die schmelzenden
Schneemassen der Cordillere oder die Regengüsse speisen, die während
eines Theiles des Jahres im Innern fallen.

Die Küstenplätze, die am Ausgange der grösseren dieser Thäler
oft inmitten einer trostlosen Umgebung liegen, weil durstige Sandmassen
die Gewässer aufsaugen, bevor sie das Meer erreichen, sind fast alle
Ausgangspunkte von Eisenbahnlinien, die am Fusse der eigentlichen
Cordillere enden, aber schon auf kurze Strecken bedeutende Steigungen
zu überwinden haben.


Der grosse Ocean.
die Briefe von Bordeaux über Buenos Aires statt in 37 Tagen schon in 26 Tagen
in Valparaiso ankommen werden.

Den Telegraphenverkehr mit der Union und Europa besorgt die „West-
Coast of America Telegraph Company“ über Galveston. In zweiter Linie benützt
man die Leitungen über Panamá-Jamaica und über Buenos Aires. Valparaiso besitzt
ein dichtes Telephonnetz.

Von Bankinstituten sind zu nennen: eine Filiale der Banco National
de Chile und die Banco de Valparaiso.

In Valparaiso unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Bolivia, Bra-
silien (G.-C.), Columbia, Costarica, Dänemark (G.-C.), Deutsches Reich, Canada,
Frankreich, Grossbritannien, Mexico, Niederlande (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.),
Paraguay, Peru, Portugal, Russland, Salvador, Schweden und Norwegen, Schweiz
Uruguay, Vereinigte Staaten von Amerika.

Die anderen wichtigeren Häfen Chiles, die, wie erwähnt, in ihrem
auswärtigen Verkehre von Valparaiso immer mehr unabhängig
werden, sind: im Süden Valdivia, der Mittelpunkt zahlreicher deutscher
Niederlassungen und einer lebhaften Industrie; Talcahuana, mit Val-
paraiso durch eine Eisenbahn verbunden, hat den besten Hafen an der
Westküste Südamerikas; im Norden von Valparaiso sind Cochimbo,
Caldera
und die Salpeterhäfen Taltal, Antofagasta, Ausgangs-
punkt einer Eisenbahn, welche bereits die Grenzen von Bolivia er-
reicht hat und ins Innere dieses Landes fortgesetzt wird, Tocopilla,
Iquique, Junin, Pisagua
. Von den letzteren behauptet Iquique
den Vorrang, welches unter den 20° 12′ 30″ südlicher Breite an der
Spitze einer weiten sandigen Landzunge liegt. Der Hafen, in welchem
die Schiffe guten Ankergrund und Schutz gegen die Südwestwinde
finden, die hier durch acht Monate im Jahre wehen, breitet sich
zwischen der Stadt und der gleichnamigen Insel aus.



Die Küstenwüste der Salpeterregion setzt sich nach Norden hin
weiter fort; aber in Peru unterbrechen hie und da Thäler mit grosser
Fruchtbarkeit und Schönheit die Sand- und Felseinöde. Sie werden
durch die Bäche und Bergströme gebildet, welche die schmelzenden
Schneemassen der Cordillere oder die Regengüsse speisen, die während
eines Theiles des Jahres im Innern fallen.

Die Küstenplätze, die am Ausgange der grösseren dieser Thäler
oft inmitten einer trostlosen Umgebung liegen, weil durstige Sandmassen
die Gewässer aufsaugen, bevor sie das Meer erreichen, sind fast alle
Ausgangspunkte von Eisenbahnlinien, die am Fusse der eigentlichen
Cordillere enden, aber schon auf kurze Strecken bedeutende Steigungen
zu überwinden haben.


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[318/0334] Der grosse Ocean. die Briefe von Bordeaux über Buenos Aires statt in 37 Tagen schon in 26 Tagen in Valparaiso ankommen werden. Den Telegraphenverkehr mit der Union und Europa besorgt die „West- Coast of America Telegraph Company“ über Galveston. In zweiter Linie benützt man die Leitungen über Panamá-Jamaica und über Buenos Aires. Valparaiso besitzt ein dichtes Telephonnetz. Von Bankinstituten sind zu nennen: eine Filiale der Banco National de Chile und die Banco de Valparaiso. In Valparaiso unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Bolivia, Bra- silien (G.-C.), Columbia, Costarica, Dänemark (G.-C.), Deutsches Reich, Canada, Frankreich, Grossbritannien, Mexico, Niederlande (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Peru, Portugal, Russland, Salvador, Schweden und Norwegen, Schweiz Uruguay, Vereinigte Staaten von Amerika. Die anderen wichtigeren Häfen Chiles, die, wie erwähnt, in ihrem auswärtigen Verkehre von Valparaiso immer mehr unabhängig werden, sind: im Süden Valdivia, der Mittelpunkt zahlreicher deutscher Niederlassungen und einer lebhaften Industrie; Talcahuana, mit Val- paraiso durch eine Eisenbahn verbunden, hat den besten Hafen an der Westküste Südamerikas; im Norden von Valparaiso sind Cochimbo, Caldera und die Salpeterhäfen Taltal, Antofagasta, Ausgangs- punkt einer Eisenbahn, welche bereits die Grenzen von Bolivia er- reicht hat und ins Innere dieses Landes fortgesetzt wird, Tocopilla, Iquique, Junin, Pisagua. Von den letzteren behauptet Iquique den Vorrang, welches unter den 20° 12′ 30″ südlicher Breite an der Spitze einer weiten sandigen Landzunge liegt. Der Hafen, in welchem die Schiffe guten Ankergrund und Schutz gegen die Südwestwinde finden, die hier durch acht Monate im Jahre wehen, breitet sich zwischen der Stadt und der gleichnamigen Insel aus. Die Küstenwüste der Salpeterregion setzt sich nach Norden hin weiter fort; aber in Peru unterbrechen hie und da Thäler mit grosser Fruchtbarkeit und Schönheit die Sand- und Felseinöde. Sie werden durch die Bäche und Bergströme gebildet, welche die schmelzenden Schneemassen der Cordillere oder die Regengüsse speisen, die während eines Theiles des Jahres im Innern fallen. Die Küstenplätze, die am Ausgange der grösseren dieser Thäler oft inmitten einer trostlosen Umgebung liegen, weil durstige Sandmassen die Gewässer aufsaugen, bevor sie das Meer erreichen, sind fast alle Ausgangspunkte von Eisenbahnlinien, die am Fusse der eigentlichen Cordillere enden, aber schon auf kurze Strecken bedeutende Steigungen zu überwinden haben.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/334>, abgerufen am 24.11.2024.