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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Westindische Häfen.
Plata, welches dermalen 10.000 Einwohner zählt, wurde im Jahre
1863 während des Aufstandes gegen die spanische Herrschaft fast
ganz eingeäschert und konnte sich seither nur mühsam erholen.

Der Handel von Puerto-Plata leidet unter der zunehmenden Concurrenz von
Sanchez (Bai von Samana) an der Ostseite der Insel, von welchem eine 115 km
lange Eisenbahn nach La Vega ausgeht, denn die Wege, welche von Puerto-Plata
in die Vega Real, den fruchtbarsten Theil des Staates, führen, können selbst die
Saumthiere nur dann passiren, wenn es nicht zu lange regnet. Daher vermittelte
Puerto-Plata früher die Hälfte, heute nur den dritten Theil des Handels der

[Abbildung] San Domingo und Port au Prince (Höhen und Sonden in Metern).
[Abbildung]

San Domingo: A Ankerplatz vor S. Domingo, B Yabacao-Fluss, C Zollamt, D Sta. Barbara-Kirche,
E Palais des Präsidenten, F Leuchtfeuer, G Marktplatz, H Kathedrale, J Bastion la Concepcion,
K Friedhof, L Remedio-Kirche, M erzbischöfliches Palais, N Congress-Palais. -- Port au Prince:
O Rhede, P innerer Hafen, Q Zollamt, R Fort Alexander, S Palais des Präsidenten.

Republik. Die Ausfuhr besteht aus Tabak, der geschätzt ist und im Lande von
cubanischen Arbeitern zu Cigarren und Cigaretten verarbeitet wird, Kaffee, Maha-
goniholz und Cacao. Sie erreichte 1889 898.679 Dollars und geht nach Hamburg,
Bremen, Havre und Liverpool.

An der Einfuhr von 697.485 Dollars ist neben den genannten Häfen auch
New-York betheiligt.

Der auswärtige Schiffsverkehr war 1889 auf 108 Schiffe mit 78.246 Reg.-
Tons gesunken.

Puerto-Plata hat auch mehr Dampferverbindungen als Santo Domingo, steht
durch vier Dampferlinien mit Europa und Amerika in Verbindung, eine fünfte,

Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 26

Westindische Häfen.
Plata, welches dermalen 10.000 Einwohner zählt, wurde im Jahre
1863 während des Aufstandes gegen die spanische Herrschaft fast
ganz eingeäschert und konnte sich seither nur mühsam erholen.

Der Handel von Puerto-Plata leidet unter der zunehmenden Concurrenz von
Sanchez (Bai von Samaná) an der Ostseite der Insel, von welchem eine 115 km
lange Eisenbahn nach La Vega ausgeht, denn die Wege, welche von Puerto-Plata
in die Vega Real, den fruchtbarsten Theil des Staates, führen, können selbst die
Saumthiere nur dann passiren, wenn es nicht zu lange regnet. Daher vermittelte
Puerto-Plata früher die Hälfte, heute nur den dritten Theil des Handels der

[Abbildung] San Domingo und Port au Prince (Höhen und Sonden in Metern).
[Abbildung]

San Domingo: A Ankerplatz vor S. Domingo, B Yabacao-Fluss, C Zollamt, D Sta. Barbara-Kirche,
E Palais des Präsidenten, F Leuchtfeuer, G Marktplatz, H Kathedrale, J Bastion la Concepcion,
K Friedhof, L Remedio-Kirche, M erzbischöfliches Palais, N Congress-Palais. — Port au Prince:
O Rhede, P innerer Hafen, Q Zollamt, R Fort Alexander, S Palais des Präsidenten.

Republik. Die Ausfuhr besteht aus Tabak, der geschätzt ist und im Lande von
cubanischen Arbeitern zu Cigarren und Cigaretten verarbeitet wird, Kaffee, Maha-
goniholz und Cacao. Sie erreichte 1889 898.679 Dollars und geht nach Hamburg,
Bremen, Hâvre und Liverpool.

An der Einfuhr von 697.485 Dollars ist neben den genannten Häfen auch
New-York betheiligt.

Der auswärtige Schiffsverkehr war 1889 auf 108 Schiffe mit 78.246 Reg.-
Tons gesunken.

Puerto-Plata hat auch mehr Dampferverbindungen als Santo Domingo, steht
durch vier Dampferlinien mit Europa und Amerika in Verbindung, eine fünfte,

Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 26
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[201/0217] Westindische Häfen. Plata, welches dermalen 10.000 Einwohner zählt, wurde im Jahre 1863 während des Aufstandes gegen die spanische Herrschaft fast ganz eingeäschert und konnte sich seither nur mühsam erholen. Der Handel von Puerto-Plata leidet unter der zunehmenden Concurrenz von Sanchez (Bai von Samaná) an der Ostseite der Insel, von welchem eine 115 km lange Eisenbahn nach La Vega ausgeht, denn die Wege, welche von Puerto-Plata in die Vega Real, den fruchtbarsten Theil des Staates, führen, können selbst die Saumthiere nur dann passiren, wenn es nicht zu lange regnet. Daher vermittelte Puerto-Plata früher die Hälfte, heute nur den dritten Theil des Handels der [Abbildung San Domingo und Port au Prince (Höhen und Sonden in Metern).] [Abbildung San Domingo: A Ankerplatz vor S. Domingo, B Yabacao-Fluss, C Zollamt, D Sta. Barbara-Kirche, E Palais des Präsidenten, F Leuchtfeuer, G Marktplatz, H Kathedrale, J Bastion la Concepcion, K Friedhof, L Remedio-Kirche, M erzbischöfliches Palais, N Congress-Palais. — Port au Prince: O Rhede, P innerer Hafen, Q Zollamt, R Fort Alexander, S Palais des Präsidenten.] Republik. Die Ausfuhr besteht aus Tabak, der geschätzt ist und im Lande von cubanischen Arbeitern zu Cigarren und Cigaretten verarbeitet wird, Kaffee, Maha- goniholz und Cacao. Sie erreichte 1889 898.679 Dollars und geht nach Hamburg, Bremen, Hâvre und Liverpool. An der Einfuhr von 697.485 Dollars ist neben den genannten Häfen auch New-York betheiligt. Der auswärtige Schiffsverkehr war 1889 auf 108 Schiffe mit 78.246 Reg.- Tons gesunken. Puerto-Plata hat auch mehr Dampferverbindungen als Santo Domingo, steht durch vier Dampferlinien mit Europa und Amerika in Verbindung, eine fünfte, Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 26

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/217>, abgerufen am 30.04.2024.