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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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New-Orleans.
schaft konnte sich nicht halten und verzichtete nach fünfzehn Jahren auf die
weitere Ausübung der Rechte.

Unterdessen hatte Bienville 1718 die Stadt New-Orleans gegründet; aber
schon im folgenden Jahre wurden die Bewohner der bescheidenen Ansiedlung durch
eine grosse Ueberschwemmung vertrieben und der Ort blieb bis 1722 unbewohnt.
Nun erst kehrten die Flüchtlinge zurück. Das Städtchen zählte 1722 bereits 200
Einwohner, die in Holzhütten untergebracht waren. Zum Schutze gegen Hoch-
wasser hatte man längs des Gebietsumfanges hohe Deiche aufgeführt.

Die Entwicklung schritt nun zwar langsam, aber stetig vorwärts.

Im Jahre 1762 cedirte Ludwig XV. Louisiana an Spanien, letzteres nahm
aber erst 1769 nach Beruhigung der darob erbosten Colonisten von dem Land
factisch Besitz.

New-Orleans wurde 1794 durch Erdwälle und Bastionen befestigt.

[Abbildung]

New-Orleans (Jackson-Square).

Die spanische Periode war nur von kurzer Dauer und Louisiana kam infolge
einer geheimen Convention im Friedensvertrage zwischen Spanien und dem fran-
zösischen Consul Napoleon Buonaparte am 1. October 1800 wieder in den Besitz
Frankreichs. Das Schicksal wollte, dass Louisiana neuerdings das Object schlauer
Speculation wurde. Da die französische Republik mit England im Kriege war und
einen Angriff auf New-Orleans befürchten musste, so entschloss sich Buonaparte,
die Colonie an die Vereinigten Staaten von Nordamerika zu verkaufen. Talleyrand
eröffnete in der That mit Livingston und Monroe die Unterhandlungen, welche für
die erschöpften Finanzen Frankreichs am 30. April 1803 sehr vortheilhaft zum
Abschluss kamen, da für Louisiana ein Kaufschilling von 15 Millionen Dollars
herausgeschlagen wurde.

So wehte denn das Sternenbanner auf den Wällen New-Orleans' und eine
neue Zeit begann für diesen jetzt so bedeutungsvollen Platz. 1812 ward Lousiana
als neunzehnter Staat der Union einverleibt.

Während des amerikanisch-englischen Krieges erschien im December 1814
eine fünfzig Segel zählende britische Flotte unter Admiral Sir Alexander Cochrane

Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 18

New-Orleans.
schaft konnte sich nicht halten und verzichtete nach fünfzehn Jahren auf die
weitere Ausübung der Rechte.

Unterdessen hatte Bienville 1718 die Stadt New-Orleans gegründet; aber
schon im folgenden Jahre wurden die Bewohner der bescheidenen Ansiedlung durch
eine grosse Ueberschwemmung vertrieben und der Ort blieb bis 1722 unbewohnt.
Nun erst kehrten die Flüchtlinge zurück. Das Städtchen zählte 1722 bereits 200
Einwohner, die in Holzhütten untergebracht waren. Zum Schutze gegen Hoch-
wasser hatte man längs des Gebietsumfanges hohe Deiche aufgeführt.

Die Entwicklung schritt nun zwar langsam, aber stetig vorwärts.

Im Jahre 1762 cedirte Ludwig XV. Louisiana an Spanien, letzteres nahm
aber erst 1769 nach Beruhigung der darob erbosten Colonisten von dem Land
factisch Besitz.

New-Orleans wurde 1794 durch Erdwälle und Bastionen befestigt.

[Abbildung]

New-Orleans (Jackson-Square).

Die spanische Periode war nur von kurzer Dauer und Louisiana kam infolge
einer geheimen Convention im Friedensvertrage zwischen Spanien und dem fran-
zösischen Consul Napoleon Buonaparte am 1. October 1800 wieder in den Besitz
Frankreichs. Das Schicksal wollte, dass Louisiana neuerdings das Object schlauer
Speculation wurde. Da die französische Republik mit England im Kriege war und
einen Angriff auf New-Orleans befürchten musste, so entschloss sich Buonaparte,
die Colonie an die Vereinigten Staaten von Nordamerika zu verkaufen. Talleyrand
eröffnete in der That mit Livingston und Monroe die Unterhandlungen, welche für
die erschöpften Finanzen Frankreichs am 30. April 1803 sehr vortheilhaft zum
Abschluss kamen, da für Louisiana ein Kaufschilling von 15 Millionen Dollars
herausgeschlagen wurde.

So wehte denn das Sternenbanner auf den Wällen New-Orleans’ und eine
neue Zeit begann für diesen jetzt so bedeutungsvollen Platz. 1812 ward Lousiana
als neunzehnter Staat der Union einverleibt.

Während des amerikanisch-englischen Krieges erschien im December 1814
eine fünfzig Segel zählende britische Flotte unter Admiral Sir Alexander Cochrane

Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 18
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[137/0153] New-Orleans. schaft konnte sich nicht halten und verzichtete nach fünfzehn Jahren auf die weitere Ausübung der Rechte. Unterdessen hatte Bienville 1718 die Stadt New-Orleans gegründet; aber schon im folgenden Jahre wurden die Bewohner der bescheidenen Ansiedlung durch eine grosse Ueberschwemmung vertrieben und der Ort blieb bis 1722 unbewohnt. Nun erst kehrten die Flüchtlinge zurück. Das Städtchen zählte 1722 bereits 200 Einwohner, die in Holzhütten untergebracht waren. Zum Schutze gegen Hoch- wasser hatte man längs des Gebietsumfanges hohe Deiche aufgeführt. Die Entwicklung schritt nun zwar langsam, aber stetig vorwärts. Im Jahre 1762 cedirte Ludwig XV. Louisiana an Spanien, letzteres nahm aber erst 1769 nach Beruhigung der darob erbosten Colonisten von dem Land factisch Besitz. New-Orleans wurde 1794 durch Erdwälle und Bastionen befestigt. [Abbildung New-Orleans (Jackson-Square). ] Die spanische Periode war nur von kurzer Dauer und Louisiana kam infolge einer geheimen Convention im Friedensvertrage zwischen Spanien und dem fran- zösischen Consul Napoleon Buonaparte am 1. October 1800 wieder in den Besitz Frankreichs. Das Schicksal wollte, dass Louisiana neuerdings das Object schlauer Speculation wurde. Da die französische Republik mit England im Kriege war und einen Angriff auf New-Orleans befürchten musste, so entschloss sich Buonaparte, die Colonie an die Vereinigten Staaten von Nordamerika zu verkaufen. Talleyrand eröffnete in der That mit Livingston und Monroe die Unterhandlungen, welche für die erschöpften Finanzen Frankreichs am 30. April 1803 sehr vortheilhaft zum Abschluss kamen, da für Louisiana ein Kaufschilling von 15 Millionen Dollars herausgeschlagen wurde. So wehte denn das Sternenbanner auf den Wällen New-Orleans’ und eine neue Zeit begann für diesen jetzt so bedeutungsvollen Platz. 1812 ward Lousiana als neunzehnter Staat der Union einverleibt. Während des amerikanisch-englischen Krieges erschien im December 1814 eine fünfzig Segel zählende britische Flotte unter Admiral Sir Alexander Cochrane Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 18

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/153>, abgerufen am 27.11.2024.