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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die atlantische Küste von Amerika.
lande gelegenen gute Erträgnisse liefern und die Basis einer bedeutenden localen
Industrie für Düngmittel bilden. Bis vor kurzem wurden sie nach England aus-
geführt, dort zersetzt und präparirt und kamen dann ins Land zurück. Dieser
neuen Industrie dient auch die Einfuhr von Kainit, Schwefel und Sodanitrat.
Künstliche Düngmittel, in Amerika "Fertilizers", die "fruchtbarmachenden" ge-
nannt, sind der zweitwichtigste Exportartikel des Hafens, natürlich nur im Inland-
verkehr. Ein wichtiger Artikel ist Bandeisen, welches zu Reifen für Baumwoll-
ballen verarbeit wird.

Auswärtiger Handel von Charleston in Dollars:

[Tabelle]

Mit Einrechnung des einheimischen Handels erhöhte sich im Kalender-
jahre 1888 die Ausfuhr Charlestons auf 33·6 Mill. Dollars. Ausser den schon oben
genannten Artikeln sind noch wichtig in Charsleton verfertigte Baumwollwaaren,
ferner Früchte und Vegetabilien (2 Mill. Dollars).

Der Schiffsverkehr mit dem Auslande ist klein, 1887/88 188.573 t, 1886/87
224.553 t umfassend, zu denen die Engländer den grössten Theil stellen. Die
amerikanischen Schiffe haben nur den ganzen Küstenverkehr. Diesen eingerechnet,
betrug die Frequenz des Hafens von Charleston 1888 1480 Schiffe mit 881.087 t,
1887 1719 Schiffe mit 1,379.438 t, der Ausfall von 1888 gegen 1887 traf nur
die Dampfschiffe.

Consulate: Argentina, Belgien, Columbia, Costarica, Deutsches Reich,
Frankreich, Grossbritannien, Niederlande, Schweiz, Spanien.

Unter den Baumwollhäfen der Union behauptet Savannah
den dritten Rang. Die regelmässig nahe der Mündung des gleich-
namigen Flusses an dessen rechten Ufer erbaute Stadt zählt zu den
reizendsten der Union. An den Kreuzungen der breitesten Strassen
sind anmuthige Gärten eingeschaltet, die einen prächtigen Schmuck
der Strassen bilden. Die Stadt zählt bereits 24 solcher origineller
Parkanlagen. Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen das Zollamt,
das Postgebäude, die Börse mit hohem Thurm, das Gerichtsgebäude
u. a. Beachtung.

Savannah schreitet auch auf geistigem Gebiete rüstig vorwärts,
und haben die Georgia historical Society und jüngst auch die Telfair
Academy of Arts schöne Halls sich erbaut. Das Schulwesen ist vor-
züglich ausgebildet und die Chatam-Academy ist der Centralpunkt
des Systems.

Die Stadt zählte beim Census vom Jahre 1880 30.681 Einwohner,
gegenwärtig aber wird die Zahl auf ungefähr 40.000 geschätzt.

Savannah ist die Hauptstadt und zugleich der wichtigste Handels-
platz von Georgia.

Die grossen Waarenhäuser befinden sich in der dem Flussufer

Die atlantische Küste von Amerika.
lande gelegenen gute Erträgnisse liefern und die Basis einer bedeutenden localen
Industrie für Düngmittel bilden. Bis vor kurzem wurden sie nach England aus-
geführt, dort zersetzt und präparirt und kamen dann ins Land zurück. Dieser
neuen Industrie dient auch die Einfuhr von Kainit, Schwefel und Sodanitrat.
Künstliche Düngmittel, in Amerika „Fertilizers“, die „fruchtbarmachenden“ ge-
nannt, sind der zweitwichtigste Exportartikel des Hafens, natürlich nur im Inland-
verkehr. Ein wichtiger Artikel ist Bandeisen, welches zu Reifen für Baumwoll-
ballen verarbeit wird.

Auswärtiger Handel von Charleston in Dollars:

[Tabelle]

Mit Einrechnung des einheimischen Handels erhöhte sich im Kalender-
jahre 1888 die Ausfuhr Charlestons auf 33·6 Mill. Dollars. Ausser den schon oben
genannten Artikeln sind noch wichtig in Charsleton verfertigte Baumwollwaaren,
ferner Früchte und Vegetabilien (2 Mill. Dollars).

Der Schiffsverkehr mit dem Auslande ist klein, 1887/88 188.573 t, 1886/87
224.553 t umfassend, zu denen die Engländer den grössten Theil stellen. Die
amerikanischen Schiffe haben nur den ganzen Küstenverkehr. Diesen eingerechnet,
betrug die Frequenz des Hafens von Charleston 1888 1480 Schiffe mit 881.087 t,
1887 1719 Schiffe mit 1,379.438 t, der Ausfall von 1888 gegen 1887 traf nur
die Dampfschiffe.

Consulate: Argentina, Belgien, Columbia, Costarica, Deutsches Reich,
Frankreich, Grossbritannien, Niederlande, Schweiz, Spanien.

Unter den Baumwollhäfen der Union behauptet Savannah
den dritten Rang. Die regelmässig nahe der Mündung des gleich-
namigen Flusses an dessen rechten Ufer erbaute Stadt zählt zu den
reizendsten der Union. An den Kreuzungen der breitesten Strassen
sind anmuthige Gärten eingeschaltet, die einen prächtigen Schmuck
der Strassen bilden. Die Stadt zählt bereits 24 solcher origineller
Parkanlagen. Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen das Zollamt,
das Postgebäude, die Börse mit hohem Thurm, das Gerichtsgebäude
u. a. Beachtung.

Savannah schreitet auch auf geistigem Gebiete rüstig vorwärts,
und haben die Georgia historical Society und jüngst auch die Telfair
Academy of Arts schöne Halls sich erbaut. Das Schulwesen ist vor-
züglich ausgebildet und die Chatam-Academy ist der Centralpunkt
des Systems.

Die Stadt zählte beim Census vom Jahre 1880 30.681 Einwohner,
gegenwärtig aber wird die Zahl auf ungefähr 40.000 geschätzt.

Savannah ist die Hauptstadt und zugleich der wichtigste Handels-
platz von Georgia.

Die grossen Waarenhäuser befinden sich in der dem Flussufer

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[126/0142] Die atlantische Küste von Amerika. lande gelegenen gute Erträgnisse liefern und die Basis einer bedeutenden localen Industrie für Düngmittel bilden. Bis vor kurzem wurden sie nach England aus- geführt, dort zersetzt und präparirt und kamen dann ins Land zurück. Dieser neuen Industrie dient auch die Einfuhr von Kainit, Schwefel und Sodanitrat. Künstliche Düngmittel, in Amerika „Fertilizers“, die „fruchtbarmachenden“ ge- nannt, sind der zweitwichtigste Exportartikel des Hafens, natürlich nur im Inland- verkehr. Ein wichtiger Artikel ist Bandeisen, welches zu Reifen für Baumwoll- ballen verarbeit wird. Auswärtiger Handel von Charleston in Dollars: Mit Einrechnung des einheimischen Handels erhöhte sich im Kalender- jahre 1888 die Ausfuhr Charlestons auf 33·6 Mill. Dollars. Ausser den schon oben genannten Artikeln sind noch wichtig in Charsleton verfertigte Baumwollwaaren, ferner Früchte und Vegetabilien (2 Mill. Dollars). Der Schiffsverkehr mit dem Auslande ist klein, 1887/88 188.573 t, 1886/87 224.553 t umfassend, zu denen die Engländer den grössten Theil stellen. Die amerikanischen Schiffe haben nur den ganzen Küstenverkehr. Diesen eingerechnet, betrug die Frequenz des Hafens von Charleston 1888 1480 Schiffe mit 881.087 t, 1887 1719 Schiffe mit 1,379.438 t, der Ausfall von 1888 gegen 1887 traf nur die Dampfschiffe. Consulate: Argentina, Belgien, Columbia, Costarica, Deutsches Reich, Frankreich, Grossbritannien, Niederlande, Schweiz, Spanien. Unter den Baumwollhäfen der Union behauptet Savannah den dritten Rang. Die regelmässig nahe der Mündung des gleich- namigen Flusses an dessen rechten Ufer erbaute Stadt zählt zu den reizendsten der Union. An den Kreuzungen der breitesten Strassen sind anmuthige Gärten eingeschaltet, die einen prächtigen Schmuck der Strassen bilden. Die Stadt zählt bereits 24 solcher origineller Parkanlagen. Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen das Zollamt, das Postgebäude, die Börse mit hohem Thurm, das Gerichtsgebäude u. a. Beachtung. Savannah schreitet auch auf geistigem Gebiete rüstig vorwärts, und haben die Georgia historical Society und jüngst auch die Telfair Academy of Arts schöne Halls sich erbaut. Das Schulwesen ist vor- züglich ausgebildet und die Chatam-Academy ist der Centralpunkt des Systems. Die Stadt zählte beim Census vom Jahre 1880 30.681 Einwohner, gegenwärtig aber wird die Zahl auf ungefähr 40.000 geschätzt. Savannah ist die Hauptstadt und zugleich der wichtigste Handels- platz von Georgia. Die grossen Waarenhäuser befinden sich in der dem Flussufer

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/142>, abgerufen am 28.11.2024.