Der nördlich liegende weit gedehnte prächtige Schlossteich von mehr als einem Kilometer Länge tritt mit dem Pregel als eine natür- liche Begrenzung der Stadttheile auf. Südlich vom Schlossteich, zwischen diesem und dem nördlichem Pregelarm, liegt die Altstadt; östlich von dieser, gleichfalls am rechten Ufer des nördlichen Pregel- arms, der Löbenicht, während sich auf der Insel zwischen dem südlichen und nördlichen Pregelarm der bereits erwähnte Kneiphof ausdehnt. Diese drei Stadttheile bildeten bis zum Jahre 1724 drei gesonderte Städte mit eigenen Verwaltungen, seitdem sind sie zu einer Stadtgemeinde verbunden, welche im Laufe der Zeit eine grössere Zahl von Aussengemeinden sowie die "Burgfreiheit" in sich aufge- nommen hat.
Königsberg verdankt seine Gründung vornehmlich militärischen Rück- sichten, und war es König Ottokar von Böhmen, welcher den Anstoss hiezu ge- geben hat. Ursprünglich eine vorgeschobene Feste des deutschen Ordens, wurde die Stadt zu Ehren Ottokars 1255 Königsberg (poln. Krolewiez) genannt. Um jene Zeit war bereits die jetzige Altstadt entstanden, 1300 wurde der Stadttheil Löbenicht und 1324 der Kneiphof gegründet.
Im XV. Jahrhundert trat Königsberg, nachdem die feste Marienburg des deutschen Ordens 1457 gefallen war, als Sitz des Hochmeisters in die Stellung derselben und wurde für kurze Zeit der Centralpunkt dieses Ordens. Unterdessen der Hansa beigetreten, war Königsberg zu einem wichtigen Handelsplatz auf- geblüht.
In der Folge wurde die Stadt von 1525 bis 1618 die Residenz der Herzoge von Preussen; allein auch nach dieser Periode, als Königsberg wieder in die Stellung einer Provinzialhauptstadt zurückgetreten war, blieb es als Handels- platz von Bedeutung.
Eine der wichtigsten Episoden aus der Geschichte Preussens ist mit der Stadt enge verknüpft, denn hier setzte sich der erste Preussenkönig, der Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, dem nur für seinen ausserdeutschen Besitz die Königswürde gestattet war, am 18. Jänner 1701, die Königskrone auf; König Wilhelm wiederholte im Jahre 1861 die Selbstkrönung.
Zu Königsberg war es auch, wo nach den furchtbaren Niederlagen des Jahres 1806 am bescheidenen Hofe Friedrich Wilhelm's III. die Gedanken, Pläne und Thaten für die Wiedergeburt Preussens und Deutschlands keimten. Männer wie York, Stein, Scharnhorst, W. v. Humboldt waren die Träger derselben ge- wesen. So wurde Königsberg zur ruhmvollen Stätte, auf welcher zur Zeit des Befreiungskrieges 1813 der Funke vaterländischer Begeisterung verbreitete Nah- rung fand und zu hellen Flammen aufloderte.
Die bereits hervorgehobene geistige Bedeutung der Stadt ist durch die Namen Kant, Herder, Hamann u. A. glänzend dargethan.
Die verschiedenen Stadttheile tragen den Charakter ihrer Bau- zeit an sich. In den alten Stadttheilen, namentlich in der Altstadt und im Löbenicht, herrschen enge Gassen mit hohen Giebelhäusern
Der atlantische Ocean.
Der nördlich liegende weit gedehnte prächtige Schlossteich von mehr als einem Kilometer Länge tritt mit dem Pregel als eine natür- liche Begrenzung der Stadttheile auf. Südlich vom Schlossteich, zwischen diesem und dem nördlichem Pregelarm, liegt die Altstadt; östlich von dieser, gleichfalls am rechten Ufer des nördlichen Pregel- arms, der Löbenicht, während sich auf der Insel zwischen dem südlichen und nördlichen Pregelarm der bereits erwähnte Kneiphof ausdehnt. Diese drei Stadttheile bildeten bis zum Jahre 1724 drei gesonderte Städte mit eigenen Verwaltungen, seitdem sind sie zu einer Stadtgemeinde verbunden, welche im Laufe der Zeit eine grössere Zahl von Aussengemeinden sowie die „Burgfreiheit“ in sich aufge- nommen hat.
Königsberg verdankt seine Gründung vornehmlich militärischen Rück- sichten, und war es König Ottokar von Böhmen, welcher den Anstoss hiezu ge- geben hat. Ursprünglich eine vorgeschobene Feste des deutschen Ordens, wurde die Stadt zu Ehren Ottokars 1255 Königsberg (poln. Krolewiez) genannt. Um jene Zeit war bereits die jetzige Altstadt entstanden, 1300 wurde der Stadttheil Löbenicht und 1324 der Kneiphof gegründet.
Im XV. Jahrhundert trat Königsberg, nachdem die feste Marienburg des deutschen Ordens 1457 gefallen war, als Sitz des Hochmeisters in die Stellung derselben und wurde für kurze Zeit der Centralpunkt dieses Ordens. Unterdessen der Hansa beigetreten, war Königsberg zu einem wichtigen Handelsplatz auf- geblüht.
In der Folge wurde die Stadt von 1525 bis 1618 die Residenz der Herzoge von Preussen; allein auch nach dieser Periode, als Königsberg wieder in die Stellung einer Provinzialhauptstadt zurückgetreten war, blieb es als Handels- platz von Bedeutung.
Eine der wichtigsten Episoden aus der Geschichte Preussens ist mit der Stadt enge verknüpft, denn hier setzte sich der erste Preussenkönig, der Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, dem nur für seinen ausserdeutschen Besitz die Königswürde gestattet war, am 18. Jänner 1701, die Königskrone auf; König Wilhelm wiederholte im Jahre 1861 die Selbstkrönung.
Zu Königsberg war es auch, wo nach den furchtbaren Niederlagen des Jahres 1806 am bescheidenen Hofe Friedrich Wilhelm’s III. die Gedanken, Pläne und Thaten für die Wiedergeburt Preussens und Deutschlands keimten. Männer wie York, Stein, Scharnhorst, W. v. Humboldt waren die Träger derselben ge- wesen. So wurde Königsberg zur ruhmvollen Stätte, auf welcher zur Zeit des Befreiungskrieges 1813 der Funke vaterländischer Begeisterung verbreitete Nah- rung fand und zu hellen Flammen aufloderte.
Die bereits hervorgehobene geistige Bedeutung der Stadt ist durch die Namen Kant, Herder, Hamann u. A. glänzend dargethan.
Die verschiedenen Stadttheile tragen den Charakter ihrer Bau- zeit an sich. In den alten Stadttheilen, namentlich in der Altstadt und im Löbenicht, herrschen enge Gassen mit hohen Giebelhäusern
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Der atlantische Ocean.
Der nördlich liegende weit gedehnte prächtige Schlossteich von
mehr als einem Kilometer Länge tritt mit dem Pregel als eine natür-
liche Begrenzung der Stadttheile auf. Südlich vom Schlossteich,
zwischen diesem und dem nördlichem Pregelarm, liegt die Altstadt;
östlich von dieser, gleichfalls am rechten Ufer des nördlichen Pregel-
arms, der Löbenicht, während sich auf der Insel zwischen dem
südlichen und nördlichen Pregelarm der bereits erwähnte Kneiphof
ausdehnt. Diese drei Stadttheile bildeten bis zum Jahre 1724 drei
gesonderte Städte mit eigenen Verwaltungen, seitdem sind sie zu
einer Stadtgemeinde verbunden, welche im Laufe der Zeit eine grössere
Zahl von Aussengemeinden sowie die „Burgfreiheit“ in sich aufge-
nommen hat.
Königsberg verdankt seine Gründung vornehmlich militärischen Rück-
sichten, und war es König Ottokar von Böhmen, welcher den Anstoss hiezu ge-
geben hat. Ursprünglich eine vorgeschobene Feste des deutschen Ordens, wurde
die Stadt zu Ehren Ottokars 1255 Königsberg (poln. Krolewiez) genannt. Um
jene Zeit war bereits die jetzige Altstadt entstanden, 1300 wurde der Stadttheil
Löbenicht und 1324 der Kneiphof gegründet.
Im XV. Jahrhundert trat Königsberg, nachdem die feste Marienburg des
deutschen Ordens 1457 gefallen war, als Sitz des Hochmeisters in die Stellung
derselben und wurde für kurze Zeit der Centralpunkt dieses Ordens. Unterdessen
der Hansa beigetreten, war Königsberg zu einem wichtigen Handelsplatz auf-
geblüht.
In der Folge wurde die Stadt von 1525 bis 1618 die Residenz der Herzoge
von Preussen; allein auch nach dieser Periode, als Königsberg wieder in die
Stellung einer Provinzialhauptstadt zurückgetreten war, blieb es als Handels-
platz von Bedeutung.
Eine der wichtigsten Episoden aus der Geschichte Preussens ist mit der
Stadt enge verknüpft, denn hier setzte sich der erste Preussenkönig, der Kurfürst
Friedrich III. von Brandenburg, dem nur für seinen ausserdeutschen Besitz die
Königswürde gestattet war, am 18. Jänner 1701, die Königskrone auf; König
Wilhelm wiederholte im Jahre 1861 die Selbstkrönung.
Zu Königsberg war es auch, wo nach den furchtbaren Niederlagen des
Jahres 1806 am bescheidenen Hofe Friedrich Wilhelm’s III. die Gedanken, Pläne
und Thaten für die Wiedergeburt Preussens und Deutschlands keimten. Männer
wie York, Stein, Scharnhorst, W. v. Humboldt waren die Träger derselben ge-
wesen. So wurde Königsberg zur ruhmvollen Stätte, auf welcher zur Zeit des
Befreiungskrieges 1813 der Funke vaterländischer Begeisterung verbreitete Nah-
rung fand und zu hellen Flammen aufloderte.
Die bereits hervorgehobene geistige Bedeutung der Stadt ist durch die
Namen Kant, Herder, Hamann u. A. glänzend dargethan.
Die verschiedenen Stadttheile tragen den Charakter ihrer Bau-
zeit an sich. In den alten Stadttheilen, namentlich in der Altstadt
und im Löbenicht, herrschen enge Gassen mit hohen Giebelhäusern
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 834. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/854>, abgerufen am 23.11.2024.
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