mälig bis zum Jahre 1502 vollendet. Obgleich in einfachen Formen aufgeführt, ist sie von imponirender Würde. Mit ihrem 76 m hohen Westthurm und zehn schlanken Giebelthürmchen überragt sie weit sichtbar die Stadt. Viele Kunstschätze aus dem Gebiete der Sculptur, Malerei, Goldschmiedekunst u. dgl. sind in ihrem Innern gesammelt.
Die Stadt besitzt noch mehrere alte Kirchen, so die im XIII. Jahr- hundert gegründete Katharinenkirche, die Johanneskirche aus dem XV. Jahrhundert, die Trinitatiskirche (1514) mit reichgegliedertem dreifachen Westgiebel u. a., allein all diese Kirchen sind gothische Backsteinbauten, welche mit der Marienkirche keinen Vergleich aus- halten.
In dem aus dem XV. und XVI. Jahrhundert stammenden ehe- maligen Franziskanerkloster, welches 1872 restaurirt wurde, ist das höchst interessante Stadtmuseum untergebracht, welches neben der reichen städtischen Gemäldegallerie und einer kostbaren Sammlung von Kupferstichen, Holzschnitten, Aquarellen und Handzeichnungen auch die kunstgewerblichen Sammlungen des Provinzial-Gewerbe- museums enthält.
Die Stadtbibliothek ist in der ehemaligen, am äussersten Nord- ende der Stadt liegenden Jakobskirche untergebracht.
Die Umgebung Danzigs ist reizend und reich an Abwechslung. Die nahen Höhen, der nahe Wald laden zu angenehmen Partien ein, und auf der breiten Niederung des Ostseestrandes wechseln wogende Aehrenfelder mit bunten Wiesen ab.
Im Osten sind bei dem Dorfe Heubude die Rieselfelder, wohin der Inhalt der sämmtliche Strassen durchziehenden Abzugscanäle ver- mittelst der grossen Werke der Pumpstation geleitet wird.
Der eigentliche Seehafen von Danzig ist an der ehemaligen Weichselmündung bei der Vorstadt Neufahrwasser entstanden. Dort liegen an der von starken Steinmolen eingefassten Hafeneinfahrt der 1600 m lange Hafencanal und das 700 m lange neue Hafenbassin.
Wie unser Plan zeigt, besitzt der 1871 durch das neue Bassin vergrösserte Hafen keine grössere Tiefe als 7 m; Schiffe von mehr als 6 m Tiefgang müssen jedoch an der Ostmole ableichtern und grössere Schiffe auf der Rhede ankern, wo selbe in etwa 12 m Wassertiefe guten Ankergrund finden.
Auf dem Kopfe der 830 m langen Ostmole steht ein 13·5 m hoher Leuchthurm mit rothem Feuer und weiter oberhalb am west- lichen Ufer des Hafencanals ein 23·5 m hoher Leuchtthurm mit weissem elektrischen Licht, das circa 16 Seemeilen weit sichtbar ist.
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Danzig.
mälig bis zum Jahre 1502 vollendet. Obgleich in einfachen Formen aufgeführt, ist sie von imponirender Würde. Mit ihrem 76 m hohen Westthurm und zehn schlanken Giebelthürmchen überragt sie weit sichtbar die Stadt. Viele Kunstschätze aus dem Gebiete der Sculptur, Malerei, Goldschmiedekunst u. dgl. sind in ihrem Innern gesammelt.
Die Stadt besitzt noch mehrere alte Kirchen, so die im XIII. Jahr- hundert gegründete Katharinenkirche, die Johanneskirche aus dem XV. Jahrhundert, die Trinitatiskirche (1514) mit reichgegliedertem dreifachen Westgiebel u. a., allein all diese Kirchen sind gothische Backsteinbauten, welche mit der Marienkirche keinen Vergleich aus- halten.
In dem aus dem XV. und XVI. Jahrhundert stammenden ehe- maligen Franziskanerkloster, welches 1872 restaurirt wurde, ist das höchst interessante Stadtmuseum untergebracht, welches neben der reichen städtischen Gemäldegallerie und einer kostbaren Sammlung von Kupferstichen, Holzschnitten, Aquarellen und Handzeichnungen auch die kunstgewerblichen Sammlungen des Provinzial-Gewerbe- museums enthält.
Die Stadtbibliothek ist in der ehemaligen, am äussersten Nord- ende der Stadt liegenden Jakobskirche untergebracht.
Die Umgebung Danzigs ist reizend und reich an Abwechslung. Die nahen Höhen, der nahe Wald laden zu angenehmen Partien ein, und auf der breiten Niederung des Ostseestrandes wechseln wogende Aehrenfelder mit bunten Wiesen ab.
Im Osten sind bei dem Dorfe Heubude die Rieselfelder, wohin der Inhalt der sämmtliche Strassen durchziehenden Abzugscanäle ver- mittelst der grossen Werke der Pumpstation geleitet wird.
Der eigentliche Seehafen von Danzig ist an der ehemaligen Weichselmündung bei der Vorstadt Neufahrwasser entstanden. Dort liegen an der von starken Steinmolen eingefassten Hafeneinfahrt der 1600 m lange Hafencanal und das 700 m lange neue Hafenbassin.
Wie unser Plan zeigt, besitzt der 1871 durch das neue Bassin vergrösserte Hafen keine grössere Tiefe als 7 m; Schiffe von mehr als 6 m Tiefgang müssen jedoch an der Ostmole ableichtern und grössere Schiffe auf der Rhede ankern, wo selbe in etwa 12 m Wassertiefe guten Ankergrund finden.
Auf dem Kopfe der 830 m langen Ostmole steht ein 13·5 m hoher Leuchthurm mit rothem Feuer und weiter oberhalb am west- lichen Ufer des Hafencanals ein 23·5 m hoher Leuchtthurm mit weissem elektrischen Licht, das circa 16 Seemeilen weit sichtbar ist.
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Danzig.
mälig bis zum Jahre 1502 vollendet. Obgleich in einfachen Formen
aufgeführt, ist sie von imponirender Würde. Mit ihrem 76 m hohen
Westthurm und zehn schlanken Giebelthürmchen überragt sie weit
sichtbar die Stadt. Viele Kunstschätze aus dem Gebiete der Sculptur,
Malerei, Goldschmiedekunst u. dgl. sind in ihrem Innern gesammelt.
Die Stadt besitzt noch mehrere alte Kirchen, so die im XIII. Jahr-
hundert gegründete Katharinenkirche, die Johanneskirche aus dem
XV. Jahrhundert, die Trinitatiskirche (1514) mit reichgegliedertem
dreifachen Westgiebel u. a., allein all diese Kirchen sind gothische
Backsteinbauten, welche mit der Marienkirche keinen Vergleich aus-
halten.
In dem aus dem XV. und XVI. Jahrhundert stammenden ehe-
maligen Franziskanerkloster, welches 1872 restaurirt wurde, ist das
höchst interessante Stadtmuseum untergebracht, welches neben der
reichen städtischen Gemäldegallerie und einer kostbaren Sammlung
von Kupferstichen, Holzschnitten, Aquarellen und Handzeichnungen
auch die kunstgewerblichen Sammlungen des Provinzial-Gewerbe-
museums enthält.
Die Stadtbibliothek ist in der ehemaligen, am äussersten Nord-
ende der Stadt liegenden Jakobskirche untergebracht.
Die Umgebung Danzigs ist reizend und reich an Abwechslung.
Die nahen Höhen, der nahe Wald laden zu angenehmen Partien ein,
und auf der breiten Niederung des Ostseestrandes wechseln wogende
Aehrenfelder mit bunten Wiesen ab.
Im Osten sind bei dem Dorfe Heubude die Rieselfelder, wohin
der Inhalt der sämmtliche Strassen durchziehenden Abzugscanäle ver-
mittelst der grossen Werke der Pumpstation geleitet wird.
Der eigentliche Seehafen von Danzig ist an der ehemaligen
Weichselmündung bei der Vorstadt Neufahrwasser entstanden. Dort
liegen an der von starken Steinmolen eingefassten Hafeneinfahrt der
1600 m lange Hafencanal und das 700 m lange neue Hafenbassin.
Wie unser Plan zeigt, besitzt der 1871 durch das neue Bassin
vergrösserte Hafen keine grössere Tiefe als 7 m; Schiffe von mehr als
6 m Tiefgang müssen jedoch an der Ostmole ableichtern und grössere
Schiffe auf der Rhede ankern, wo selbe in etwa 12 m Wassertiefe
guten Ankergrund finden.
Auf dem Kopfe der 830 m langen Ostmole steht ein 13·5 m
hoher Leuchthurm mit rothem Feuer und weiter oberhalb am west-
lichen Ufer des Hafencanals ein 23·5 m hoher Leuchtthurm mit
weissem elektrischen Licht, das circa 16 Seemeilen weit sichtbar ist.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/847>, abgerufen am 23.11.2024.
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