Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

Bild:
<< vorherige Seite
Le Havre.

Der Handel Rouens ist, wie der von Nantes, wesentlich Einfuhrhandel,
welcher die sechsfache Höhe des Werthes der Ausfuhr erreicht. Sein Umfang
wird bestimmt durch die Getreideeinfuhr, also mittelbar durch die Ernte Frank-
reichs.

Die Einfuhr von Getreide, welche 1888 etwa zwei Drittel der von Marseille
erreichte, betrug in diesem Jahre 5,350.747 q (Werth 91,249.607 Francs), 1887 aber
nur 2,565.029 q.

Von Reis wurden 1888 99.716 q, Hülsenfrüchte 92.641 q eingeführt.

Sehr wichtig ist auch Wein, 1888 mit 1,336.153 q (Werth 40,884.381 Francs),
1887 mit 1,140.413 q.

Die Einfuhr gemeiner Hölzer wird für 1888 mit 735.939 q (Werth
7,231.760 Francs) angegeben, die von Holzstoff mit 233.123 q (4,679.241 Francs).

Rouen ist schon seit langem ein wichtiger Einfuhrplatz für Kupfer; natür-
lich sind die Ziffern für 1888 von besonderer Höhe. Einfuhr 1888 204.115 q
(Werth 40,884.381 Francs), 1887 103.448 q.

Auch Blei (1888 71.007 q), Schwefel (83.210 q) und Zink werden in grös-
seren Mengen eingeführt.

Die Einfuhr von bituminösen Mineralien weist 1888 die Höhe von 380.170 q
(4,844.776 Francs), 1887 von 419.821 q aus. Für die Einfuhr von amerikani-
schem Rohpetroleum
ist Rouen der dritte Hafen Frankreichs.

Kohlen wurden 1888 3,080.030 q, 1887 3,108.244 q über Rouen ins Land
gebracht.

Die eingeführten Industrieartikel, meist englischer Herkunft, sind aus-
schliesslich für den Verbrauch in Frankreich bestimmt. Dahin gehören Garne
(1888 21.691 q, Werth 9,424.269 Francs), Schafwollgewebe (9420 q, Werth
7,895.735 Francs), Baumwollwaaren (5444 q), Leder und Felle, chemische Producte
(1888 122.367 q, Werth 3,180.262 Francs) und Maschinen (17.005 q).

Dass im Wege des Küstenhandels aus Havre allein 1,248.384 q Waaren zu-
geführt werden, unter denen Getreide, Wein, Taue und Hadern, Baumwolle und
exotische Hölzer die hervorragendsten sind, zeigt, in welchem Grade Rouen im
auswärtigen Handel von Havre abhängig ist.

Aus der Ausfuhr französischer Artikel sind hervorzuheben Zucker (1888
190.258 q, Werth 7,574.619 Francs), Möbel und Holzarbeiten (164.132 q, Werth
3,375.564 Francs), chemische Producte, Kautschukwaaren, rohe Felle (1888
18.243 q) und Hadern (56.279 q, Werth 3,386.677 Francs).

Unter den Waaren, welche überwiegend aus dem Auslande stammen, sind
die wichtigsten Kupfer (1888 20.568 q) und Maschinen.

Baumaterialien, chemische Producte und Getreide sind die Hauptartikel
der Ausfuhr des Küstenhandels, der hauptsächlich mit Havre und Bordeaux be-
trieben wird.

[Tabelle]
Le Hâvre.

Der Handel Rouens ist, wie der von Nantes, wesentlich Einfuhrhandel,
welcher die sechsfache Höhe des Werthes der Ausfuhr erreicht. Sein Umfang
wird bestimmt durch die Getreideeinfuhr, also mittelbar durch die Ernte Frank-
reichs.

Die Einfuhr von Getreide, welche 1888 etwa zwei Drittel der von Marseille
erreichte, betrug in diesem Jahre 5,350.747 q (Werth 91,249.607 Francs), 1887 aber
nur 2,565.029 q.

Von Reis wurden 1888 99.716 q, Hülsenfrüchte 92.641 q eingeführt.

Sehr wichtig ist auch Wein, 1888 mit 1,336.153 q (Werth 40,884.381 Francs),
1887 mit 1,140.413 q.

Die Einfuhr gemeiner Hölzer wird für 1888 mit 735.939 q (Werth
7,231.760 Francs) angegeben, die von Holzstoff mit 233.123 q (4,679.241 Francs).

Rouen ist schon seit langem ein wichtiger Einfuhrplatz für Kupfer; natür-
lich sind die Ziffern für 1888 von besonderer Höhe. Einfuhr 1888 204.115 q
(Werth 40,884.381 Francs), 1887 103.448 q.

Auch Blei (1888 71.007 q), Schwefel (83.210 q) und Zink werden in grös-
seren Mengen eingeführt.

Die Einfuhr von bituminösen Mineralien weist 1888 die Höhe von 380.170 q
(4,844.776 Francs), 1887 von 419.821 q aus. Für die Einfuhr von amerikani-
schem Rohpetroleum
ist Rouen der dritte Hafen Frankreichs.

Kohlen wurden 1888 3,080.030 q, 1887 3,108.244 q über Rouen ins Land
gebracht.

Die eingeführten Industrieartikel, meist englischer Herkunft, sind aus-
schliesslich für den Verbrauch in Frankreich bestimmt. Dahin gehören Garne
(1888 21.691 q, Werth 9,424.269 Francs), Schafwollgewebe (9420 q, Werth
7,895.735 Francs), Baumwollwaaren (5444 q), Leder und Felle, chemische Producte
(1888 122.367 q, Werth 3,180.262 Francs) und Maschinen (17.005 q).

Dass im Wege des Küstenhandels aus Hâvre allein 1,248.384 q Waaren zu-
geführt werden, unter denen Getreide, Wein, Taue und Hadern, Baumwolle und
exotische Hölzer die hervorragendsten sind, zeigt, in welchem Grade Rouen im
auswärtigen Handel von Hâvre abhängig ist.

Aus der Ausfuhr französischer Artikel sind hervorzuheben Zucker (1888
190.258 q, Werth 7,574.619 Francs), Möbel und Holzarbeiten (164.132 q, Werth
3,375.564 Francs), chemische Producte, Kautschukwaaren, rohe Felle (1888
18.243 q) und Hadern (56.279 q, Werth 3,386.677 Francs).

Unter den Waaren, welche überwiegend aus dem Auslande stammen, sind
die wichtigsten Kupfer (1888 20.568 q) und Maschinen.

Baumaterialien, chemische Producte und Getreide sind die Hauptartikel
der Ausfuhr des Küstenhandels, der hauptsächlich mit Hâvre und Bordeaux be-
trieben wird.

[Tabelle]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0641" n="621"/>
          <fw place="top" type="header">Le Hâvre.</fw><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#g">Handel Rouens</hi> ist, wie der von Nantes, wesentlich <hi rendition="#g">Einfuhrhandel</hi>,<lb/>
welcher die sechsfache Höhe des Werthes der Ausfuhr erreicht. Sein Umfang<lb/>
wird bestimmt durch die Getreideeinfuhr, also mittelbar durch die Ernte Frank-<lb/>
reichs.</p><lb/>
          <p>Die Einfuhr von <hi rendition="#g">Getreide</hi>, welche 1888 etwa zwei Drittel der von Marseille<lb/>
erreichte, betrug in diesem Jahre 5,350.747 <hi rendition="#i">q</hi> (Werth 91,249.607 Francs), 1887 aber<lb/>
nur 2,565.029 <hi rendition="#i">q</hi>.</p><lb/>
          <p>Von <hi rendition="#g">Reis</hi> wurden 1888 99.716 <hi rendition="#i">q</hi>, Hülsenfrüchte 92.641 <hi rendition="#i">q</hi> eingeführt.</p><lb/>
          <p>Sehr wichtig ist auch <hi rendition="#g">Wein</hi>, 1888 mit 1,336.153 <hi rendition="#i">q</hi> (Werth 40,884.381 Francs),<lb/>
1887 mit 1,140.413 <hi rendition="#i">q</hi>.</p><lb/>
          <p>Die Einfuhr gemeiner Hölzer wird für 1888 mit 735.939 <hi rendition="#i">q</hi> (Werth<lb/>
7,231.760 Francs) angegeben, die von Holzstoff mit 233.123 <hi rendition="#i">q</hi> (4,679.241 Francs).</p><lb/>
          <p>Rouen ist schon seit langem ein wichtiger Einfuhrplatz für Kupfer; natür-<lb/>
lich sind die Ziffern für 1888 von besonderer Höhe. Einfuhr 1888 204.115 <hi rendition="#i">q</hi><lb/>
(Werth 40,884.381 Francs), 1887 103.448 <hi rendition="#i">q</hi>.</p><lb/>
          <p>Auch Blei (1888 71.007 <hi rendition="#i">q</hi>), Schwefel (83.210 <hi rendition="#i">q</hi>) und Zink werden in grös-<lb/>
seren Mengen eingeführt.</p><lb/>
          <p>Die Einfuhr von bituminösen Mineralien weist 1888 die Höhe von 380.170 <hi rendition="#i">q</hi><lb/>
(4,844.776 Francs), 1887 von 419.821 <hi rendition="#i">q</hi> aus. Für die Einfuhr von <hi rendition="#g">amerikani-<lb/>
schem Rohpetroleum</hi> ist Rouen der dritte Hafen Frankreichs.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Kohlen</hi> wurden 1888 3,080.030 <hi rendition="#i">q</hi>, 1887 3,108.244 <hi rendition="#i">q</hi> über Rouen ins Land<lb/>
gebracht.</p><lb/>
          <p>Die eingeführten Industrieartikel, meist englischer Herkunft, sind aus-<lb/>
schliesslich für den Verbrauch in Frankreich bestimmt. Dahin gehören Garne<lb/>
(1888 21.691 <hi rendition="#i">q</hi>, Werth 9,424.269 Francs), Schafwollgewebe (9420 <hi rendition="#i">q</hi>, Werth<lb/>
7,895.735 Francs), Baumwollwaaren (5444 <hi rendition="#i">q</hi>), Leder und Felle, chemische Producte<lb/>
(1888 122.367 <hi rendition="#i">q</hi>, Werth 3,180.262 Francs) und Maschinen (17.005 <hi rendition="#i">q</hi>).</p><lb/>
          <p>Dass im Wege des Küstenhandels aus Hâvre allein 1,248.384 <hi rendition="#i">q</hi> Waaren zu-<lb/>
geführt werden, unter denen Getreide, Wein, Taue und Hadern, Baumwolle und<lb/>
exotische Hölzer die hervorragendsten sind, zeigt, in welchem Grade Rouen im<lb/>
auswärtigen Handel von Hâvre abhängig ist.</p><lb/>
          <p>Aus der <hi rendition="#g">Ausfuhr</hi> französischer Artikel sind hervorzuheben Zucker (1888<lb/>
190.258 <hi rendition="#i">q</hi>, Werth 7,574.619 Francs), Möbel und Holzarbeiten (164.132 <hi rendition="#i">q</hi>, Werth<lb/>
3,375.564 Francs), chemische Producte, Kautschukwaaren, rohe Felle (1888<lb/>
18.243 <hi rendition="#i">q</hi>) und Hadern (56.279 <hi rendition="#i">q</hi>, Werth 3,386.677 Francs).</p><lb/>
          <p>Unter den Waaren, welche überwiegend aus dem Auslande stammen, sind<lb/>
die wichtigsten Kupfer (1888 20.568 <hi rendition="#i">q</hi>) und Maschinen.</p><lb/>
          <p>Baumaterialien, chemische Producte und Getreide sind die Hauptartikel<lb/>
der Ausfuhr des Küstenhandels, der hauptsächlich mit Hâvre und Bordeaux be-<lb/>
trieben wird.</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell>
                <gap reason="insignificant"/>
              </cell>
            </row>
          </table>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[621/0641] Le Hâvre. Der Handel Rouens ist, wie der von Nantes, wesentlich Einfuhrhandel, welcher die sechsfache Höhe des Werthes der Ausfuhr erreicht. Sein Umfang wird bestimmt durch die Getreideeinfuhr, also mittelbar durch die Ernte Frank- reichs. Die Einfuhr von Getreide, welche 1888 etwa zwei Drittel der von Marseille erreichte, betrug in diesem Jahre 5,350.747 q (Werth 91,249.607 Francs), 1887 aber nur 2,565.029 q. Von Reis wurden 1888 99.716 q, Hülsenfrüchte 92.641 q eingeführt. Sehr wichtig ist auch Wein, 1888 mit 1,336.153 q (Werth 40,884.381 Francs), 1887 mit 1,140.413 q. Die Einfuhr gemeiner Hölzer wird für 1888 mit 735.939 q (Werth 7,231.760 Francs) angegeben, die von Holzstoff mit 233.123 q (4,679.241 Francs). Rouen ist schon seit langem ein wichtiger Einfuhrplatz für Kupfer; natür- lich sind die Ziffern für 1888 von besonderer Höhe. Einfuhr 1888 204.115 q (Werth 40,884.381 Francs), 1887 103.448 q. Auch Blei (1888 71.007 q), Schwefel (83.210 q) und Zink werden in grös- seren Mengen eingeführt. Die Einfuhr von bituminösen Mineralien weist 1888 die Höhe von 380.170 q (4,844.776 Francs), 1887 von 419.821 q aus. Für die Einfuhr von amerikani- schem Rohpetroleum ist Rouen der dritte Hafen Frankreichs. Kohlen wurden 1888 3,080.030 q, 1887 3,108.244 q über Rouen ins Land gebracht. Die eingeführten Industrieartikel, meist englischer Herkunft, sind aus- schliesslich für den Verbrauch in Frankreich bestimmt. Dahin gehören Garne (1888 21.691 q, Werth 9,424.269 Francs), Schafwollgewebe (9420 q, Werth 7,895.735 Francs), Baumwollwaaren (5444 q), Leder und Felle, chemische Producte (1888 122.367 q, Werth 3,180.262 Francs) und Maschinen (17.005 q). Dass im Wege des Küstenhandels aus Hâvre allein 1,248.384 q Waaren zu- geführt werden, unter denen Getreide, Wein, Taue und Hadern, Baumwolle und exotische Hölzer die hervorragendsten sind, zeigt, in welchem Grade Rouen im auswärtigen Handel von Hâvre abhängig ist. Aus der Ausfuhr französischer Artikel sind hervorzuheben Zucker (1888 190.258 q, Werth 7,574.619 Francs), Möbel und Holzarbeiten (164.132 q, Werth 3,375.564 Francs), chemische Producte, Kautschukwaaren, rohe Felle (1888 18.243 q) und Hadern (56.279 q, Werth 3,386.677 Francs). Unter den Waaren, welche überwiegend aus dem Auslande stammen, sind die wichtigsten Kupfer (1888 20.568 q) und Maschinen. Baumaterialien, chemische Producte und Getreide sind die Hauptartikel der Ausfuhr des Küstenhandels, der hauptsächlich mit Hâvre und Bordeaux be- trieben wird. _

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/641
Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/641>, abgerufen am 17.06.2024.