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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Saint-Nazaire.

Den Hauptstock der Einfuhr von Saint-Nazaire bilden Nahrungs- und Genuss-
mittel, vor Allem Getreide und Mehl (1888 330.376 q, Werth 6,574.041 Francs,
1887 486.073 q), dann Reis und Hülsenfrüchte, Tabakfabricate aus Westindien
(1888 1807 q, Werth 2,127.027 Francs), Wein (1888 38.741 q) aus Spanien und
Portugal, Cacao und Kaffee aus Westindien. Wichtig sind ferner ölhaltige Pflanzen;
Bauholz kommt aus Nordeuropa und Nordamerika (1888 209.360 q, Werth
1,562.186 Francs).

Erheblich ist auch die Einfuhr von Jute (1888 16.541 q) und neuseelän-
dischem Hanf, ferner die von neuseeländischem Flachs und Manilahanf.

Aus dem Thierreiche sind zu nennen Fettwaaren nordamerikanischer Pro-
venienz und von Mineralien englische Kohlen, der erste Artikel der Einfuhr von
Saint-Nazaire (1888 5,810.652 q, Werth 8,715.978 Francs, 1887 5,291.539 q) für
die Versorgung der von hier ausgehenden Dampfer und Blei (1888 35.437 q).

Man erkennt in der Einfuhr den Einfluss der Industrien von Nantes.

Unter den eingeführten Erzeugnissen der Industrie sind die für das Aus-
land bestimmten die wichtigeren. Dahin gehören Baumwollwaaren (1888 7875 q,
Werth 4,024.542 Francs, 1887 6859 q), Schafwollwaaren, Schwämme, Gold- und
Silberwaaren, Metalle und Metallarbeiten. Für den Verbrauch in Frankreich sind
bestimmt Garne und eiserne Schiffe, beide Erzeugnisse Grossbritanniens.

Die Einfuhr im Wege des Küstenhandels (1888 153.992 q) umfasst fast nur
Rohproducte, von welchen Baumaterialien, Wein, Salz, Stahl und Eisen die wich-
tigsten sind.

Der auswärtige Waarenhandel von Saint-Nazaire betrug:

[Tabelle]

In Saint-Nazaire, als einem wichtigen Einschiffungsorte der Weltpost, ist
auch der Verkehr mit Edelmetallen von einem grossen Umfange; er erreichte
1888 die auffallende Höhe von 36,220.078 Francs in der Ausfuhr und von
45,217.049 Francs in der Einfuhr.

Der Schiffsverkehr betrug:

[Tabelle]

Von dem auswärtigen Schiffsverkehre entfällt der Haupttheil beim Einlauf
auf Grossbritannien, beim Auslauf auf Grossbritannien und Spanien. Die britische
Flagge stellt dazu eine grössere Zahl von Tonnen als die französische.

Saint-Nazaire ist Frankreichs Haupthafen für den Postverkehr mit
Westindien
, welchen die Cie. Generale Transatlantique vermittelt. Eine Linie
geht über Guadeloupe und Martinique und die Nordküste Südamerikas nach Colon;
in Martinique schliesst eine Zweiglinie nach Cayenne an. Die zweite Linie führt
über Santander und Habana nach Veracruz, und auch die Linie Havre-Bordeaux-
St. Thomas-Haiti landet in Nantes.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 76
Saint-Nazaire.

Den Hauptstock der Einfuhr von Saint-Nazaire bilden Nahrungs- und Genuss-
mittel, vor Allem Getreide und Mehl (1888 330.376 q, Werth 6,574.041 Francs,
1887 486.073 q), dann Reis und Hülsenfrüchte, Tabakfabricate aus Westindien
(1888 1807 q, Werth 2,127.027 Francs), Wein (1888 38.741 q) aus Spanien und
Portugal, Cacao und Kaffee aus Westindien. Wichtig sind ferner ölhaltige Pflanzen;
Bauholz kommt aus Nordeuropa und Nordamerika (1888 209.360 q, Werth
1,562.186 Francs).

Erheblich ist auch die Einfuhr von Jute (1888 16.541 q) und neuseelän-
dischem Hanf, ferner die von neuseeländischem Flachs und Manilahanf.

Aus dem Thierreiche sind zu nennen Fettwaaren nordamerikanischer Pro-
venienz und von Mineralien englische Kohlen, der erste Artikel der Einfuhr von
Saint-Nazaire (1888 5,810.652 q, Werth 8,715.978 Francs, 1887 5,291.539 q) für
die Versorgung der von hier ausgehenden Dampfer und Blei (1888 35.437 q).

Man erkennt in der Einfuhr den Einfluss der Industrien von Nantes.

Unter den eingeführten Erzeugnissen der Industrie sind die für das Aus-
land bestimmten die wichtigeren. Dahin gehören Baumwollwaaren (1888 7875 q,
Werth 4,024.542 Francs, 1887 6859 q), Schafwollwaaren, Schwämme, Gold- und
Silberwaaren, Metalle und Metallarbeiten. Für den Verbrauch in Frankreich sind
bestimmt Garne und eiserne Schiffe, beide Erzeugnisse Grossbritanniens.

Die Einfuhr im Wege des Küstenhandels (1888 153.992 q) umfasst fast nur
Rohproducte, von welchen Baumaterialien, Wein, Salz, Stahl und Eisen die wich-
tigsten sind.

Der auswärtige Waarenhandel von Saint-Nazaire betrug:

[Tabelle]

In Saint-Nazaire, als einem wichtigen Einschiffungsorte der Weltpost, ist
auch der Verkehr mit Edelmetallen von einem grossen Umfange; er erreichte
1888 die auffallende Höhe von 36,220.078 Francs in der Ausfuhr und von
45,217.049 Francs in der Einfuhr.

Der Schiffsverkehr betrug:

[Tabelle]

Von dem auswärtigen Schiffsverkehre entfällt der Haupttheil beim Einlauf
auf Grossbritannien, beim Auslauf auf Grossbritannien und Spanien. Die britische
Flagge stellt dazu eine grössere Zahl von Tonnen als die französische.

Saint-Nazaire ist Frankreichs Haupthafen für den Postverkehr mit
Westindien
, welchen die Cie. Générale Transatlantique vermittelt. Eine Linie
geht über Guadeloupe und Martinique und die Nordküste Südamerikas nach Colon;
in Martinique schliesst eine Zweiglinie nach Cayenne an. Die zweite Linie führt
über Santander und Habana nach Veracruz, und auch die Linie Hâvre-Bordeaux-
St. Thomas-Haïti landet in Nantes.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 76
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[601/0621] Saint-Nazaire. Den Hauptstock der Einfuhr von Saint-Nazaire bilden Nahrungs- und Genuss- mittel, vor Allem Getreide und Mehl (1888 330.376 q, Werth 6,574.041 Francs, 1887 486.073 q), dann Reis und Hülsenfrüchte, Tabakfabricate aus Westindien (1888 1807 q, Werth 2,127.027 Francs), Wein (1888 38.741 q) aus Spanien und Portugal, Cacao und Kaffee aus Westindien. Wichtig sind ferner ölhaltige Pflanzen; Bauholz kommt aus Nordeuropa und Nordamerika (1888 209.360 q, Werth 1,562.186 Francs). Erheblich ist auch die Einfuhr von Jute (1888 16.541 q) und neuseelän- dischem Hanf, ferner die von neuseeländischem Flachs und Manilahanf. Aus dem Thierreiche sind zu nennen Fettwaaren nordamerikanischer Pro- venienz und von Mineralien englische Kohlen, der erste Artikel der Einfuhr von Saint-Nazaire (1888 5,810.652 q, Werth 8,715.978 Francs, 1887 5,291.539 q) für die Versorgung der von hier ausgehenden Dampfer und Blei (1888 35.437 q). Man erkennt in der Einfuhr den Einfluss der Industrien von Nantes. Unter den eingeführten Erzeugnissen der Industrie sind die für das Aus- land bestimmten die wichtigeren. Dahin gehören Baumwollwaaren (1888 7875 q, Werth 4,024.542 Francs, 1887 6859 q), Schafwollwaaren, Schwämme, Gold- und Silberwaaren, Metalle und Metallarbeiten. Für den Verbrauch in Frankreich sind bestimmt Garne und eiserne Schiffe, beide Erzeugnisse Grossbritanniens. Die Einfuhr im Wege des Küstenhandels (1888 153.992 q) umfasst fast nur Rohproducte, von welchen Baumaterialien, Wein, Salz, Stahl und Eisen die wich- tigsten sind. Der auswärtige Waarenhandel von Saint-Nazaire betrug: _ In Saint-Nazaire, als einem wichtigen Einschiffungsorte der Weltpost, ist auch der Verkehr mit Edelmetallen von einem grossen Umfange; er erreichte 1888 die auffallende Höhe von 36,220.078 Francs in der Ausfuhr und von 45,217.049 Francs in der Einfuhr. Der Schiffsverkehr betrug: _ Von dem auswärtigen Schiffsverkehre entfällt der Haupttheil beim Einlauf auf Grossbritannien, beim Auslauf auf Grossbritannien und Spanien. Die britische Flagge stellt dazu eine grössere Zahl von Tonnen als die französische. Saint-Nazaire ist Frankreichs Haupthafen für den Postverkehr mit Westindien, welchen die Cie. Générale Transatlantique vermittelt. Eine Linie geht über Guadeloupe und Martinique und die Nordküste Südamerikas nach Colon; in Martinique schliesst eine Zweiglinie nach Cayenne an. Die zweite Linie führt über Santander und Habana nach Veracruz, und auch die Linie Hâvre-Bordeaux- St. Thomas-Haïti landet in Nantes. Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 76

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/621>, abgerufen am 23.11.2024.