An der Westküste der iberischen Halbinsel muss unter den durch herrliche Lage und Reichthum an Naturproducten ausgezeich- neten Orten Spaniens die anmuthig an einem tief ins Land reichenden Fjord unter 42° 12' nördl. Breite gelegene Stadt Vigo genannt werden.
Obgleich sie nur 13.200 Einwohner zählt, hat ihr Handel in der letzten Zeit einen namhaften Aufschwung genommen. Gleich wie Corunda ist sie einer der Hauptpunkte der spanischen Viehausfuhr nach London, die stark unter der Concurrenz der Union zu leiden hat.
Vigo, ein uralter Hafenplatz und Endpunkt einer Eisenbahn- linie, breitet sich zwischen blumengeschmückten Gärten und Bosquets höchst effectvoll am Südufer des Rias (Fjord) aus.
Zu Füssen der hochgelegenen Altstadt ist eine neue Stadt mit hübschen Häusern und Strassen entstanden. Die Kastelle San Se- bastian und Del Castro krönen die Höhen im Rücken der Stadt. Von den Wällen des letztgenannten ist ein prächtiges Panorama über die weite Einbuchtung mit ihrem fruchtbaren, malerisch bewegten Küsten- saum, an welchem allenthalben Ortschaften und Gehöfte uns entgegen- schimmern, zu geniessen.
Im Hafen von Vigo haben die Engländer mit 25 Schiffen die spanische Silberflotte angegriffen und zerstört (1585). Acht mit Silberbarren geladene Galeonen und 12 französische Schiffe gingen bei dem Kampfe unter, und andere 11 Schiffe wurden erbeutet. Viele Abenteurer versuchten, nach den versenkten Schätzen zu tauchen, ja selbst ganze Unternehmungen wurden organisirt, aber die "purpurne Tiefe" verwahrt noch heute und wohl für alle Ewigkeit das kost- bare Gut.
Im nordwestlichsten Theile der spanischen Küste haben drei tief eingerissene Rias eine herrliche Bai gebildet, der es jedoch an einem gemeinsamen Namen gebricht. Gegen Süden dehnt sich der Ria von Corunda, gegen Südosten das weite Wasserbecken des Ria von Betanzo, endlich gegen Osten der Ria von Ferrol. Von den Städten, welche den erwähnten Rias die Namen geben, beansprucht Corunda das meiste Interesse.
Die Stadt ist eine phönikische Gründung, die in der Folge unter die Herrschaft der Römer gerieth und unter dem Namen Ardobicum Corunium bekannt geworden war. Den heutigen Namen leiten einige von Columna ab, das ist der phönikische Leuchtthurm, der jetzt Herculesthurm genannt wird und am Eingang zum Hafen sich erhebt. Trajan liess das Bauwerk ausbessern.
Die Stadt liegt malerisch an der herrlichen Bucht, deren Ein- gang (Boca del Porto) die Forts San Anton und Santa Cruz be- herrschen; andere Befestigungen nehmen die Seefront der Stadt ein. Corunda besitzt einige sehenswerthe Kirchen, unter welchen jene von
Porto.
An der Westküste der iberischen Halbinsel muss unter den durch herrliche Lage und Reichthum an Naturproducten ausgezeich- neten Orten Spaniens die anmuthig an einem tief ins Land reichenden Fjord unter 42° 12′ nördl. Breite gelegene Stadt Vigo genannt werden.
Obgleich sie nur 13.200 Einwohner zählt, hat ihr Handel in der letzten Zeit einen namhaften Aufschwung genommen. Gleich wie Coruña ist sie einer der Hauptpunkte der spanischen Viehausfuhr nach London, die stark unter der Concurrenz der Union zu leiden hat.
Vigo, ein uralter Hafenplatz und Endpunkt einer Eisenbahn- linie, breitet sich zwischen blumengeschmückten Gärten und Bosquets höchst effectvoll am Südufer des Rias (Fjord) aus.
Zu Füssen der hochgelegenen Altstadt ist eine neue Stadt mit hübschen Häusern und Strassen entstanden. Die Kastelle San Se- bastian und Del Castro krönen die Höhen im Rücken der Stadt. Von den Wällen des letztgenannten ist ein prächtiges Panorama über die weite Einbuchtung mit ihrem fruchtbaren, malerisch bewegten Küsten- saum, an welchem allenthalben Ortschaften und Gehöfte uns entgegen- schimmern, zu geniessen.
Im Hafen von Vigo haben die Engländer mit 25 Schiffen die spanische Silberflotte angegriffen und zerstört (1585). Acht mit Silberbarren geladene Galeonen und 12 französische Schiffe gingen bei dem Kampfe unter, und andere 11 Schiffe wurden erbeutet. Viele Abenteurer versuchten, nach den versenkten Schätzen zu tauchen, ja selbst ganze Unternehmungen wurden organisirt, aber die „purpurne Tiefe“ verwahrt noch heute und wohl für alle Ewigkeit das kost- bare Gut.
Im nordwestlichsten Theile der spanischen Küste haben drei tief eingerissene Rias eine herrliche Bai gebildet, der es jedoch an einem gemeinsamen Namen gebricht. Gegen Süden dehnt sich der Ria von Coruña, gegen Südosten das weite Wasserbecken des Ria von Betanzo, endlich gegen Osten der Ria von Ferrol. Von den Städten, welche den erwähnten Rias die Namen geben, beansprucht Coruña das meiste Interesse.
Die Stadt ist eine phönikische Gründung, die in der Folge unter die Herrschaft der Römer gerieth und unter dem Namen Ardobicum Corunium bekannt geworden war. Den heutigen Namen leiten einige von Columna ab, das ist der phönikische Leuchtthurm, der jetzt Herculesthurm genannt wird und am Eingang zum Hafen sich erhebt. Trajan liess das Bauwerk ausbessern.
Die Stadt liegt malerisch an der herrlichen Bucht, deren Ein- gang (Boca del Porto) die Forts San Anton und Santa Cruz be- herrschen; andere Befestigungen nehmen die Seefront der Stadt ein. Coruña besitzt einige sehenswerthe Kirchen, unter welchen jene von
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An der Westküste der iberischen Halbinsel muss unter den
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neten Orten Spaniens die anmuthig an einem tief ins Land reichenden
Fjord unter 42° 12′ nördl. Breite gelegene Stadt Vigo genannt
werden.
Obgleich sie nur 13.200 Einwohner zählt, hat ihr Handel in der
letzten Zeit einen namhaften Aufschwung genommen. Gleich wie
Coruña ist sie einer der Hauptpunkte der spanischen Viehausfuhr
nach London, die stark unter der Concurrenz der Union zu leiden hat.
Vigo, ein uralter Hafenplatz und Endpunkt einer Eisenbahn-
linie, breitet sich zwischen blumengeschmückten Gärten und Bosquets
höchst effectvoll am Südufer des Rias (Fjord) aus.
Zu Füssen der hochgelegenen Altstadt ist eine neue Stadt mit
hübschen Häusern und Strassen entstanden. Die Kastelle San Se-
bastian und Del Castro krönen die Höhen im Rücken der Stadt. Von
den Wällen des letztgenannten ist ein prächtiges Panorama über die
weite Einbuchtung mit ihrem fruchtbaren, malerisch bewegten Küsten-
saum, an welchem allenthalben Ortschaften und Gehöfte uns entgegen-
schimmern, zu geniessen.
Im Hafen von Vigo haben die Engländer mit 25 Schiffen die spanische
Silberflotte angegriffen und zerstört (1585). Acht mit Silberbarren geladene
Galeonen und 12 französische Schiffe gingen bei dem Kampfe unter, und andere
11 Schiffe wurden erbeutet. Viele Abenteurer versuchten, nach den versenkten
Schätzen zu tauchen, ja selbst ganze Unternehmungen wurden organisirt, aber die
„purpurne Tiefe“ verwahrt noch heute und wohl für alle Ewigkeit das kost-
bare Gut.
Im nordwestlichsten Theile der spanischen Küste haben drei
tief eingerissene Rias eine herrliche Bai gebildet, der es jedoch an
einem gemeinsamen Namen gebricht. Gegen Süden dehnt sich der
Ria von Coruña, gegen Südosten das weite Wasserbecken des Ria
von Betanzo, endlich gegen Osten der Ria von Ferrol. Von den
Städten, welche den erwähnten Rias die Namen geben, beansprucht
Coruña das meiste Interesse.
Die Stadt ist eine phönikische Gründung, die in der Folge unter die
Herrschaft der Römer gerieth und unter dem Namen Ardobicum Corunium bekannt
geworden war. Den heutigen Namen leiten einige von Columna ab, das ist der
phönikische Leuchtthurm, der jetzt Herculesthurm genannt wird und am Eingang
zum Hafen sich erhebt. Trajan liess das Bauwerk ausbessern.
Die Stadt liegt malerisch an der herrlichen Bucht, deren Ein-
gang (Boca del Porto) die Forts San Anton und Santa Cruz be-
herrschen; andere Befestigungen nehmen die Seefront der Stadt ein.
Coruña besitzt einige sehenswerthe Kirchen, unter welchen jene von
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/571>, abgerufen am 23.11.2024.
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