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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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gemäss nur auf die Tageszeit und auf ein einziges Thor beschränkt,
welches durch die umzwingenden Wälle der Stadt führt.

Der Raummangel für grosse Depots am Lande hat auch be-
stimmend dafür gewirkt, dass die hauptsächlichsten Lager von Kohlen
-- Gibraltars wichtigstem Handelsartikel -- sich schwimmend, d. h.
auf grossen Lichterschiffen befinden, die auf der Rhede stabil ver-
ankert bleiben. Letztere vertreten gleichzeitig die Stelle der Anlege-
plätze für die grosse Zahl der periodisch wiederkehrenden Dampfer,

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Gibraltar.

die sich hier mit Heizmaterial versorgen. Die schwimmenden Kohlen-
depots besetzen die besten Liegeplätze der Rhede und verleihen ihr
auch ein charakteristisches Merkmal. Ihre Anzahl (35) darf wegen
Platzmangels nicht mehr vergrössert werden.

Der Mangel an Docks wird empfindlich gefühlt, worunter die
in den letzten Jahren sich immer mehr ausbreitende Localschiffahrt
zu leiden hat, da die Reparaturen der Schiffe auf fremden Werften
ausgeführt werden müssen. Wie so mancherlei andere Uebelstände
dieses Seeplatzes schon behoben wurden, so ist man in neuester Zeit
auch endlich daran gegangen, mit dem Bau von grossen Docks zu be-

Gibraltar.
gemäss nur auf die Tageszeit und auf ein einziges Thor beschränkt,
welches durch die umzwingenden Wälle der Stadt führt.

Der Raummangel für grosse Depots am Lande hat auch be-
stimmend dafür gewirkt, dass die hauptsächlichsten Lager von Kohlen
— Gibraltars wichtigstem Handelsartikel — sich schwimmend, d. h.
auf grossen Lichterschiffen befinden, die auf der Rhede stabil ver-
ankert bleiben. Letztere vertreten gleichzeitig die Stelle der Anlege-
plätze für die grosse Zahl der periodisch wiederkehrenden Dampfer,

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die sich hier mit Heizmaterial versorgen. Die schwimmenden Kohlen-
depots besetzen die besten Liegeplätze der Rhede und verleihen ihr
auch ein charakteristisches Merkmal. Ihre Anzahl (35) darf wegen
Platzmangels nicht mehr vergrössert werden.

Der Mangel an Docks wird empfindlich gefühlt, worunter die
in den letzten Jahren sich immer mehr ausbreitende Localschiffahrt
zu leiden hat, da die Reparaturen der Schiffe auf fremden Werften
ausgeführt werden müssen. Wie so mancherlei andere Uebelstände
dieses Seeplatzes schon behoben wurden, so ist man in neuester Zeit
auch endlich daran gegangen, mit dem Bau von grossen Docks zu be-

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[485/0505] Gibraltar. gemäss nur auf die Tageszeit und auf ein einziges Thor beschränkt, welches durch die umzwingenden Wälle der Stadt führt. Der Raummangel für grosse Depots am Lande hat auch be- stimmend dafür gewirkt, dass die hauptsächlichsten Lager von Kohlen — Gibraltars wichtigstem Handelsartikel — sich schwimmend, d. h. auf grossen Lichterschiffen befinden, die auf der Rhede stabil ver- ankert bleiben. Letztere vertreten gleichzeitig die Stelle der Anlege- plätze für die grosse Zahl der periodisch wiederkehrenden Dampfer, [Abbildung Gibraltar.] die sich hier mit Heizmaterial versorgen. Die schwimmenden Kohlen- depots besetzen die besten Liegeplätze der Rhede und verleihen ihr auch ein charakteristisches Merkmal. Ihre Anzahl (35) darf wegen Platzmangels nicht mehr vergrössert werden. Der Mangel an Docks wird empfindlich gefühlt, worunter die in den letzten Jahren sich immer mehr ausbreitende Localschiffahrt zu leiden hat, da die Reparaturen der Schiffe auf fremden Werften ausgeführt werden müssen. Wie so mancherlei andere Uebelstände dieses Seeplatzes schon behoben wurden, so ist man in neuester Zeit auch endlich daran gegangen, mit dem Bau von grossen Docks zu be-

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/505>, abgerufen am 22.11.2024.