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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Das Mittelmeerbecken.

Schafwollwaaren liefert Frankreich (4341 q, Werth 5·5 Millionen Francs),
aber auch Marokko, Tunis und die Türkei. Jutegewebe und Seidenstoffe Frank-
reich. Metallwaaren, Maschinen und Werkzeuge kamen vor Allem aus Frank-
reich (Werth 13 Millionen Francs), einiges auch aus England und Belgien. Por-
zellan und Thonwaaren überwiegend aus Frankreich; von dort auch Papier
(121.700 q) und Spiel- und Galanteriewaaren um 3·4 Millionen Francs.

Seife (20.440 q, Werth 2·8 Millionen Francs) und Kerzen, Sprit und Liqueure
(46.584 q, Werth 3·5 Millionen Francs). Bearbeitete Felle und Häute, Leder und
Fabricate aus Leder (Werth aller 5·5 Millionen Francs).

Man sieht, dass in einer Reihe höchst wichtiger Waaren Frankreich auf
dem Markte von Algier beinahe ein Monopol hat. Jeder Franzose, der auswandert,
vergrössert Frankreich durch die glühende Anhänglichkeit an sein Vaterland und
Alles, was von dort stammt, für die Industrie und den Handel.

Die wichtigsten Länder, welche nach Algier einführen, sind neben Frank-
reich und den französischen Entrepots England (1888 9·7 Millionen Francs), die
englischen Besitzungen im Mittelmeere (2·1 Millionen Francs), Spanien (8·7 Mil-
lionen Francs), Russland (5·6 Millionen Francs), Italien (2·1 Millionen Francs),
endlich Tunis und Marokko, deren Verkehr meist zu Lande vermittelt wird.

Die Ausfuhr ist, ausser nach Frankreich, gerichtet nach England
(10·4 Millionen Francs), englische Besitzungen im Mittelmeere (2·8 Millionen
Francs), Belgien (8·1 Millionen Francs), Spanien (4 Millionen Francs), Portugal
und Italien.

Wenn wir nun Algier im Besonderen betrachten, so ergibt sich, dass es
der erste Ausfuhrplatz des Landes für grüne Gemüse, Blättertabak, Flachs, Wein,
Kartoffeln und Schafe ist; den zweiten Rang behauptet es in Schafwolle, Hörnern
und Klauen, frischen und getrockneten Früchten und Crin d'Afrique. Hier sind
grosse Viehmärkte und ausgedehnte Entrepots. Der Küstenverkehr erreichte 1888
36.422 t in der Ausfuhr, welche meist nach Dellys im Osten und nach Cherchell
im Westen von Algier gingen; diese beiden Häfen sind noch nicht durch eine
Eisenbahn mit dem Innern verbunden. In der Einfuhr kamen 19.313 t nach
Algier.

Im Verkehre mit dem Auslande, für welchen England besonders wichtig ist,
dominiren weitaus fremde Flaggen; der Verkehr mit Frankreich ist seit 2. April
1889 der französischen vorbehalten, das trifft aber nicht die Staaten, welche in
ihren Verträgen die Clausel der Meistbegünstigung haben.

Algiers Schiffsverkehr betrug:

[Tabelle]

Algiers Schiffsverkehr ist ebenfalls in erster Linie nach Frankreich gerichtet
und wird zumeist durch die Compagnie generale transatlantique besorgt.

Dieselbe ist bestrebt, den Verkehr immer mehr zu vervollkommnen, und es
ist ihr durch Inbetriebsetzung kräftiger Dampfer gelungen, bei dem Eildienste
eine Fahrtdauer von 24 Stunden für die Strecke Marseille-Algier (417 Seemeilen)

Das Mittelmeerbecken.

Schafwollwaaren liefert Frankreich (4341 q, Werth 5·5 Millionen Francs),
aber auch Marokko, Tunis und die Türkei. Jutegewebe und Seidenstoffe Frank-
reich. Metallwaaren, Maschinen und Werkzeuge kamen vor Allem aus Frank-
reich (Werth 13 Millionen Francs), einiges auch aus England und Belgien. Por-
zellan und Thonwaaren überwiegend aus Frankreich; von dort auch Papier
(121.700 q) und Spiel- und Galanteriewaaren um 3·4 Millionen Francs.

Seife (20.440 q, Werth 2·8 Millionen Francs) und Kerzen, Sprit und Liqueure
(46.584 q, Werth 3·5 Millionen Francs). Bearbeitete Felle und Häute, Leder und
Fabricate aus Leder (Werth aller 5·5 Millionen Francs).

Man sieht, dass in einer Reihe höchst wichtiger Waaren Frankreich auf
dem Markte von Algier beinahe ein Monopol hat. Jeder Franzose, der auswandert,
vergrössert Frankreich durch die glühende Anhänglichkeit an sein Vaterland und
Alles, was von dort stammt, für die Industrie und den Handel.

Die wichtigsten Länder, welche nach Algier einführen, sind neben Frank-
reich und den französischen Entrepôts England (1888 9·7 Millionen Francs), die
englischen Besitzungen im Mittelmeere (2·1 Millionen Francs), Spanien (8·7 Mil-
lionen Francs), Russland (5·6 Millionen Francs), Italien (2·1 Millionen Francs),
endlich Tunis und Marokko, deren Verkehr meist zu Lande vermittelt wird.

Die Ausfuhr ist, ausser nach Frankreich, gerichtet nach England
(10·4 Millionen Francs), englische Besitzungen im Mittelmeere (2·8 Millionen
Francs), Belgien (8·1 Millionen Francs), Spanien (4 Millionen Francs), Portugal
und Italien.

Wenn wir nun Algier im Besonderen betrachten, so ergibt sich, dass es
der erste Ausfuhrplatz des Landes für grüne Gemüse, Blättertabak, Flachs, Wein,
Kartoffeln und Schafe ist; den zweiten Rang behauptet es in Schafwolle, Hörnern
und Klauen, frischen und getrockneten Früchten und Crin d’Afrique. Hier sind
grosse Viehmärkte und ausgedehnte Entrepôts. Der Küstenverkehr erreichte 1888
36.422 t in der Ausfuhr, welche meist nach Dellys im Osten und nach Cherchell
im Westen von Algier gingen; diese beiden Häfen sind noch nicht durch eine
Eisenbahn mit dem Innern verbunden. In der Einfuhr kamen 19.313 t nach
Algier.

Im Verkehre mit dem Auslande, für welchen England besonders wichtig ist,
dominiren weitaus fremde Flaggen; der Verkehr mit Frankreich ist seit 2. April
1889 der französischen vorbehalten, das trifft aber nicht die Staaten, welche in
ihren Verträgen die Clausel der Meistbegünstigung haben.

Algiers Schiffsverkehr betrug:

[Tabelle]

Algiers Schiffsverkehr ist ebenfalls in erster Linie nach Frankreich gerichtet
und wird zumeist durch die Compagnie générale transatlantique besorgt.

Dieselbe ist bestrebt, den Verkehr immer mehr zu vervollkommnen, und es
ist ihr durch Inbetriebsetzung kräftiger Dampfer gelungen, bei dem Eildienste
eine Fahrtdauer von 24 Stunden für die Strecke Marseille-Algier (417 Seemeilen)

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[434/0454] Das Mittelmeerbecken. Schafwollwaaren liefert Frankreich (4341 q, Werth 5·5 Millionen Francs), aber auch Marokko, Tunis und die Türkei. Jutegewebe und Seidenstoffe Frank- reich. Metallwaaren, Maschinen und Werkzeuge kamen vor Allem aus Frank- reich (Werth 13 Millionen Francs), einiges auch aus England und Belgien. Por- zellan und Thonwaaren überwiegend aus Frankreich; von dort auch Papier (121.700 q) und Spiel- und Galanteriewaaren um 3·4 Millionen Francs. Seife (20.440 q, Werth 2·8 Millionen Francs) und Kerzen, Sprit und Liqueure (46.584 q, Werth 3·5 Millionen Francs). Bearbeitete Felle und Häute, Leder und Fabricate aus Leder (Werth aller 5·5 Millionen Francs). Man sieht, dass in einer Reihe höchst wichtiger Waaren Frankreich auf dem Markte von Algier beinahe ein Monopol hat. Jeder Franzose, der auswandert, vergrössert Frankreich durch die glühende Anhänglichkeit an sein Vaterland und Alles, was von dort stammt, für die Industrie und den Handel. Die wichtigsten Länder, welche nach Algier einführen, sind neben Frank- reich und den französischen Entrepôts England (1888 9·7 Millionen Francs), die englischen Besitzungen im Mittelmeere (2·1 Millionen Francs), Spanien (8·7 Mil- lionen Francs), Russland (5·6 Millionen Francs), Italien (2·1 Millionen Francs), endlich Tunis und Marokko, deren Verkehr meist zu Lande vermittelt wird. Die Ausfuhr ist, ausser nach Frankreich, gerichtet nach England (10·4 Millionen Francs), englische Besitzungen im Mittelmeere (2·8 Millionen Francs), Belgien (8·1 Millionen Francs), Spanien (4 Millionen Francs), Portugal und Italien. Wenn wir nun Algier im Besonderen betrachten, so ergibt sich, dass es der erste Ausfuhrplatz des Landes für grüne Gemüse, Blättertabak, Flachs, Wein, Kartoffeln und Schafe ist; den zweiten Rang behauptet es in Schafwolle, Hörnern und Klauen, frischen und getrockneten Früchten und Crin d’Afrique. Hier sind grosse Viehmärkte und ausgedehnte Entrepôts. Der Küstenverkehr erreichte 1888 36.422 t in der Ausfuhr, welche meist nach Dellys im Osten und nach Cherchell im Westen von Algier gingen; diese beiden Häfen sind noch nicht durch eine Eisenbahn mit dem Innern verbunden. In der Einfuhr kamen 19.313 t nach Algier. Im Verkehre mit dem Auslande, für welchen England besonders wichtig ist, dominiren weitaus fremde Flaggen; der Verkehr mit Frankreich ist seit 2. April 1889 der französischen vorbehalten, das trifft aber nicht die Staaten, welche in ihren Verträgen die Clausel der Meistbegünstigung haben. Algiers Schiffsverkehr betrug: _ Algiers Schiffsverkehr ist ebenfalls in erster Linie nach Frankreich gerichtet und wird zumeist durch die Compagnie générale transatlantique besorgt. Dieselbe ist bestrebt, den Verkehr immer mehr zu vervollkommnen, und es ist ihr durch Inbetriebsetzung kräftiger Dampfer gelungen, bei dem Eildienste eine Fahrtdauer von 24 Stunden für die Strecke Marseille-Algier (417 Seemeilen)

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/454>, abgerufen am 04.11.2024.