Der vierte Theil der Einfuhr entfällt auf Manufacturen und Gewebe. Von diesen wurden 1888 um 18·5 Millionen Francs eingeführt, die Einfuhr von Baumwollgarnen hat einen Werth von 1·5--2·8 Millionen Francs. In Baumwoll- garnen und Geweben versieht England den grössten Theil des Smyrnaer Marktes.
Leinenwaaren kommen meist aus Belfast, Juteleinwand aus Dundee, Modestoffe aus England, Frankreich und Böhmen. Die sogenannten "levantinischen" Tuche liefern Bielitz und Rheinpreussen, Wirkwaaren Sachsen.
Mit Seidenwaaren wird der Markt zunächst aus Syrien versorgt; von den europäischen Plätzen concurriren hier Lyon, Krefeld, Zürich und Como.
Von den Küsten dringt ins Innere der Gebrauch ein, europäische Kleider zu tragen. Diese kommen aus Wien, Fez und Hüte aus Böhmen und Wien. Werth der drei Artikel zusammen 1888 0·8 Millionen Francs.
In die Einfuhr von Kurzwaaren (1888 3·9 Millionen Francs) theilen sich England, Frankreich und Oesterreich-Ungarn.
Feine Glas- und Porcellanwaaren werden aus Böhmen, gepresstes Glas aus Belgien bezogen.
Von Möbeln werden nur mehr solche aus gebogenem Holze (von Wien stammend) eingeführt, alle anderen Bedürfnisse deckt die gut entwickelte Möbel- tischlerei Smyrnas. Papier (1888 0·6 Millionen Francs) kommt aus Oesterreich-Ungarn.
Von chemischen Producten werden eingeführt: aus England Soda (1888 für 1·6 Millionen Francs) für die Zwecke der Seifenfabrication, aus Deutschland Pottasche, welche man in aufgelöstem Zustande mit etwas Oel vermengt zur rascheren Trocknung der Weintrauben, respective der Rosinen verwendet. Anilin- und Alizarinfarben aus Deutschland finden immer mehr Anwendung. Zündwaaren kommen überwiegend aus Oesterreich-Ungarn.
Sehr wichtige Einfuhrartikel sind Leder- und Lederwaaren (1888 4·9 Mil- lionen Francs) aus England, Frankreich, Oesterreich-Ungarn und Deutschland. Den Handel in Droguen und Gewürzen besitzt zum grössten Theile London.
Von Genussmitteln ist wie überall Zucker hervorzuheben (Einfuhr 1888 4·5 Millionen Francs, 1887 4 Millionen Francs); neben Oesterreich-Ungarn tritt in diesem Artikel Frankreich weit zurück. Mit Eröffnung der levantinischen Linie Hamburgs wird auch Deutschland als Concurrent auftreten. Spirituosen liefert Russland.
Der importirte Kaffee (1888 45.651 Säcke für 3 7 Millonen Francs) stammt aus Brasilien und kommt zum grösseren Theile aus Marseille und Bordeaux mit Dampfern der Messageries maritimes; London und Triest kommen in zweiter Linie. Wirklicher Moccakaffe ist für Smyrna zu theuer.
In Getreide und Mehl (1888 1·4 Millionen Francs) dominirt Russland, mit Käse (1888) versieht Kreta den grössten Theil des hiesigen Marktes. Rangoon- Reis verdrängt auch hier den lombardischen. Sammt dem Hinterlande consumirt Smyrna jährlich regelmässig 37--40.000 Säcke.
Von Eisen und Eisenwaaren wird in Kleinasien wenig erzeugt; die Bedürf- nisse des Landes decken England, Rheinpreussen und Belgien, in Eisenwaaren tritt auch Frankreich auf, in Kistenstahl Oesterreich-Ungarn. Werth 1888 2·5 Mil- lionen Francs. Schwefel wird als Präservativ gegen Traubenkrankheiten aus Sicilien eingeführt.
Ein ungewöhnlich grosser Posten der Einfuhr Smyrnas sind Baumaterialien, wie Ziegelsteine, Dachziegel, Marmor aus Italien, Griechenland und der Türkei,
Das Mittelmeerbecken.
Der vierte Theil der Einfuhr entfällt auf Manufacturen und Gewebe. Von diesen wurden 1888 um 18·5 Millionen Francs eingeführt, die Einfuhr von Baumwollgarnen hat einen Werth von 1·5—2·8 Millionen Francs. In Baumwoll- garnen und Geweben versieht England den grössten Theil des Smyrnaer Marktes.
Leinenwaaren kommen meist aus Belfast, Juteleinwand aus Dundee, Modestoffe aus England, Frankreich und Böhmen. Die sogenannten „levantinischen“ Tuche liefern Bielitz und Rheinpreussen, Wirkwaaren Sachsen.
Mit Seidenwaaren wird der Markt zunächst aus Syrien versorgt; von den europäischen Plätzen concurriren hier Lyon, Krefeld, Zürich und Como.
Von den Küsten dringt ins Innere der Gebrauch ein, europäische Kleider zu tragen. Diese kommen aus Wien, Fez und Hüte aus Böhmen und Wien. Werth der drei Artikel zusammen 1888 0·8 Millionen Francs.
In die Einfuhr von Kurzwaaren (1888 3·9 Millionen Francs) theilen sich England, Frankreich und Oesterreich-Ungarn.
Feine Glas- und Porcellanwaaren werden aus Böhmen, gepresstes Glas aus Belgien bezogen.
Von Möbeln werden nur mehr solche aus gebogenem Holze (von Wien stammend) eingeführt, alle anderen Bedürfnisse deckt die gut entwickelte Möbel- tischlerei Smyrnas. Papier (1888 0·6 Millionen Francs) kommt aus Oesterreich-Ungarn.
Von chemischen Producten werden eingeführt: aus England Soda (1888 für 1·6 Millionen Francs) für die Zwecke der Seifenfabrication, aus Deutschland Pottasche, welche man in aufgelöstem Zustande mit etwas Oel vermengt zur rascheren Trocknung der Weintrauben, respective der Rosinen verwendet. Anilin- und Alizarinfarben aus Deutschland finden immer mehr Anwendung. Zündwaaren kommen überwiegend aus Oesterreich-Ungarn.
Sehr wichtige Einfuhrartikel sind Leder- und Lederwaaren (1888 4·9 Mil- lionen Francs) aus England, Frankreich, Oesterreich-Ungarn und Deutschland. Den Handel in Droguen und Gewürzen besitzt zum grössten Theile London.
Von Genussmitteln ist wie überall Zucker hervorzuheben (Einfuhr 1888 4·5 Millionen Francs, 1887 4 Millionen Francs); neben Oesterreich-Ungarn tritt in diesem Artikel Frankreich weit zurück. Mit Eröffnung der levantinischen Linie Hamburgs wird auch Deutschland als Concurrent auftreten. Spirituosen liefert Russland.
Der importirte Kaffee (1888 45.651 Säcke für 3 7 Millonen Francs) stammt aus Brasilien und kommt zum grösseren Theile aus Marseille und Bordeaux mit Dampfern der Messageries maritimes; London und Triest kommen in zweiter Linie. Wirklicher Moccakaffe ist für Smyrna zu theuer.
In Getreide und Mehl (1888 1·4 Millionen Francs) dominirt Russland, mit Käse (1888) versieht Kreta den grössten Theil des hiesigen Marktes. Rangoon- Reis verdrängt auch hier den lombardischen. Sammt dem Hinterlande consumirt Smyrna jährlich regelmässig 37—40.000 Säcke.
Von Eisen und Eisenwaaren wird in Kleinasien wenig erzeugt; die Bedürf- nisse des Landes decken England, Rheinpreussen und Belgien, in Eisenwaaren tritt auch Frankreich auf, in Kistenstahl Oesterreich-Ungarn. Werth 1888 2·5 Mil- lionen Francs. Schwefel wird als Präservativ gegen Traubenkrankheiten aus Sicilien eingeführt.
Ein ungewöhnlich grosser Posten der Einfuhr Smyrnas sind Baumaterialien, wie Ziegelsteine, Dachziegel, Marmor aus Italien, Griechenland und der Türkei,
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Das Mittelmeerbecken.
Der vierte Theil der Einfuhr entfällt auf Manufacturen und Gewebe.
Von diesen wurden 1888 um 18·5 Millionen Francs eingeführt, die Einfuhr von
Baumwollgarnen hat einen Werth von 1·5—2·8 Millionen Francs. In Baumwoll-
garnen und Geweben versieht England den grössten Theil des Smyrnaer Marktes.
Leinenwaaren kommen meist aus Belfast, Juteleinwand aus Dundee,
Modestoffe aus England, Frankreich und Böhmen. Die sogenannten „levantinischen“
Tuche liefern Bielitz und Rheinpreussen, Wirkwaaren Sachsen.
Mit Seidenwaaren wird der Markt zunächst aus Syrien versorgt; von den
europäischen Plätzen concurriren hier Lyon, Krefeld, Zürich und Como.
Von den Küsten dringt ins Innere der Gebrauch ein, europäische Kleider
zu tragen. Diese kommen aus Wien, Fez und Hüte aus Böhmen und Wien. Werth
der drei Artikel zusammen 1888 0·8 Millionen Francs.
In die Einfuhr von Kurzwaaren (1888 3·9 Millionen Francs) theilen sich
England, Frankreich und Oesterreich-Ungarn.
Feine Glas- und Porcellanwaaren werden aus Böhmen, gepresstes Glas aus
Belgien bezogen.
Von Möbeln werden nur mehr solche aus gebogenem Holze (von Wien
stammend) eingeführt, alle anderen Bedürfnisse deckt die gut entwickelte Möbel-
tischlerei Smyrnas. Papier (1888 0·6 Millionen Francs) kommt aus Oesterreich-Ungarn.
Von chemischen Producten werden eingeführt: aus England Soda (1888
für 1·6 Millionen Francs) für die Zwecke der Seifenfabrication, aus Deutschland
Pottasche, welche man in aufgelöstem Zustande mit etwas Oel vermengt zur
rascheren Trocknung der Weintrauben, respective der Rosinen verwendet. Anilin-
und Alizarinfarben aus Deutschland finden immer mehr Anwendung. Zündwaaren
kommen überwiegend aus Oesterreich-Ungarn.
Sehr wichtige Einfuhrartikel sind Leder- und Lederwaaren (1888 4·9 Mil-
lionen Francs) aus England, Frankreich, Oesterreich-Ungarn und Deutschland. Den
Handel in Droguen und Gewürzen besitzt zum grössten Theile London.
Von Genussmitteln ist wie überall Zucker hervorzuheben (Einfuhr 1888
4·5 Millionen Francs, 1887 4 Millionen Francs); neben Oesterreich-Ungarn tritt
in diesem Artikel Frankreich weit zurück. Mit Eröffnung der levantinischen Linie
Hamburgs wird auch Deutschland als Concurrent auftreten. Spirituosen liefert
Russland.
Der importirte Kaffee (1888 45.651 Säcke für 3 7 Millonen Francs) stammt
aus Brasilien und kommt zum grösseren Theile aus Marseille und Bordeaux mit
Dampfern der Messageries maritimes; London und Triest kommen in zweiter Linie.
Wirklicher Moccakaffe ist für Smyrna zu theuer.
In Getreide und Mehl (1888 1·4 Millionen Francs) dominirt Russland, mit
Käse (1888) versieht Kreta den grössten Theil des hiesigen Marktes. Rangoon-
Reis verdrängt auch hier den lombardischen. Sammt dem Hinterlande consumirt
Smyrna jährlich regelmässig 37—40.000 Säcke.
Von Eisen und Eisenwaaren wird in Kleinasien wenig erzeugt; die Bedürf-
nisse des Landes decken England, Rheinpreussen und Belgien, in Eisenwaaren tritt
auch Frankreich auf, in Kistenstahl Oesterreich-Ungarn. Werth 1888 2·5 Mil-
lionen Francs. Schwefel wird als Präservativ gegen Traubenkrankheiten aus
Sicilien eingeführt.
Ein ungewöhnlich grosser Posten der Einfuhr Smyrnas sind Baumaterialien,
wie Ziegelsteine, Dachziegel, Marmor aus Italien, Griechenland und der Türkei,
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/232>, abgerufen am 24.11.2024.
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