Usun Ada, der heutigen Kopfstation der merkwürdigen transcaspischen Eisenbahn, die hunderte von Kilometern durch Wüsten eilt und erst 1437 km vom Meere entfernt in Samarkand ihr vorläufiges Ende findet. Nur wenige hundert Kilometer fehlen noch von Merw, dem südlichsten Punkte der transcaspischen Bahn nach dem Ende der indischen Bahnen bei Kandahar. Aber dieser riesige Verkehrsweg ist durch Verordnungen allen Waaren aus dem nichtrussischen Europa versperrt, der Importhandel Batums ist somit künstlich unterbunden und wird es wohl noch lange bleiben.
Vielleicht könnte Batum ein wichtiger Hafen für den europäisch- indischen Verkehr werden, wie dies im Mittelalter Tana und Trapezunt waren.
Usun Ada, der heutigen Kopfstation der merkwürdigen transcaspischen Eisenbahn, die hunderte von Kilometern durch Wüsten eilt und erst 1437 km vom Meere entfernt in Samarkand ihr vorläufiges Ende findet. Nur wenige hundert Kilometer fehlen noch von Merw, dem südlichsten Punkte der transcaspischen Bahn nach dem Ende der indischen Bahnen bei Kandahar. Aber dieser riesige Verkehrsweg ist durch Verordnungen allen Waaren aus dem nichtrussischen Europa versperrt, der Importhandel Batums ist somit künstlich unterbunden und wird es wohl noch lange bleiben.
Vielleicht könnte Batum ein wichtiger Hafen für den europäisch- indischen Verkehr werden, wie dies im Mittelalter Tana und Trapezunt waren.
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Das Mittelmeerbecken.
Usun Ada, der heutigen Kopfstation der merkwürdigen transcaspischen
Eisenbahn, die hunderte von Kilometern durch Wüsten eilt und erst
1437 km vom Meere entfernt in Samarkand ihr vorläufiges Ende
findet. Nur wenige hundert Kilometer fehlen noch von Merw, dem
südlichsten Punkte der transcaspischen Bahn nach dem Ende der
indischen Bahnen bei Kandahar. Aber dieser riesige Verkehrsweg ist
durch Verordnungen allen Waaren aus dem nichtrussischen Europa
versperrt, der Importhandel Batums ist somit künstlich unterbunden
und wird es wohl noch lange bleiben.
Vielleicht könnte Batum ein wichtiger Hafen für den europäisch-
indischen Verkehr werden, wie dies im Mittelalter Tana und Trapezunt
waren.
Consulate: Deutsches Reich, England, Oesterreich-Ungarn, Belgien, Frank-
reich, Italien, Türkei (G.-C.).
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/210>, abgerufen am 26.11.2024.
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