Strecke beträgt die grösste Tiefe nicht mehr als 15 m; im Golfe von Asow lothet man bei Taganrog nur 3--5 m.
Genau nördlich von der Einfahrt ins Asow'sche Meer liegt der Getreidehafen Berdiansk, ohne Eisenbahnverbindung mit dem Hinter- lande. Nach Mariupol, weiter im Osten, bringen Bahnzüge Getreide und Kohle vom Dnjepr und Donetz, sein Hafen wird vertieft.
Die eigentlichen Stapelplätze des Asow'schen Meeres liegen in dessen innerster Bucht, am Meere selbst nur das schöne, wohl- habende Taganrog mit 56.000 Einwohnern.
Von hier geht Getreide nach Griechenland, Italien, Spanien, nach England und die Staaten an der Nordsee; Steinsalz, das in der Nähe gewonnen wird, nach Russland bis Polen. Eine Eisenbahn führt nach Norden zum Donetz, eine zweite um das Delta des Don herum.
Consuln haben hier: Belgien, Frankreich, Italien und Spanien.
Rostow, am rechten Ufer des Don mit mehr als 60.000 Ein- wohnern, ist heute der wichtigste Platz für die Ausfuhr der frucht-, fisch- und wollereichen Uferländer des Don. Wenige Kilometer abwärts am linken Ufer des Flusses, wo heute Asow steht, erhob sich im XIV. Jahrhundert der Welthandelsplatz Tana, eine Besitzung der Venezianer; sie wetteiferte damals mit Alexandrien an Bedeutung. Denn über den schmalen Isthmus zwischen Don und Wolga, den heute die 78 km lange Eisenbahn Kalatsch--Zarizyn überschreitet und über welchen schon lange ein Canal geplant ist, gelangte man ins Caspische Meer und bezog auf diesem Wege die Seide Persiens und Chinas, die Gewürze von Vorder- und Hinterindien.
Rostows ansehnlicher Handel beschränkt sich auf Getreide, auf Wolle für Amerika, England, Frankreich und die russischen Tuchfabriken. Man betreibt hier von altersher starke Fischerei und präparirt in 150 Werkstätten die Producte des Meeres. Wichtig ist hier die Erzeugung von Ackerbaumaschinen. Der Hafen ist so seicht, dass Schiffe von grösserer Tauchung in Taganrog bleiben müssen. An Banken gibt es in Rostow: eine Filiale der kaiserlichen Bank, dann die städtische Bank und die Handelsbank.
Consuln haben hier: Deutsches Reich, England, Dänemark, Türkei.
Den Don befährt bis Eletz aufwärts eine Dampfschiffahrts- gesellschaft. Die Eisenbahnen, welche von Norden und Westen ein- münden, finden eine Fortsetzung durch die Linie Rostow--Wladikaw- kas, die in die Vorberge der Mitte des Kaukasus führt. Die Zweig- bahn Tichorezkaia--Noworossisk bringt uns über die westlichen Aus- läufer des Kaukasus wieder ans Schwarze Meer. Das Asowsche Meer, welches sammt der Strasse von Kertsch jedes Jahr mindestens von December bis März durch Eis gesperrt ist, wird durch sie umgangen. Noworossisk, dessen Hafen im Winter eisfrei bleibt und am Quai
Das Mittelmeerbecken.
Strecke beträgt die grösste Tiefe nicht mehr als 15 m; im Golfe von Asow lothet man bei Taganrog nur 3—5 m.
Genau nördlich von der Einfahrt ins Asow’sche Meer liegt der Getreidehafen Berdiansk, ohne Eisenbahnverbindung mit dem Hinter- lande. Nach Mariupol, weiter im Osten, bringen Bahnzüge Getreide und Kohle vom Dnjepr und Donetz, sein Hafen wird vertieft.
Die eigentlichen Stapelplätze des Asow’schen Meeres liegen in dessen innerster Bucht, am Meere selbst nur das schöne, wohl- habende Taganrog mit 56.000 Einwohnern.
Von hier geht Getreide nach Griechenland, Italien, Spanien, nach England und die Staaten an der Nordsee; Steinsalz, das in der Nähe gewonnen wird, nach Russland bis Polen. Eine Eisenbahn führt nach Norden zum Donetz, eine zweite um das Delta des Don herum.
Consuln haben hier: Belgien, Frankreich, Italien und Spanien.
Rostow, am rechten Ufer des Don mit mehr als 60.000 Ein- wohnern, ist heute der wichtigste Platz für die Ausfuhr der frucht-, fisch- und wollereichen Uferländer des Don. Wenige Kilometer abwärts am linken Ufer des Flusses, wo heute Asow steht, erhob sich im XIV. Jahrhundert der Welthandelsplatz Tana, eine Besitzung der Venezianer; sie wetteiferte damals mit Alexandrien an Bedeutung. Denn über den schmalen Isthmus zwischen Don und Wolga, den heute die 78 km lange Eisenbahn Kalatsch—Zarizyn überschreitet und über welchen schon lange ein Canal geplant ist, gelangte man ins Caspische Meer und bezog auf diesem Wege die Seide Persiens und Chinas, die Gewürze von Vorder- und Hinterindien.
Rostows ansehnlicher Handel beschränkt sich auf Getreide, auf Wolle für Amerika, England, Frankreich und die russischen Tuchfabriken. Man betreibt hier von altersher starke Fischerei und präparirt in 150 Werkstätten die Producte des Meeres. Wichtig ist hier die Erzeugung von Ackerbaumaschinen. Der Hafen ist so seicht, dass Schiffe von grösserer Tauchung in Taganrog bleiben müssen. An Banken gibt es in Rostow: eine Filiale der kaiserlichen Bank, dann die städtische Bank und die Handelsbank.
Consuln haben hier: Deutsches Reich, England, Dänemark, Türkei.
Den Don befährt bis Eletz aufwärts eine Dampfschiffahrts- gesellschaft. Die Eisenbahnen, welche von Norden und Westen ein- münden, finden eine Fortsetzung durch die Linie Rostow—Wladikaw- kas, die in die Vorberge der Mitte des Kaukasus führt. Die Zweig- bahn Tichorezkaia—Noworossisk bringt uns über die westlichen Aus- läufer des Kaukasus wieder ans Schwarze Meer. Das Asowsche Meer, welches sammt der Strasse von Kertsch jedes Jahr mindestens von December bis März durch Eis gesperrt ist, wird durch sie umgangen. Noworossisk, dessen Hafen im Winter eisfrei bleibt und am Quai
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Das Mittelmeerbecken.
Strecke beträgt die grösste Tiefe nicht mehr als 15 m; im Golfe von
Asow lothet man bei Taganrog nur 3—5 m.
Genau nördlich von der Einfahrt ins Asow’sche Meer liegt der
Getreidehafen Berdiansk, ohne Eisenbahnverbindung mit dem Hinter-
lande. Nach Mariupol, weiter im Osten, bringen Bahnzüge Getreide
und Kohle vom Dnjepr und Donetz, sein Hafen wird vertieft.
Die eigentlichen Stapelplätze des Asow’schen Meeres liegen
in dessen innerster Bucht, am Meere selbst nur das schöne, wohl-
habende Taganrog mit 56.000 Einwohnern.
Von hier geht Getreide nach Griechenland, Italien, Spanien, nach England
und die Staaten an der Nordsee; Steinsalz, das in der Nähe gewonnen wird, nach
Russland bis Polen. Eine Eisenbahn führt nach Norden zum Donetz, eine zweite
um das Delta des Don herum.
Consuln haben hier: Belgien, Frankreich, Italien und Spanien.
Rostow, am rechten Ufer des Don mit mehr als 60.000 Ein-
wohnern, ist heute der wichtigste Platz für die Ausfuhr der frucht-,
fisch- und wollereichen Uferländer des Don. Wenige Kilometer
abwärts am linken Ufer des Flusses, wo heute Asow steht, erhob
sich im XIV. Jahrhundert der Welthandelsplatz Tana, eine Besitzung
der Venezianer; sie wetteiferte damals mit Alexandrien an Bedeutung.
Denn über den schmalen Isthmus zwischen Don und Wolga, den
heute die 78 km lange Eisenbahn Kalatsch—Zarizyn überschreitet und
über welchen schon lange ein Canal geplant ist, gelangte man ins
Caspische Meer und bezog auf diesem Wege die Seide Persiens und
Chinas, die Gewürze von Vorder- und Hinterindien.
Rostows ansehnlicher Handel beschränkt sich auf Getreide, auf Wolle für
Amerika, England, Frankreich und die russischen Tuchfabriken. Man betreibt hier
von altersher starke Fischerei und präparirt in 150 Werkstätten die Producte des
Meeres. Wichtig ist hier die Erzeugung von Ackerbaumaschinen. Der Hafen ist so
seicht, dass Schiffe von grösserer Tauchung in Taganrog bleiben müssen. An
Banken gibt es in Rostow: eine Filiale der kaiserlichen Bank, dann die städtische
Bank und die Handelsbank.
Consuln haben hier: Deutsches Reich, England, Dänemark, Türkei.
Den Don befährt bis Eletz aufwärts eine Dampfschiffahrts-
gesellschaft. Die Eisenbahnen, welche von Norden und Westen ein-
münden, finden eine Fortsetzung durch die Linie Rostow—Wladikaw-
kas, die in die Vorberge der Mitte des Kaukasus führt. Die Zweig-
bahn Tichorezkaia—Noworossisk bringt uns über die westlichen Aus-
läufer des Kaukasus wieder ans Schwarze Meer. Das Asowsche Meer,
welches sammt der Strasse von Kertsch jedes Jahr mindestens von
December bis März durch Eis gesperrt ist, wird durch sie umgangen.
Noworossisk, dessen Hafen im Winter eisfrei bleibt und am Quai
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/202>, abgerufen am 25.11.2024.
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