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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Die Donauhäfen.
ausnehmend niedrig, dass sämmtliche auf diesem Flusse zum Getreidetransporte
bestimmte Tschonns (Barken) nicht nach Galatz kommen konnten und die Hoch-
wässer des Frühjahres 1889 abwarten mussten. So erklärt sich der Rückgang der
Flussschiffahrt in Galatz bei einer gleichzeitig starken Getreideausfuhr.

Der Verkehr in der Flussschiffahrt betrug:

[Tabelle]
[Abbildung] Neuer Hafen von Galatz (Massstab 1:8500; Sonden in Metern, auf den
niedrigsten Wasserstand der Donau reducirt).

A und B Getreidespeicher mit Silo-Anlagen, C und D grosse Magazine für Colonialwaaren, E Ma-
schinenhaus, F Eiserne Baracken, G Bureaux. -- Profil des Quais von F bis D: H Faschinen-Fütterung,
J äussere Piloten mit 1/4 Neigung, K Pilot mit 1/8 Neigung, L senkrechte Piloten, M Materialaus-
sparung, N Boden des Bassins, O niedrigster Wasserstand der Donau, P höchster Wasserstand.


Die meisten Schiffe führten 1888 die Flagge Oesterreich-Ungarns, hierauf
folgten griechische Schiffe, meist Segler, welche wie die griechischen Kaufleute in
dem Getreidehandel auf der unteren Donau eine hervorragende Stellung einnehmen;
den Schluss bilden rumänische, russische und türkische Schiffe.

Den regelmässigen Personen- und Güterverkehr besorgt auf der unteren
Donau die Erste k. k. privilegirte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Die
bestehende Absicht, eine rumänische Dampfschiffahrt mit staatlicher Unterstützung
zu schaffen, wurde bisher nicht ausgeführt. Die auch auf der unteren Donau
verkehrende russische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (vormals Gagarin) hat den Zweck,
den Absatz russischer Producte in die Donaustaaten zu fördern und zugleich den
Einfluss der russischen Politik zu stützen. Aus diesem Grunde zahlt die russische

Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 21

Die Donauhäfen.
ausnehmend niedrig, dass sämmtliche auf diesem Flusse zum Getreidetransporte
bestimmte Tschonns (Barken) nicht nach Galatz kommen konnten und die Hoch-
wässer des Frühjahres 1889 abwarten mussten. So erklärt sich der Rückgang der
Flussschiffahrt in Galatz bei einer gleichzeitig starken Getreideausfuhr.

Der Verkehr in der Flussschiffahrt betrug:

[Tabelle]
[Abbildung] Neuer Hafen von Galatz (Massstab 1:8500; Sonden in Metern, auf den
niedrigsten Wasserstand der Donau reducirt).

A und B Getreidespeicher mit Silo-Anlagen, C und D grosse Magazine für Colonialwaaren, E Ma-
schinenhaus, F Eiserne Baracken, G Bureaux. — Profil des Quais von F bis D: H Faschinen-Fütterung,
J äussere Piloten mit ¼ Neigung, K Pilot mit ⅛ Neigung, L senkrechte Piloten, M Materialaus-
sparung, N Boden des Bassins, O niedrigster Wasserstand der Donau, P höchster Wasserstand.


Die meisten Schiffe führten 1888 die Flagge Oesterreich-Ungarns, hierauf
folgten griechische Schiffe, meist Segler, welche wie die griechischen Kaufleute in
dem Getreidehandel auf der unteren Donau eine hervorragende Stellung einnehmen;
den Schluss bilden rumänische, russische und türkische Schiffe.

Den regelmässigen Personen- und Güterverkehr besorgt auf der unteren
Donau die Erste k. k. privilegirte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Die
bestehende Absicht, eine rumänische Dampfschiffahrt mit staatlicher Unterstützung
zu schaffen, wurde bisher nicht ausgeführt. Die auch auf der unteren Donau
verkehrende russische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (vormals Gagarin) hat den Zweck,
den Absatz russischer Producte in die Donaustaaten zu fördern und zugleich den
Einfluss der russischen Politik zu stützen. Aus diesem Grunde zahlt die russische

Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 21
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[161/0181] Die Donauhäfen. ausnehmend niedrig, dass sämmtliche auf diesem Flusse zum Getreidetransporte bestimmte Tschonns (Barken) nicht nach Galatz kommen konnten und die Hoch- wässer des Frühjahres 1889 abwarten mussten. So erklärt sich der Rückgang der Flussschiffahrt in Galatz bei einer gleichzeitig starken Getreideausfuhr. Der Verkehr in der Flussschiffahrt betrug: _ [Abbildung Neuer Hafen von Galatz (Massstab 1:8500; Sonden in Metern, auf den niedrigsten Wasserstand der Donau reducirt). A und B Getreidespeicher mit Silo-Anlagen, C und D grosse Magazine für Colonialwaaren, E Ma- schinenhaus, F Eiserne Baracken, G Bureaux. — Profil des Quais von F bis D: H Faschinen-Fütterung, J äussere Piloten mit ¼ Neigung, K Pilot mit ⅛ Neigung, L senkrechte Piloten, M Materialaus- sparung, N Boden des Bassins, O niedrigster Wasserstand der Donau, P höchster Wasserstand. ] Die meisten Schiffe führten 1888 die Flagge Oesterreich-Ungarns, hierauf folgten griechische Schiffe, meist Segler, welche wie die griechischen Kaufleute in dem Getreidehandel auf der unteren Donau eine hervorragende Stellung einnehmen; den Schluss bilden rumänische, russische und türkische Schiffe. Den regelmässigen Personen- und Güterverkehr besorgt auf der unteren Donau die Erste k. k. privilegirte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Die bestehende Absicht, eine rumänische Dampfschiffahrt mit staatlicher Unterstützung zu schaffen, wurde bisher nicht ausgeführt. Die auch auf der unteren Donau verkehrende russische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (vormals Gagarin) hat den Zweck, den Absatz russischer Producte in die Donaustaaten zu fördern und zugleich den Einfluss der russischen Politik zu stützen. Aus diesem Grunde zahlt die russische Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 21

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/181>, abgerufen am 02.05.2024.