Aus Galatz wurden in dem für Rumänien so überaus günstigen Erntejahre 1888 976.273 q Roggen, 614.251 q Weizen, 366.776 q Gerste, 364.940 q Mais, 81.982 q Hafer, dann 28.980 q Weizenmehl und 12.430 q Kleie aller Art exportirt. Die Ausfuhr von Oelsaaten erreichte 18.111 q, die von Bohnen 10.598 q; die letztere war 1888 ungewöhnlich niedrig.
Der grösste Abnehmer rumänischer Bodenproducte ist England (1888 1,527.672 q); von dem bedeutenden Exporte nach Belgien (243.027 q) und Holland (203.545 q) nahm sicher ein grosser Theil über Antwerpen und Rotterdam seinen Weg nach Deutschland Die nach Italien (139.770 q) transportirte Waare ist zum Theile auch nach der Schweiz bestimmt gewesen, die überdies 25.187 q direct be- zogen hat. Die anderen Absatzländer sind Norwegen (110.250 q), Frankreich (76.972 q), Deutschland (64.328 q) und Spanien (44.565 q).
Bohnen gehen nach England, Frankreich, Italien und der Türkei; Mehl regelmässig in die Türkei, unter günstigen Verhältnissen auch nach England, Italien und Belgien.
Die Ausfuhr rumänischer Weine ist 1888 auf 82.722 q gegen 41.630 q im Jahre 1887 gestiegen, sie waren fast alle nach Südfrankreich bestimmt.
Die einst so bedeutende Ausfuhr von Hornvieh hat fast ganz aufge- hört; 1887 wurden noch 5024 Stück, 1888 nur mehr 544 Stück, davon das meiste nach Italien, ausgeführt. Die Viehzucht Rumäniens hat durch die Grenzsperre, welche Oesterreich-Ungarn gegen die Einfuhr des Rindviehes errichtet hat, einen empfindlichen Schlag erlitten. Die Preise sanken so, dass den Bauern kein Ge- winn mehr blieb, und die geringe Hoffnung, welche man auf den Export zur See setzte, wurde 1887 durch den Zollconflict zwischen Frankreich und Italien ver- nichtet. Denn da Frankreich nicht mehr Rindvieh aus Oberitalien einführt, so treten die werthvollen Rinder dieses Gebietes in Süditalien, dem bisherigen Ab- satzgebiete des rumänischen Hornviehes, mit dem minderwerthigen Vieh Rumäniens in Concurrenz. Die Erzielung besseren Rindviehes wird überdies auch durch den Rückgang der Spiritusproduction vereitelt, mit welcher regelmässig Viehmastung verbunden ist. Die Aufhebung der bis Ende October 1887 gewährten Exportprämie ist die Ursache der Verminderung dieser Production.
Von grosser Wichtigkeit ist für Galatz auch der Export von Bauholz, welches in dem bedeutendsten industriellen Unternehmen Rumäniens, in der zu Galatz etablirten "Actiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägebetrieb, vormals Götz & Comp." bearbeitet wird. Diese Gesellschaft hat sich den Bezug von Holz aus den Waldungen der Bukowina gesichert, konnte aber das dort ge- fällte Rundholz nach dem für österreichische Provenienzen bestehenden Zollsatze von 15 Francs per Cubikmeter nicht nach Galatz einführen. Das rumänische Rundholz wieder ist unvermischt zur Ausfuhr nicht geeignet.
Die Regierung musste die erste Fabrik des Landes in ihrem Bestande schützen, und die Kammern bewilligten 1889 auf 15 Jahre die Rückerstattung des Einfuhrzolles für Rundholz, welches aus der Bukowina eingeführt ist, unter der
Das Mittelmeerbecken.
Der Handel von Galatz betrug:
[Tabelle]
Aus Galatz wurden in dem für Rumänien so überaus günstigen Erntejahre 1888 976.273 q Roggen, 614.251 q Weizen, 366.776 q Gerste, 364.940 q Mais, 81.982 q Hafer, dann 28.980 q Weizenmehl und 12.430 q Kleie aller Art exportirt. Die Ausfuhr von Oelsaaten erreichte 18.111 q, die von Bohnen 10.598 q; die letztere war 1888 ungewöhnlich niedrig.
Der grösste Abnehmer rumänischer Bodenproducte ist England (1888 1,527.672 q); von dem bedeutenden Exporte nach Belgien (243.027 q) und Holland (203.545 q) nahm sicher ein grosser Theil über Antwerpen und Rotterdam seinen Weg nach Deutschland Die nach Italien (139.770 q) transportirte Waare ist zum Theile auch nach der Schweiz bestimmt gewesen, die überdies 25.187 q direct be- zogen hat. Die anderen Absatzländer sind Norwegen (110.250 q), Frankreich (76.972 q), Deutschland (64.328 q) und Spanien (44.565 q).
Bohnen gehen nach England, Frankreich, Italien und der Türkei; Mehl regelmässig in die Türkei, unter günstigen Verhältnissen auch nach England, Italien und Belgien.
Die Ausfuhr rumänischer Weine ist 1888 auf 82.722 q gegen 41.630 q im Jahre 1887 gestiegen, sie waren fast alle nach Südfrankreich bestimmt.
Die einst so bedeutende Ausfuhr von Hornvieh hat fast ganz aufge- hört; 1887 wurden noch 5024 Stück, 1888 nur mehr 544 Stück, davon das meiste nach Italien, ausgeführt. Die Viehzucht Rumäniens hat durch die Grenzsperre, welche Oesterreich-Ungarn gegen die Einfuhr des Rindviehes errichtet hat, einen empfindlichen Schlag erlitten. Die Preise sanken so, dass den Bauern kein Ge- winn mehr blieb, und die geringe Hoffnung, welche man auf den Export zur See setzte, wurde 1887 durch den Zollconflict zwischen Frankreich und Italien ver- nichtet. Denn da Frankreich nicht mehr Rindvieh aus Oberitalien einführt, so treten die werthvollen Rinder dieses Gebietes in Süditalien, dem bisherigen Ab- satzgebiete des rumänischen Hornviehes, mit dem minderwerthigen Vieh Rumäniens in Concurrenz. Die Erzielung besseren Rindviehes wird überdies auch durch den Rückgang der Spiritusproduction vereitelt, mit welcher regelmässig Viehmastung verbunden ist. Die Aufhebung der bis Ende October 1887 gewährten Exportprämie ist die Ursache der Verminderung dieser Production.
Von grosser Wichtigkeit ist für Galatz auch der Export von Bauholz, welches in dem bedeutendsten industriellen Unternehmen Rumäniens, in der zu Galatz etablirten „Actiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägebetrieb, vormals Götz & Comp.“ bearbeitet wird. Diese Gesellschaft hat sich den Bezug von Holz aus den Waldungen der Bukowina gesichert, konnte aber das dort ge- fällte Rundholz nach dem für österreichische Provenienzen bestehenden Zollsatze von 15 Francs per Cubikmeter nicht nach Galatz einführen. Das rumänische Rundholz wieder ist unvermischt zur Ausfuhr nicht geeignet.
Die Regierung musste die erste Fabrik des Landes in ihrem Bestande schützen, und die Kammern bewilligten 1889 auf 15 Jahre die Rückerstattung des Einfuhrzolles für Rundholz, welches aus der Bukowina eingeführt ist, unter der
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Das Mittelmeerbecken.
Der Handel von Galatz betrug:
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Aus Galatz wurden in dem für Rumänien so überaus günstigen Erntejahre
1888 976.273 q Roggen, 614.251 q Weizen, 366.776 q Gerste, 364.940 q Mais,
81.982 q Hafer, dann 28.980 q Weizenmehl und 12.430 q Kleie aller Art exportirt.
Die Ausfuhr von Oelsaaten erreichte 18.111 q, die von Bohnen 10.598 q; die
letztere war 1888 ungewöhnlich niedrig.
Der grösste Abnehmer rumänischer Bodenproducte ist England (1888
1,527.672 q); von dem bedeutenden Exporte nach Belgien (243.027 q) und Holland
(203.545 q) nahm sicher ein grosser Theil über Antwerpen und Rotterdam seinen
Weg nach Deutschland Die nach Italien (139.770 q) transportirte Waare ist zum
Theile auch nach der Schweiz bestimmt gewesen, die überdies 25.187 q direct be-
zogen hat. Die anderen Absatzländer sind Norwegen (110.250 q), Frankreich
(76.972 q), Deutschland (64.328 q) und Spanien (44.565 q).
Bohnen gehen nach England, Frankreich, Italien und der Türkei; Mehl
regelmässig in die Türkei, unter günstigen Verhältnissen auch nach England,
Italien und Belgien.
Die Ausfuhr rumänischer Weine ist 1888 auf 82.722 q gegen 41.630 q im
Jahre 1887 gestiegen, sie waren fast alle nach Südfrankreich bestimmt.
Die einst so bedeutende Ausfuhr von Hornvieh hat fast ganz aufge-
hört; 1887 wurden noch 5024 Stück, 1888 nur mehr 544 Stück, davon das meiste
nach Italien, ausgeführt. Die Viehzucht Rumäniens hat durch die Grenzsperre,
welche Oesterreich-Ungarn gegen die Einfuhr des Rindviehes errichtet hat, einen
empfindlichen Schlag erlitten. Die Preise sanken so, dass den Bauern kein Ge-
winn mehr blieb, und die geringe Hoffnung, welche man auf den Export zur See
setzte, wurde 1887 durch den Zollconflict zwischen Frankreich und Italien ver-
nichtet. Denn da Frankreich nicht mehr Rindvieh aus Oberitalien einführt, so
treten die werthvollen Rinder dieses Gebietes in Süditalien, dem bisherigen Ab-
satzgebiete des rumänischen Hornviehes, mit dem minderwerthigen Vieh Rumäniens
in Concurrenz. Die Erzielung besseren Rindviehes wird überdies auch durch den
Rückgang der Spiritusproduction vereitelt, mit welcher regelmässig Viehmastung
verbunden ist. Die Aufhebung der bis Ende October 1887 gewährten Exportprämie
ist die Ursache der Verminderung dieser Production.
Von grosser Wichtigkeit ist für Galatz auch der Export von Bauholz,
welches in dem bedeutendsten industriellen Unternehmen Rumäniens, in der zu
Galatz etablirten „Actiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägebetrieb,
vormals Götz & Comp.“ bearbeitet wird. Diese Gesellschaft hat sich den Bezug
von Holz aus den Waldungen der Bukowina gesichert, konnte aber das dort ge-
fällte Rundholz nach dem für österreichische Provenienzen bestehenden Zollsatze
von 15 Francs per Cubikmeter nicht nach Galatz einführen. Das rumänische
Rundholz wieder ist unvermischt zur Ausfuhr nicht geeignet.
Die Regierung musste die erste Fabrik des Landes in ihrem Bestande
schützen, und die Kammern bewilligten 1889 auf 15 Jahre die Rückerstattung des
Einfuhrzolles für Rundholz, welches aus der Bukowina eingeführt ist, unter der
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/176>, abgerufen am 25.11.2024.
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