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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Constantinopel.

Der Handel erreichte 1887 in der Ausfuhr fast 8 Millionen Francs, dar-
unter 245.000 q Weizen im Werthe von 5,320.000 Francs. Wichtig sind noch
Seidencocons (850.000 Francs), Kanariensamen (430.000 Francs), Wein (325.000
Francs), Schafwolle und Tabak.

Fast ebenso gross wie die Ausfuhr war 1887 in den vorangehenden Jahren
die Einfuhr. Die wichtigsten Posten derselben, Eisenwaaren und Maschinen werden
mit der Vollendung der dortigen Eisenbahnen (1888) wohl beträchtlich sinken.
Andere Artikel sind Zucker aus Oesterreich-Ungarn, Kaffee von Triest und Mar-
seille, Reis, Petroleum, Olivenöl, Seife und Glaswaaren.

Der Schiffverkehr von Dedeagatsch betrug:

[Tabelle]

Heute ist Dedeagatsch für den Export Ostrumeliens und des Vilajets Adria-
nopel von grösserer Wichtigkeit, wie die Linie nach Constantinopel.

Die Bahn Yamboli-Burgas, welche die bulgarische Regierung baut, wird
einen grossen Theil des Getreideverkehres von Dedeagatsch nach Burgas ab-
lenken, die Ausfuhr von Seidencocons nach Genua, von Wein und Tabak fördern.
Summe der Ausfuhr 1888 5,150.000 Francs. Der Import (2 Millionen Francs) besorgen
England, Belgien, Frankreich, die Türkei, Oesterreich-Ungarn und Russland, welch
letzteres die grössten Fortschritte macht. Hier landen regelmässig die Dampfer
der Messageries maritimes und die Dampfer der Gesellschaft Courtgi aus Con-
stantinopel.

Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika (G. C.), Belgien, Deut-
sches Reich (G. C.), Frankreich, Griechenland (G. C.), Grossbritannien (G. C.),
Italien (G. C.), Oesterreich-Ungarn (G. C.), Persien (G. C.), Portugal (G. C.), Ru-
mänien (G. C.), Russland (G. C.), Spanien. Bei den anderen Staaten, welche auch
in Constantinopel Gesandtschaften haben, besorgen diese zugleich die Consulats-
geschäfte.



Constantinopel.

Der Handel erreichte 1887 in der Ausfuhr fast 8 Millionen Francs, dar-
unter 245.000 q Weizen im Werthe von 5,320.000 Francs. Wichtig sind noch
Seidencocons (850.000 Francs), Kanariensamen (430.000 Francs), Wein (325.000
Francs), Schafwolle und Tabak.

Fast ebenso gross wie die Ausfuhr war 1887 in den vorangehenden Jahren
die Einfuhr. Die wichtigsten Posten derselben, Eisenwaaren und Maschinen werden
mit der Vollendung der dortigen Eisenbahnen (1888) wohl beträchtlich sinken.
Andere Artikel sind Zucker aus Oesterreich-Ungarn, Kaffee von Triest und Mar-
seille, Reis, Petroleum, Olivenöl, Seife und Glaswaaren.

Der Schiffverkehr von Dedeagatsch betrug:

[Tabelle]

Heute ist Dedeagatsch für den Export Ostrumeliens und des Vilajets Adria-
nopel von grösserer Wichtigkeit, wie die Linie nach Constantinopel.

Die Bahn Yamboli-Burgas, welche die bulgarische Regierung baut, wird
einen grossen Theil des Getreideverkehres von Dedeagatsch nach Burgas ab-
lenken, die Ausfuhr von Seidencocons nach Genua, von Wein und Tabak fördern.
Summe der Ausfuhr 1888 5,150.000 Francs. Der Import (2 Millionen Francs) besorgen
England, Belgien, Frankreich, die Türkei, Oesterreich-Ungarn und Russland, welch
letzteres die grössten Fortschritte macht. Hier landen regelmässig die Dampfer
der Messageries maritimes und die Dampfer der Gesellschaft Courtgi aus Con-
stantinopel.

Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika (G. C.), Belgien, Deut-
sches Reich (G. C.), Frankreich, Griechenland (G. C.), Grossbritannien (G. C.),
Italien (G. C.), Oesterreich-Ungarn (G. C.), Persien (G. C.), Portugal (G. C.), Ru-
mänien (G. C.), Russland (G. C.), Spanien. Bei den anderen Staaten, welche auch
in Constantinopel Gesandtschaften haben, besorgen diese zugleich die Consulats-
geschäfte.



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[135/0155] Constantinopel. Der Handel erreichte 1887 in der Ausfuhr fast 8 Millionen Francs, dar- unter 245.000 q Weizen im Werthe von 5,320.000 Francs. Wichtig sind noch Seidencocons (850.000 Francs), Kanariensamen (430.000 Francs), Wein (325.000 Francs), Schafwolle und Tabak. Fast ebenso gross wie die Ausfuhr war 1887 in den vorangehenden Jahren die Einfuhr. Die wichtigsten Posten derselben, Eisenwaaren und Maschinen werden mit der Vollendung der dortigen Eisenbahnen (1888) wohl beträchtlich sinken. Andere Artikel sind Zucker aus Oesterreich-Ungarn, Kaffee von Triest und Mar- seille, Reis, Petroleum, Olivenöl, Seife und Glaswaaren. Der Schiffverkehr von Dedeagatsch betrug: _ Heute ist Dedeagatsch für den Export Ostrumeliens und des Vilajets Adria- nopel von grösserer Wichtigkeit, wie die Linie nach Constantinopel. Die Bahn Yamboli-Burgas, welche die bulgarische Regierung baut, wird einen grossen Theil des Getreideverkehres von Dedeagatsch nach Burgas ab- lenken, die Ausfuhr von Seidencocons nach Genua, von Wein und Tabak fördern. Summe der Ausfuhr 1888 5,150.000 Francs. Der Import (2 Millionen Francs) besorgen England, Belgien, Frankreich, die Türkei, Oesterreich-Ungarn und Russland, welch letzteres die grössten Fortschritte macht. Hier landen regelmässig die Dampfer der Messageries maritimes und die Dampfer der Gesellschaft Courtgi aus Con- stantinopel. Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika (G. C.), Belgien, Deut- sches Reich (G. C.), Frankreich, Griechenland (G. C.), Grossbritannien (G. C.), Italien (G. C.), Oesterreich-Ungarn (G. C.), Persien (G. C.), Portugal (G. C.), Ru- mänien (G. C.), Russland (G. C.), Spanien. Bei den anderen Staaten, welche auch in Constantinopel Gesandtschaften haben, besorgen diese zugleich die Consulats- geschäfte.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/155>, abgerufen am 03.12.2024.