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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Constantinopel.

Der Handel Constantinopels ist zum kleinsten Theile in den Händen der
Türken. Im Verkehre mit dem Auslande ist die Stellung der Engländer eine
so dominirende, dass das Yard (0·91 m) die Basis für alle Waaren bildet, deren
Länge durch ein Längenmass festzustellen ist. Grossen Einfluss haben auch Oester-
reich-Ungarn (nationale Handelskammer) und Frankreich (Handelskammer). Die
Bedeutung Deutschlands, welches eben eine directe Dampferlinie von Hamburg aus
einrichtet, und die Belgiens, welches dort ein Musterlager besitzt, entwickeln sich
günstig. Im inneren Handel sind die Armenier, welche die Banquiers der
Osmanen sind, zurückgetreten, da ja das herrschende Volk verarmt; dafür ist der
Einfluss der Griechen und spanischen Juden gestiegen.

[Abbildung]

Constantinopel (Böjük Dere).

Der Schiffsverkehr Constantinopels ist in den letzten Jahren überaus
gestiegen wegen der grossartigen Getreideausfuhr der russischen Häfen des Schwarzen
und Azow'schen Meeres. Er betrug 1887 17,344 Schiffe mit 8,666.012 Tons, 1888
19.445 Schiffe mit 10,829.991 Tons. Von diesen waren 1888 im

[Tabelle]

Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 17
Constantinopel.

Der Handel Constantinopels ist zum kleinsten Theile in den Händen der
Türken. Im Verkehre mit dem Auslande ist die Stellung der Engländer eine
so dominirende, dass das Yard (0·91 m) die Basis für alle Waaren bildet, deren
Länge durch ein Längenmass festzustellen ist. Grossen Einfluss haben auch Oester-
reich-Ungarn (nationale Handelskammer) und Frankreich (Handelskammer). Die
Bedeutung Deutschlands, welches eben eine directe Dampferlinie von Hamburg aus
einrichtet, und die Belgiens, welches dort ein Musterlager besitzt, entwickeln sich
günstig. Im inneren Handel sind die Armenier, welche die Banquiers der
Osmanen sind, zurückgetreten, da ja das herrschende Volk verarmt; dafür ist der
Einfluss der Griechen und spanischen Juden gestiegen.

[Abbildung]

Constantinopel (Böjük Dere).

Der Schiffsverkehr Constantinopels ist in den letzten Jahren überaus
gestiegen wegen der grossartigen Getreideausfuhr der russischen Häfen des Schwarzen
und Azow’schen Meeres. Er betrug 1887 17,344 Schiffe mit 8,666.012 Tons, 1888
19.445 Schiffe mit 10,829.991 Tons. Von diesen waren 1888 im

[Tabelle]

Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 17
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[129/0149] Constantinopel. Der Handel Constantinopels ist zum kleinsten Theile in den Händen der Türken. Im Verkehre mit dem Auslande ist die Stellung der Engländer eine so dominirende, dass das Yard (0·91 m) die Basis für alle Waaren bildet, deren Länge durch ein Längenmass festzustellen ist. Grossen Einfluss haben auch Oester- reich-Ungarn (nationale Handelskammer) und Frankreich (Handelskammer). Die Bedeutung Deutschlands, welches eben eine directe Dampferlinie von Hamburg aus einrichtet, und die Belgiens, welches dort ein Musterlager besitzt, entwickeln sich günstig. Im inneren Handel sind die Armenier, welche die Banquiers der Osmanen sind, zurückgetreten, da ja das herrschende Volk verarmt; dafür ist der Einfluss der Griechen und spanischen Juden gestiegen. [Abbildung Constantinopel (Böjük Dere). ] Der Schiffsverkehr Constantinopels ist in den letzten Jahren überaus gestiegen wegen der grossartigen Getreideausfuhr der russischen Häfen des Schwarzen und Azow’schen Meeres. Er betrug 1887 17,344 Schiffe mit 8,666.012 Tons, 1888 19.445 Schiffe mit 10,829.991 Tons. Von diesen waren 1888 im _ Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 17

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/149>, abgerufen am 24.11.2024.