Eisenbahn hinweggehoben werden kann. In den drei Docksanlagen, welche jedoch unterhalb der Stadt näher zur Flussmündung gelegen sind, vollzieht sich der grossartige Kohlenexport von Newcastle, auf welchen wir zurückkommen werden.
Werfen wir nun einen Blick auf den Tyne am westlichen Ende der Stadt und verfolgen wir dessen Lauf abwärts, so finden wir vor Allem noch oberhalb der über den Fluss führenden drei Brücken, am linken Ufer die grossen Etablissements von Armstrong, Mitchell & Comp., welche einen Weltruf erlangt haben und in denen ausser Eisenconstructionen aller Art auch Geschütze vom leichtesten Kaliber bis zu den schwersten Schiffsstücken erzeugt werden. Der Haupt- erzeugungsort für letztere ist in dem nahen Elswick, wo ebenso wie in Low-Walker die Firma auch über Werften verfügt, die für den Bau grosser Panzerschiffe eingerichtet sind.
Von den erwähnten Brücken ist die niedrigere eine Drehbrücke; die beiden anderen überspannen den Fluss aber in Höhen von 26·5 m und 36·5 m, so dass sie der Schiffahrt nicht hinderlich sind.
An beiden Ufern, auch unterhalb der eigentlichen Stadt, folgen nun verschiedene andere Etablissements für Maschinen- und Schiffbau, von denen wir nur die Werke von Stephenson & Comp., Howthorn, Leslie & Comp., Wood & Skinner, Wigham, Richardson & Son, Palmer hervorheben; das letztere erzeugt jetzt auch schwere Geschütze. Diese Etablissements, dann Fabriken für Glas, Chamottesteine und Chemikalien beleben die Ufer des Flusses, auf welchem selbst fort und fort Schiffe verkehren oder ihre Operationen vornehmen. Unter- halb der Stadt gelangen wir sodann zu den drei vorhandenen Docks- anlagen.
Von diesen Docks liegen zwei (das Northumberland- und das Albert Eduard-Dock) am Nordufer und gehören der schon vorher erwähnten Tyne-Commission, während das am Südufer befindliche Tyne-Dock Eigenthum der North Eastern Railway ist. Das Northum- berland-Dock wurde in den Fünfzigerjahren aus einer Einbuch- tung des Flusses hergestellt, hat eine Wasserfläche von 22 ha und eine Quailänge von 1150 m. Die Tiefe im grossen Bassin beträgt 8·2 m, an der Einfahrt aber nur 7·3 m. In dem Dock befinden sich einige kleinere Molen. Kleiner an Umfang, nämlich nur 9·6 ha gross, jedoch für Schiffe von grösstem Tiefgange (9·1 m Wassertiefe) zugäng- lich, ist das 1885 vollendete Albert Eduard-Dock, an das sich Lager- plätze, namentlich für Holz und Erze, in ziemlich bedeutender Aus- dehnung anschliessen. Das am Südufer befindliche Tyne-Dock mit
Der atlantische Ocean.
Eisenbahn hinweggehoben werden kann. In den drei Docksanlagen, welche jedoch unterhalb der Stadt näher zur Flussmündung gelegen sind, vollzieht sich der grossartige Kohlenexport von Newcastle, auf welchen wir zurückkommen werden.
Werfen wir nun einen Blick auf den Tyne am westlichen Ende der Stadt und verfolgen wir dessen Lauf abwärts, so finden wir vor Allem noch oberhalb der über den Fluss führenden drei Brücken, am linken Ufer die grossen Etablissements von Armstrong, Mitchell & Comp., welche einen Weltruf erlangt haben und in denen ausser Eisenconstructionen aller Art auch Geschütze vom leichtesten Kaliber bis zu den schwersten Schiffsstücken erzeugt werden. Der Haupt- erzeugungsort für letztere ist in dem nahen Elswick, wo ebenso wie in Low-Walker die Firma auch über Werften verfügt, die für den Bau grosser Panzerschiffe eingerichtet sind.
Von den erwähnten Brücken ist die niedrigere eine Drehbrücke; die beiden anderen überspannen den Fluss aber in Höhen von 26·5 m und 36·5 m, so dass sie der Schiffahrt nicht hinderlich sind.
An beiden Ufern, auch unterhalb der eigentlichen Stadt, folgen nun verschiedene andere Etablissements für Maschinen- und Schiffbau, von denen wir nur die Werke von Stephenson & Comp., Howthorn, Leslie & Comp., Wood & Skinner, Wigham, Richardson & Son, Palmer hervorheben; das letztere erzeugt jetzt auch schwere Geschütze. Diese Etablissements, dann Fabriken für Glas, Chamottesteine und Chemikalien beleben die Ufer des Flusses, auf welchem selbst fort und fort Schiffe verkehren oder ihre Operationen vornehmen. Unter- halb der Stadt gelangen wir sodann zu den drei vorhandenen Docks- anlagen.
Von diesen Docks liegen zwei (das Northumberland- und das Albert Eduard-Dock) am Nordufer und gehören der schon vorher erwähnten Tyne-Commission, während das am Südufer befindliche Tyne-Dock Eigenthum der North Eastern Railway ist. Das Northum- berland-Dock wurde in den Fünfzigerjahren aus einer Einbuch- tung des Flusses hergestellt, hat eine Wasserfläche von 22 ha und eine Quailänge von 1150 m. Die Tiefe im grossen Bassin beträgt 8·2 m, an der Einfahrt aber nur 7·3 m. In dem Dock befinden sich einige kleinere Molen. Kleiner an Umfang, nämlich nur 9·6 ha gross, jedoch für Schiffe von grösstem Tiefgange (9·1 m Wassertiefe) zugäng- lich, ist das 1885 vollendete Albert Eduard-Dock, an das sich Lager- plätze, namentlich für Holz und Erze, in ziemlich bedeutender Aus- dehnung anschliessen. Das am Südufer befindliche Tyne-Dock mit
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[992/1012]
Der atlantische Ocean.
Eisenbahn hinweggehoben werden kann. In den drei Docksanlagen,
welche jedoch unterhalb der Stadt näher zur Flussmündung gelegen
sind, vollzieht sich der grossartige Kohlenexport von Newcastle, auf
welchen wir zurückkommen werden.
Werfen wir nun einen Blick auf den Tyne am westlichen Ende
der Stadt und verfolgen wir dessen Lauf abwärts, so finden wir vor
Allem noch oberhalb der über den Fluss führenden drei Brücken,
am linken Ufer die grossen Etablissements von Armstrong, Mitchell
& Comp., welche einen Weltruf erlangt haben und in denen ausser
Eisenconstructionen aller Art auch Geschütze vom leichtesten Kaliber
bis zu den schwersten Schiffsstücken erzeugt werden. Der Haupt-
erzeugungsort für letztere ist in dem nahen Elswick, wo ebenso wie
in Low-Walker die Firma auch über Werften verfügt, die für den
Bau grosser Panzerschiffe eingerichtet sind.
Von den erwähnten Brücken ist die niedrigere eine Drehbrücke;
die beiden anderen überspannen den Fluss aber in Höhen von
26·5 m und 36·5 m, so dass sie der Schiffahrt nicht hinderlich sind.
An beiden Ufern, auch unterhalb der eigentlichen Stadt, folgen
nun verschiedene andere Etablissements für Maschinen- und Schiffbau,
von denen wir nur die Werke von Stephenson & Comp., Howthorn,
Leslie & Comp., Wood & Skinner, Wigham, Richardson & Son,
Palmer hervorheben; das letztere erzeugt jetzt auch schwere Geschütze.
Diese Etablissements, dann Fabriken für Glas, Chamottesteine und
Chemikalien beleben die Ufer des Flusses, auf welchem selbst fort
und fort Schiffe verkehren oder ihre Operationen vornehmen. Unter-
halb der Stadt gelangen wir sodann zu den drei vorhandenen Docks-
anlagen.
Von diesen Docks liegen zwei (das Northumberland- und das
Albert Eduard-Dock) am Nordufer und gehören der schon vorher
erwähnten Tyne-Commission, während das am Südufer befindliche
Tyne-Dock Eigenthum der North Eastern Railway ist. Das Northum-
berland-Dock wurde in den Fünfzigerjahren aus einer Einbuch-
tung des Flusses hergestellt, hat eine Wasserfläche von 22 ha und
eine Quailänge von 1150 m. Die Tiefe im grossen Bassin beträgt
8·2 m, an der Einfahrt aber nur 7·3 m. In dem Dock befinden sich
einige kleinere Molen. Kleiner an Umfang, nämlich nur 9·6 ha gross,
jedoch für Schiffe von grösstem Tiefgange (9·1 m Wassertiefe) zugäng-
lich, ist das 1885 vollendete Albert Eduard-Dock, an das sich Lager-
plätze, namentlich für Holz und Erze, in ziemlich bedeutender Aus-
dehnung anschliessen. Das am Südufer befindliche Tyne-Dock mit
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 992. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1012>, abgerufen am 23.11.2024.
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