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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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burgischen Magazine von gediegnen oder
gewachsenen Schwefel, welcher in Flötz-
schichten in Pohlen gegraben worden. Der
gewachsene Schwefel und Auripigment aus
Ungarn besonders aus Neusohl und aus
Servien sind bekant genung. Zugeschwei-
gen derer Schwefelkieße, welche in Menge
in denen Flötzschichten brechen, von dem
Agtstein darf man noch weniger in Abrede
seyn, daß solcher in verschiednen Flötzschich-
ten gesunden werde, der Erweiß davon lieget
am Tage daß man nicht selten dergleichen
auch in Flötzlagen gefunden habe. Der
seelige Bergrath Henckel berichtet uns derglei-
chen in seinen kleinen mineralogischen Schrif-
ten auf der 540. S. bey Gelegenheit des
bey Schmiedeberg gegrabnen Bernsteins.
Nochmehr die Erfahrung lehret es uns hier
um Berlin. Jch besitze selbst Stücken von
Bernstein, welche in hiesiger Leimgrube gefun-
den worden. Bey Potsdam findet sich
dann und wann etwas in der daselbst ge-
grabnen Ziegelerde. Selbst das einige Mei-
len von hier gelegne Zehdenick gibt dann und
wann Stücken Bernstein in dem daselbst
flötzweise liegenden Eisenstein. Und wie oft
wird nicht dergleichen bey Grabung von
Schleussen, Brunnen etc. in denen durch-
sunckenen Schichten gefunden. Oftange-
führter Boccone auf der 174. und folgenden
Seite führet ferner gegrabnes Berg-Oehl

in

burgiſchen Magazine von gediegnen oder
gewachſenen Schwefel, welcher in Floͤtz-
ſchichten in Pohlen gegraben worden. Der
gewachſene Schwefel und Auripigment aus
Ungarn beſonders aus Neuſohl und aus
Servien ſind bekant genung. Zugeſchwei-
gen derer Schwefelkieße, welche in Menge
in denen Floͤtzſchichten brechen, von dem
Agtſtein darf man noch weniger in Abrede
ſeyn, daß ſolcher in verſchiednen Floͤtzſchich-
ten geſunden werde, der Erweiß davon lieget
am Tage daß man nicht ſelten dergleichen
auch in Floͤtzlagen gefunden habe. Der
ſeelige Bergrath Henckel berichtet uns derglei-
chen in ſeinen kleinen mineralogiſchen Schrif-
ten auf der 540. S. bey Gelegenheit des
bey Schmiedeberg gegrabnen Bernſteins.
Nochmehr die Erfahrung lehret es uns hier
um Berlin. Jch beſitze ſelbſt Stuͤcken von
Bernſtein, welche in hieſiger Leimgrube gefun-
den worden. Bey Potsdam findet ſich
dann und wann etwas in der daſelbſt ge-
grabnen Ziegelerde. Selbſt das einige Mei-
len von hier gelegne Zehdenick gibt dann und
wann Stuͤcken Bernſtein in dem daſelbſt
floͤtzweiſe liegenden Eiſenſtein. Und wie oft
wird nicht dergleichen bey Grabung von
Schleuſſen, Brunnen ꝛc. in denen durch-
ſunckenen Schichten gefunden. Oftange-
fuͤhrter Boccone auf der 174. und folgenden
Seite fuͤhret ferner gegrabnes Berg-Oehl

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[207/0298] burgiſchen Magazine von gediegnen oder gewachſenen Schwefel, welcher in Floͤtz- ſchichten in Pohlen gegraben worden. Der gewachſene Schwefel und Auripigment aus Ungarn beſonders aus Neuſohl und aus Servien ſind bekant genung. Zugeſchwei- gen derer Schwefelkieße, welche in Menge in denen Floͤtzſchichten brechen, von dem Agtſtein darf man noch weniger in Abrede ſeyn, daß ſolcher in verſchiednen Floͤtzſchich- ten geſunden werde, der Erweiß davon lieget am Tage daß man nicht ſelten dergleichen auch in Floͤtzlagen gefunden habe. Der ſeelige Bergrath Henckel berichtet uns derglei- chen in ſeinen kleinen mineralogiſchen Schrif- ten auf der 540. S. bey Gelegenheit des bey Schmiedeberg gegrabnen Bernſteins. Nochmehr die Erfahrung lehret es uns hier um Berlin. Jch beſitze ſelbſt Stuͤcken von Bernſtein, welche in hieſiger Leimgrube gefun- den worden. Bey Potsdam findet ſich dann und wann etwas in der daſelbſt ge- grabnen Ziegelerde. Selbſt das einige Mei- len von hier gelegne Zehdenick gibt dann und wann Stuͤcken Bernſtein in dem daſelbſt floͤtzweiſe liegenden Eiſenſtein. Und wie oft wird nicht dergleichen bey Grabung von Schleuſſen, Brunnen ꝛc. in denen durch- ſunckenen Schichten gefunden. Oftange- fuͤhrter Boccone auf der 174. und folgenden Seite fuͤhret ferner gegrabnes Berg-Oehl in

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/298>, abgerufen am 17.05.2024.