Arten von Schiefern lieget. Eben so sehen wir, daß sich dieses Saltz auch in andern Flötz- Arten findet, z. E. in denen Alaunertzten, wo es der Erfahrung zu Folge häufig genug zu Hause ist. Der Alaun ist bekannt, daß dessen eigentliches Ertzt ordinair Flötz-weise bricht, es bestehe nun in einer besondern Erde oder in Steinkohlen. Selbst der Boccone in Museo di Fisica & di Esperienze auf der 246. Seite berichtet uns, daß das Ertzt wor- aus die römische Alaune gesotten wird, flötz- weise bricht, und führet dabey an, daß solches als eine Art von Kalckstein gebrennet, her- nach aber ausgelauget und versotten werde. Merckwürdig ist endlich noch, daß man ge- meiniglich in denen Gegenden von Flötz-Ge- bürgen auch warme Bäder und Gesund- brunnen antrift. Da ich mich einmal an- heischig gemacht, alles aus Erfahrungen dar- zuthun, so will ich auch dieses damit erweisen. Da wo sich das Flötz-Gebürge endiget von Mannsfeldischer Seite gegen Merseburg zu, bey Lauchstädt findet sich ein Gesundbrun- nen und Bad. Töplitz, welches wie wir oben angeführet haben, mit Flötz-Gebürge sich erweiset, hat ein warmes Bad, und das nicht weit davon gelegne Bilin hat einen Gesund- brunnen. Selbst das Carls-Bad liegt in einer Gegend, welche sich mit Flötz-Schich- ten erweiset. Das Ackner Bad entspringet gleichfals aus einen flötzartigen Gebürge.
Landeck
Arten von Schiefern lieget. Eben ſo ſehen wir, daß ſich dieſes Saltz auch in andern Floͤtz- Arten findet, z. E. in denen Alaunertzten, wo es der Erfahrung zu Folge haͤufig genug zu Hauſe iſt. Der Alaun iſt bekannt, daß deſſen eigentliches Ertzt ordinair Floͤtz-weiſe bricht, es beſtehe nun in einer beſondern Erde oder in Steinkohlen. Selbſt der Boccone in Muſeo di Fiſica & di Eſperienze auf der 246. Seite berichtet uns, daß das Ertzt wor- aus die roͤmiſche Alaune geſotten wird, floͤtz- weiſe bricht, und fuͤhret dabey an, daß ſolches als eine Art von Kalckſtein gebrennet, her- nach aber ausgelauget und verſotten werde. Merckwuͤrdig iſt endlich noch, daß man ge- meiniglich in denen Gegenden von Floͤtz-Ge- buͤrgen auch warme Baͤder und Geſund- brunnen antrift. Da ich mich einmal an- heiſchig gemacht, alles aus Erfahrungen dar- zuthun, ſo will ich auch dieſes damit erweiſen. Da wo ſich das Floͤtz-Gebuͤrge endiget von Mannsfeldiſcher Seite gegen Merſeburg zu, bey Lauchſtaͤdt findet ſich ein Geſundbrun- nen und Bad. Toͤplitz, welches wie wir oben angefuͤhret haben, mit Floͤtz-Gebuͤrge ſich erweiſet, hat ein warmes Bad, und das nicht weit davon gelegne Bilin hat einen Geſund- brunnen. Selbſt das Carls-Bad liegt in einer Gegend, welche ſich mit Floͤtz-Schich- ten erweiſet. Das Ackner Bad entſpringet gleichfals aus einen floͤtzartigen Gebuͤrge.
Landeck
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Arten von Schiefern lieget. Eben ſo ſehen
wir, daß ſich dieſes Saltz auch in andern Floͤtz-
Arten findet, z. E. in denen Alaunertzten,
wo es der Erfahrung zu Folge haͤufig genug
zu Hauſe iſt. Der Alaun iſt bekannt, daß
deſſen eigentliches Ertzt ordinair Floͤtz-weiſe
bricht, es beſtehe nun in einer beſondern Erde
oder in Steinkohlen. Selbſt der Boccone
in Muſeo di Fiſica & di Eſperienze auf der
246. Seite berichtet uns, daß das Ertzt wor-
aus die roͤmiſche Alaune geſotten wird, floͤtz-
weiſe bricht, und fuͤhret dabey an, daß ſolches
als eine Art von Kalckſtein gebrennet, her-
nach aber ausgelauget und verſotten werde.
Merckwuͤrdig iſt endlich noch, daß man ge-
meiniglich in denen Gegenden von Floͤtz-Ge-
buͤrgen auch warme Baͤder und Geſund-
brunnen antrift. Da ich mich einmal an-
heiſchig gemacht, alles aus Erfahrungen dar-
zuthun, ſo will ich auch dieſes damit erweiſen.
Da wo ſich das Floͤtz-Gebuͤrge endiget von
Mannsfeldiſcher Seite gegen Merſeburg zu,
bey Lauchſtaͤdt findet ſich ein Geſundbrun-
nen und Bad. Toͤplitz, welches wie wir oben
angefuͤhret haben, mit Floͤtz-Gebuͤrge ſich
erweiſet, hat ein warmes Bad, und das nicht
weit davon gelegne Bilin hat einen Geſund-
brunnen. Selbſt das Carls-Bad liegt in
einer Gegend, welche ſich mit Floͤtz-Schich-
ten erweiſet. Das Ackner Bad entſpringet
gleichfals aus einen floͤtzartigen Gebuͤrge.
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/296>, abgerufen am 24.11.2024.
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