Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

geworden, kennen wir jetzo in denen Ertz-Ge-
bürgen, nachdem sie mit Ertz ausgefüllet sind,
unter den Nahmen derer Fälle und Geschütte;
ja, ich trage kein Bedencken, auch die Stock-
wercke darunter zu rechnen. Diese durch die
Austrocknung entstandene Klüffte, wurden
nach der Zeit von der beständig würckenden
Natur ausgefüllet, einige mit besonderen Ar-
ten von Gestein, z. E Spath, Quartz, auch
wohl Hornstein; nachdem nun diese Körper
zur Empfängniß des metallischen und mine-
ralischen Saamens geschickt waren, und
nachdem die Natur dergleichen in solchen Ge-
bürgen vorräthig hatte, so wurde auch in der
Folge diese Art von Gestein, womit die
Klüffte ausgefüllet waren, zu Ertz-Muttern,
oder zu solchen Gestein, welches fähig war,
metallische Einwitterungen anzunehmen An-
dere Klüffte erfüllete die Natur mit solchen
einfachen Theilen, vermuthlich vermittelst de-
rer unterirrdischen Wasser und Wetter,
welche in gehöriger Berbindung Ertzte, Me-
talle und Mineralien ausmachten: So,
wie wir sehen, daß sie noch täglich auf alten
verlaßnen Strecken, Gesencken, und Stollen,
neue Ausgeburten des Mineralreichs hervor
bringt. Die Natur hatte das würckende
Wesen zu der Hervorbringung derer Metalle
und Mineralien also schon in die Gebürge
gelegt, so wohl als die Theile, woraus solche
sollten zusammen gesetzet werden. Wir wer-

den

geworden, kennen wir jetzo in denen Ertz-Ge-
buͤrgen, nachdem ſie mit Ertz ausgefuͤllet ſind,
unter den Nahmen derer Faͤlle und Geſchuͤtte;
ja, ich trage kein Bedencken, auch die Stock-
wercke darunter zu rechnen. Dieſe durch die
Austrocknung entſtandene Kluͤffte, wurden
nach der Zeit von der beſtaͤndig wuͤrckenden
Natur ausgefuͤllet, einige mit beſonderen Ar-
ten von Geſtein, z. E Spath, Quartz, auch
wohl Hornſtein; nachdem nun dieſe Koͤrper
zur Empfaͤngniß des metalliſchen und mine-
raliſchen Saamens geſchickt waren, und
nachdem die Natur dergleichen in ſolchen Ge-
buͤrgen vorraͤthig hatte, ſo wurde auch in der
Folge dieſe Art von Geſtein, womit die
Kluͤffte ausgefuͤllet waren, zu Ertz-Muttern,
oder zu ſolchen Geſtein, welches faͤhig war,
metalliſche Einwitterungen anzunehmen An-
dere Kluͤffte erfuͤllete die Natur mit ſolchen
einfachen Theilen, vermuthlich vermittelſt de-
rer unterirrdiſchen Waſſer und Wetter,
welche in gehoͤriger Berbindung Ertzte, Me-
talle und Mineralien ausmachten: So,
wie wir ſehen, daß ſie noch taͤglich auf alten
verlaßnen Strecken, Geſencken, und Stollen,
neue Ausgeburten des Mineralreichs hervor
bringt. Die Natur hatte das wuͤrckende
Weſen zu der Hervorbringung derer Metalle
und Mineralien alſo ſchon in die Gebuͤrge
gelegt, ſo wohl als die Theile, woraus ſolche
ſollten zuſammen geſetzet werden. Wir wer-

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0208" n="122"/>
geworden, kennen wir jetzo in denen Ertz-Ge-<lb/>
bu&#x0364;rgen, nachdem &#x017F;ie mit Ertz ausgefu&#x0364;llet &#x017F;ind,<lb/>
unter den Nahmen derer Fa&#x0364;lle und Ge&#x017F;chu&#x0364;tte;<lb/>
ja, ich trage kein Bedencken, auch die Stock-<lb/>
wercke darunter zu rechnen. Die&#x017F;e durch die<lb/>
Austrocknung ent&#x017F;tandene Klu&#x0364;ffte, wurden<lb/>
nach der Zeit von der be&#x017F;ta&#x0364;ndig wu&#x0364;rckenden<lb/>
Natur ausgefu&#x0364;llet, einige mit be&#x017F;onderen Ar-<lb/>
ten von Ge&#x017F;tein, z. E Spath, Quartz, auch<lb/>
wohl Horn&#x017F;tein; nachdem nun die&#x017F;e Ko&#x0364;rper<lb/>
zur Empfa&#x0364;ngniß des metalli&#x017F;chen und mine-<lb/>
rali&#x017F;chen Saamens ge&#x017F;chickt waren, und<lb/>
nachdem die Natur dergleichen in &#x017F;olchen Ge-<lb/>
bu&#x0364;rgen vorra&#x0364;thig hatte, &#x017F;o wurde auch in der<lb/>
Folge die&#x017F;e Art von Ge&#x017F;tein, womit die<lb/>
Klu&#x0364;ffte ausgefu&#x0364;llet waren, zu Ertz-Muttern,<lb/>
oder zu &#x017F;olchen Ge&#x017F;tein, welches fa&#x0364;hig war,<lb/>
metalli&#x017F;che Einwitterungen anzunehmen An-<lb/>
dere Klu&#x0364;ffte erfu&#x0364;llete die Natur mit &#x017F;olchen<lb/>
einfachen Theilen, vermuthlich vermittel&#x017F;t de-<lb/>
rer unterirrdi&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;er und Wetter,<lb/>
welche in geho&#x0364;riger Berbindung Ertzte, Me-<lb/>
talle und Mineralien ausmachten: So,<lb/>
wie wir &#x017F;ehen, daß &#x017F;ie noch ta&#x0364;glich auf alten<lb/>
verlaßnen Strecken, Ge&#x017F;encken, und Stollen,<lb/>
neue Ausgeburten des Mineralreichs hervor<lb/>
bringt. Die Natur hatte das wu&#x0364;rckende<lb/>
We&#x017F;en zu der Hervorbringung derer Metalle<lb/>
und Mineralien al&#x017F;o &#x017F;chon in die Gebu&#x0364;rge<lb/>
gelegt, &#x017F;o wohl als die Theile, woraus &#x017F;olche<lb/>
&#x017F;ollten zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzet werden. Wir wer-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0208] geworden, kennen wir jetzo in denen Ertz-Ge- buͤrgen, nachdem ſie mit Ertz ausgefuͤllet ſind, unter den Nahmen derer Faͤlle und Geſchuͤtte; ja, ich trage kein Bedencken, auch die Stock- wercke darunter zu rechnen. Dieſe durch die Austrocknung entſtandene Kluͤffte, wurden nach der Zeit von der beſtaͤndig wuͤrckenden Natur ausgefuͤllet, einige mit beſonderen Ar- ten von Geſtein, z. E Spath, Quartz, auch wohl Hornſtein; nachdem nun dieſe Koͤrper zur Empfaͤngniß des metalliſchen und mine- raliſchen Saamens geſchickt waren, und nachdem die Natur dergleichen in ſolchen Ge- buͤrgen vorraͤthig hatte, ſo wurde auch in der Folge dieſe Art von Geſtein, womit die Kluͤffte ausgefuͤllet waren, zu Ertz-Muttern, oder zu ſolchen Geſtein, welches faͤhig war, metalliſche Einwitterungen anzunehmen An- dere Kluͤffte erfuͤllete die Natur mit ſolchen einfachen Theilen, vermuthlich vermittelſt de- rer unterirrdiſchen Waſſer und Wetter, welche in gehoͤriger Berbindung Ertzte, Me- talle und Mineralien ausmachten: So, wie wir ſehen, daß ſie noch taͤglich auf alten verlaßnen Strecken, Geſencken, und Stollen, neue Ausgeburten des Mineralreichs hervor bringt. Die Natur hatte das wuͤrckende Weſen zu der Hervorbringung derer Metalle und Mineralien alſo ſchon in die Gebuͤrge gelegt, ſo wohl als die Theile, woraus ſolche ſollten zuſammen geſetzet werden. Wir wer- den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/208
Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/208>, abgerufen am 06.05.2024.