Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.der zerstöhret, und aus denen auseinander gewor- H 5
der zerſtoͤhret, und aus denen auseinander gewor- H 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0207" n="121"/> der zerſtoͤhret, und aus denen auseinander<lb/> geſetzten Theilen, wieder neue Koͤrper hervor<lb/> bringt. Jch muß hierbey wieder auf die<lb/> Entſtehung derer Berge zuruͤcke gehen. Jch<lb/> habe geſagt, daß als die zarte Erde, bey Ent-<lb/> ſtehung der Welt, aus dem Waſſer zuſam-<lb/> men gefallen, und ſich niedergeſchlagen, das<lb/> Waſſer hernach in ſeine Behaͤltniſſe geſamm-<lb/> let worden, und dieſer daraus neu entſtandene<lb/> Erdboden nach und nach vertrocknet ſey; Da<lb/> nun ſolcher theils von der darauf ſcheinenden<lb/> Sonne, theils von der dieſen weichen Klum-<lb/> pen durchſtreichenden Lufft getrocknet-wor-<lb/> den, ſo konnte es nicht fehlen, es muſte ſol-<lb/> cher bey dieſer ſeiner Austrocknung verſchie-<lb/> dene Riſſe bekommen, welche theils bis in<lb/> das innerſte deſſelben, oder wenigſtens in eine<lb/> groſſe Teuffe fortſetzten. Dieſe Reſte ſind<lb/> es, die wir noch jetzo in denen Gebuͤrgen un-<lb/> ter dem Nahmen derer Kluͤffte kennen. Daß<lb/> ſie wuͤrcklich von dem eintrocknen des Erdbo-<lb/> dens herruͤhren, ſehen wir unter andern dar-<lb/> aus, daß <hi rendition="#aq">ordinair</hi> alle Gebuͤrge am Tage<lb/> und in geringer Teuffe mehr kluͤfftig ſind, als<lb/> in mehrerer Teuffe, oder wenn ſolche weiter<lb/> ins Gebuͤrge hinein ſtreichen, als woſelbſt theils<lb/> die Lufft nicht ſo ſchnell austrocknen, folglich<lb/> auch der Erdboden nicht ſo berſten koͤnnen;<lb/> theils aber ſolche Kluͤffte auch eher mit Gang-<lb/> Gebuͤrge ausgefuͤllet werden koͤnnen. Ei-<lb/> nige dieſer Kluͤffte, welche groͤſſer und weiter<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw><fw place="bottom" type="catch">gewor-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0207]
der zerſtoͤhret, und aus denen auseinander
geſetzten Theilen, wieder neue Koͤrper hervor
bringt. Jch muß hierbey wieder auf die
Entſtehung derer Berge zuruͤcke gehen. Jch
habe geſagt, daß als die zarte Erde, bey Ent-
ſtehung der Welt, aus dem Waſſer zuſam-
men gefallen, und ſich niedergeſchlagen, das
Waſſer hernach in ſeine Behaͤltniſſe geſamm-
let worden, und dieſer daraus neu entſtandene
Erdboden nach und nach vertrocknet ſey; Da
nun ſolcher theils von der darauf ſcheinenden
Sonne, theils von der dieſen weichen Klum-
pen durchſtreichenden Lufft getrocknet-wor-
den, ſo konnte es nicht fehlen, es muſte ſol-
cher bey dieſer ſeiner Austrocknung verſchie-
dene Riſſe bekommen, welche theils bis in
das innerſte deſſelben, oder wenigſtens in eine
groſſe Teuffe fortſetzten. Dieſe Reſte ſind
es, die wir noch jetzo in denen Gebuͤrgen un-
ter dem Nahmen derer Kluͤffte kennen. Daß
ſie wuͤrcklich von dem eintrocknen des Erdbo-
dens herruͤhren, ſehen wir unter andern dar-
aus, daß ordinair alle Gebuͤrge am Tage
und in geringer Teuffe mehr kluͤfftig ſind, als
in mehrerer Teuffe, oder wenn ſolche weiter
ins Gebuͤrge hinein ſtreichen, als woſelbſt theils
die Lufft nicht ſo ſchnell austrocknen, folglich
auch der Erdboden nicht ſo berſten koͤnnen;
theils aber ſolche Kluͤffte auch eher mit Gang-
Gebuͤrge ausgefuͤllet werden koͤnnen. Ei-
nige dieſer Kluͤffte, welche groͤſſer und weiter
gewor-
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