"bey letztern ist, daß er zugleich erwehnet, daß "in selbiger Gegend viele Versteinerungen "von Conchylien, Glossopetern und andern "Sachen gefunden würden."
Andere der- gleichen Bemerckungen fleißiger Naturfor- scher anjetzo zu geschweigen: welche uns aus denen ältern und neuern Zeiten dergleichen geschehene Veränderungen des Erdbodens bezeugen. Aus diesen angeführten hoffe ich, daß der geneigte Leser die Warheit meines angeführten Satzes, kürtzlich einsehen werde. Jch könte noch verschiedene andere Fälle an- führen, wodurch hier und dar einige kleine Flecke des Erdbodens verändert worden. Z. E. Grosse Brüche, welche auf weitläufti- gen Bergwercks-Zügen entstanden. Als das Einschiessen des Berges bey Plürs, u. d. allein, da dergleichen Sachen mehr der Kunst als der Natur zuzuschreiben sind, so gehören solche nicht eigentlich hieher. Nach- dem nun also die Erde auf so verschiedene Art verändert worden, und noch täglich ver- ändert wird, so folget gantz ungezwungen hieraus, warum, und wie, verschiedene Berge auf der Oberfläche der Erden entstanden sind. Wir wollen solches etwas genauer besehen.
Dritter
„bey letztern iſt, daß er zugleich erwehnet, daß „in ſelbiger Gegend viele Verſteinerungen „von Conchylien, Gloſſopetern und andern „Sachen gefunden wuͤrden.„
Andere der- gleichen Bemerckungen fleißiger Naturfor- ſcher anjetzo zu geſchweigen: welche uns aus denen aͤltern und neuern Zeiten dergleichen geſchehene Veraͤnderungen des Erdbodens bezeugen. Aus dieſen angefuͤhrten hoffe ich, daß der geneigte Leſer die Warheit meines angefuͤhrten Satzes, kuͤrtzlich einſehen werde. Jch koͤnte noch verſchiedene andere Faͤlle an- fuͤhren, wodurch hier und dar einige kleine Flecke des Erdbodens veraͤndert worden. Z. E. Groſſe Bruͤche, welche auf weitlaͤufti- gen Bergwercks-Zuͤgen entſtanden. Als das Einſchieſſen des Berges bey Pluͤrs, u. d. allein, da dergleichen Sachen mehr der Kunſt als der Natur zuzuſchreiben ſind, ſo gehoͤren ſolche nicht eigentlich hieher. Nach- dem nun alſo die Erde auf ſo verſchiedene Art veraͤndert worden, und noch taͤglich ver- aͤndert wird, ſo folget gantz ungezwungen hieraus, warum, und wie, verſchiedene Berge auf der Oberflaͤche der Erden entſtanden ſind. Wir wollen ſolches etwas genauer beſehen.
Dritter
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><cit><quote><pbfacs="#f0174"n="94"/>„bey letztern iſt, daß er zugleich erwehnet, daß<lb/>„in ſelbiger Gegend viele Verſteinerungen<lb/>„von Conchylien, Gloſſopetern und andern<lb/>„Sachen gefunden wuͤrden.„</quote></cit><p>Andere der-<lb/>
gleichen Bemerckungen fleißiger Naturfor-<lb/>ſcher anjetzo zu geſchweigen: welche uns aus<lb/>
denen aͤltern und neuern Zeiten dergleichen<lb/>
geſchehene Veraͤnderungen des Erdbodens<lb/>
bezeugen. Aus dieſen angefuͤhrten hoffe ich,<lb/>
daß der geneigte Leſer die Warheit meines<lb/>
angefuͤhrten Satzes, kuͤrtzlich einſehen werde.<lb/>
Jch koͤnte noch verſchiedene andere Faͤlle an-<lb/>
fuͤhren, wodurch hier und dar einige kleine<lb/>
Flecke des Erdbodens veraͤndert worden.<lb/>
Z. E. Groſſe Bruͤche, welche auf weitlaͤufti-<lb/>
gen Bergwercks-Zuͤgen entſtanden. Als<lb/>
das Einſchieſſen des Berges bey Pluͤrs,<lb/>
u. d. allein, da dergleichen Sachen mehr der<lb/>
Kunſt als der Natur zuzuſchreiben ſind, ſo<lb/>
gehoͤren ſolche nicht eigentlich hieher. Nach-<lb/>
dem nun alſo die Erde auf ſo verſchiedene<lb/>
Art veraͤndert worden, und noch taͤglich ver-<lb/>
aͤndert wird, ſo folget gantz ungezwungen<lb/>
hieraus, warum, und wie, verſchiedene Berge<lb/>
auf der Oberflaͤche der Erden entſtanden<lb/>ſind. Wir wollen ſolches etwas genauer<lb/>
beſehen.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Dritter</fw><lb/></body></text></TEI>
[94/0174]
„bey letztern iſt, daß er zugleich erwehnet, daß
„in ſelbiger Gegend viele Verſteinerungen
„von Conchylien, Gloſſopetern und andern
„Sachen gefunden wuͤrden.„ Andere der-
gleichen Bemerckungen fleißiger Naturfor-
ſcher anjetzo zu geſchweigen: welche uns aus
denen aͤltern und neuern Zeiten dergleichen
geſchehene Veraͤnderungen des Erdbodens
bezeugen. Aus dieſen angefuͤhrten hoffe ich,
daß der geneigte Leſer die Warheit meines
angefuͤhrten Satzes, kuͤrtzlich einſehen werde.
Jch koͤnte noch verſchiedene andere Faͤlle an-
fuͤhren, wodurch hier und dar einige kleine
Flecke des Erdbodens veraͤndert worden.
Z. E. Groſſe Bruͤche, welche auf weitlaͤufti-
gen Bergwercks-Zuͤgen entſtanden. Als
das Einſchieſſen des Berges bey Pluͤrs,
u. d. allein, da dergleichen Sachen mehr der
Kunſt als der Natur zuzuſchreiben ſind, ſo
gehoͤren ſolche nicht eigentlich hieher. Nach-
dem nun alſo die Erde auf ſo verſchiedene
Art veraͤndert worden, und noch taͤglich ver-
aͤndert wird, ſo folget gantz ungezwungen
hieraus, warum, und wie, verſchiedene Berge
auf der Oberflaͤche der Erden entſtanden
ſind. Wir wollen ſolches etwas genauer
beſehen.
Dritter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/174>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.