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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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Vorrede.
sich führen, die den Forschenden auf die
Gänge weisen, wovon diese Geschiebe
abgerissen sind. Besondere Auswit-
terungen, besondere Arten von Pflan-
tzen, Bäumen, zeigen öfters, was un-
ter der Erde verborgen. So weiset
zum Exempel das Kalikraut, wo es
häufig wächset, auf Saltz, starcke Eich-
wälder weisen auf Flötzwercke, Tan-
nen auf Gang-Gebürge etc. Selbst der
Geruch zeiget öfters vieles an. Ein
Geruch, welcher wie eine Schwefel-
Leber, oder wie Pulver riecht, weiset auf
Saltz-Quellen. Oefters lehren auch
Thiere uns, den Erdboden kennen;
Sümpfe, wo sich die wilden Tauben
häufig und öfters versammlen, machen
ebenfals Hoffnung zu Saltzquellen etc.
7] Muß derselbe nicht bey dergleichen
Untersuchungen bloß seine Neubegierde
zu stillen suchen, sondern er muß über
die-
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Vorrede.
ſich fuͤhren, die den Forſchenden auf die
Gaͤnge weiſen, wovon dieſe Geſchiebe
abgeriſſen ſind. Beſondere Auswit-
terungen, beſondere Arten von Pflan-
tzen, Baͤumen, zeigen oͤfters, was un-
ter der Erde verborgen. So weiſet
zum Exempel das Kalikraut, wo es
haͤufig waͤchſet, auf Saltz, ſtarcke Eich-
waͤlder weiſen auf Floͤtzwercke, Tan-
nen auf Gang-Gebuͤrge ꝛc. Selbſt der
Geruch zeiget oͤfters vieles an. Ein
Geruch, welcher wie eine Schwefel-
Leber, oder wie Pulver riecht, weiſet auf
Saltz-Quellen. Oefters lehren auch
Thiere uns, den Erdboden kennen;
Suͤmpfe, wo ſich die wilden Tauben
haͤufig und oͤfters verſammlen, machen
ebenfals Hoffnung zu Saltzquellen ꝛc.
7] Muß derſelbe nicht bey dergleichen
Unterſuchungen bloß ſeine Neubegierde
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[0015] Vorrede. ſich fuͤhren, die den Forſchenden auf die Gaͤnge weiſen, wovon dieſe Geſchiebe abgeriſſen ſind. Beſondere Auswit- terungen, beſondere Arten von Pflan- tzen, Baͤumen, zeigen oͤfters, was un- ter der Erde verborgen. So weiſet zum Exempel das Kalikraut, wo es haͤufig waͤchſet, auf Saltz, ſtarcke Eich- waͤlder weiſen auf Floͤtzwercke, Tan- nen auf Gang-Gebuͤrge ꝛc. Selbſt der Geruch zeiget oͤfters vieles an. Ein Geruch, welcher wie eine Schwefel- Leber, oder wie Pulver riecht, weiſet auf Saltz-Quellen. Oefters lehren auch Thiere uns, den Erdboden kennen; Suͤmpfe, wo ſich die wilden Tauben haͤufig und oͤfters verſammlen, machen ebenfals Hoffnung zu Saltzquellen ꝛc. 7] Muß derſelbe nicht bey dergleichen Unterſuchungen bloß ſeine Neubegierde zu ſtillen ſuchen, ſondern er muß uͤber die- b

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/15>, abgerufen am 27.04.2024.