Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorrede.
tersuchen können, um mit einiger Ge-
wißheit bestuamen zu können, zu wel-
cher Art solche gehören.
6] Muß er sich auf Klüffte, Gänge und
Flötze verstehen, um solche an ihren aus-
gehenden, und wo sie zu Tage ausstrei-
chen, beurtheilen zu können. Er muß
daher auf seiner Reise niemals keine
alte Halde, keinen Steinbruch, keine
Thon- und Leim-Grube vorbey gehen,
er habe sie denn so viel als möglich ge-
nau beobachtet. Oefters entdecken
solche so viele merckwürdige Dinge, daß
man nach diesem auf einen grossen Theil
des dabey liegenden Terrains schlüssen
kan. Eben dieses thun auch hohe Ufer
derer Flüsse, Erdfälle, ja öfters Fuchs-
baue, Hamster-Löcher etc. Selbst die
Flüsse, Bäche etc. müssen genau betrach-
tet werden, weil solche öfters in einer
gewissen Distance solche Geschiebe mit
sich
Vorrede.
terſuchen koͤnnen, um mit einiger Ge-
wißheit beſtuamen zu koͤnnen, zu wel-
cher Art ſolche gehoͤren.
6] Muß er ſich auf Kluͤffte, Gaͤnge und
Floͤtze verſtehen, um ſolche an ihren aus-
gehenden, und wo ſie zu Tage ausſtrei-
chen, beurtheilen zu koͤnnen. Er muß
daher auf ſeiner Reiſe niemals keine
alte Halde, keinen Steinbruch, keine
Thon- und Leim-Grube vorbey gehen,
er habe ſie denn ſo viel als moͤglich ge-
nau beobachtet. Oefters entdecken
ſolche ſo viele merckwuͤrdige Dinge, daß
man nach dieſem auf einen groſſen Theil
des dabey liegenden Terrains ſchluͤſſen
kan. Eben dieſes thun auch hohe Ufer
derer Fluͤſſe, Erdfaͤlle, ja oͤfters Fuchs-
baue, Hamſter-Loͤcher ꝛc. Selbſt die
Fluͤſſe, Baͤche ꝛc. muͤſſen genau betrach-
tet werden, weil ſolche oͤfters in einer
gewiſſen Diſtance ſolche Geſchiebe mit
ſich
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0014"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
ter&#x017F;uchen ko&#x0364;nnen, um mit einiger Ge-<lb/>
wißheit be&#x017F;tuamen zu ko&#x0364;nnen, zu wel-<lb/>
cher Art &#x017F;olche geho&#x0364;ren.</item><lb/>
          <item>6] Muß er &#x017F;ich auf Klu&#x0364;ffte, Ga&#x0364;nge und<lb/>
Flo&#x0364;tze ver&#x017F;tehen, um &#x017F;olche an ihren aus-<lb/>
gehenden, und wo &#x017F;ie zu Tage aus&#x017F;trei-<lb/>
chen, beurtheilen zu ko&#x0364;nnen. Er muß<lb/>
daher auf &#x017F;einer Rei&#x017F;e niemals keine<lb/>
alte Halde, keinen Steinbruch, keine<lb/>
Thon- und Leim-Grube vorbey gehen,<lb/>
er habe &#x017F;ie denn &#x017F;o viel als mo&#x0364;glich ge-<lb/>
nau beobachtet. Oefters entdecken<lb/>
&#x017F;olche &#x017F;o viele merckwu&#x0364;rdige Dinge, daß<lb/>
man nach die&#x017F;em auf einen gro&#x017F;&#x017F;en Theil<lb/>
des dabey liegenden <hi rendition="#aq">Terrains</hi> &#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
kan. Eben die&#x017F;es thun auch hohe Ufer<lb/>
derer Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, Erdfa&#x0364;lle, ja o&#x0364;fters Fuchs-<lb/>
baue, Ham&#x017F;ter-Lo&#x0364;cher &#xA75B;c. Selb&#x017F;t die<lb/>
Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, Ba&#x0364;che &#xA75B;c. mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en genau betrach-<lb/>
tet werden, weil &#x017F;olche o&#x0364;fters in einer<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Di&#x017F;tance</hi> &#x017F;olche Ge&#x017F;chiebe mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ich</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0014] Vorrede. terſuchen koͤnnen, um mit einiger Ge- wißheit beſtuamen zu koͤnnen, zu wel- cher Art ſolche gehoͤren. 6] Muß er ſich auf Kluͤffte, Gaͤnge und Floͤtze verſtehen, um ſolche an ihren aus- gehenden, und wo ſie zu Tage ausſtrei- chen, beurtheilen zu koͤnnen. Er muß daher auf ſeiner Reiſe niemals keine alte Halde, keinen Steinbruch, keine Thon- und Leim-Grube vorbey gehen, er habe ſie denn ſo viel als moͤglich ge- nau beobachtet. Oefters entdecken ſolche ſo viele merckwuͤrdige Dinge, daß man nach dieſem auf einen groſſen Theil des dabey liegenden Terrains ſchluͤſſen kan. Eben dieſes thun auch hohe Ufer derer Fluͤſſe, Erdfaͤlle, ja oͤfters Fuchs- baue, Hamſter-Loͤcher ꝛc. Selbſt die Fluͤſſe, Baͤche ꝛc. muͤſſen genau betrach- tet werden, weil ſolche oͤfters in einer gewiſſen Diſtance ſolche Geſchiebe mit ſich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/14
Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/14>, abgerufen am 24.11.2024.