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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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Flor. Saturniz auf der 377ten Seite macht,
wenn er sagt: Wenn die Jngeweide des
Erdbodens von solcher Gestalt, inson-
derheit von solchen Abgründen, Wasser-
busen, Canälen und Löchern, dergleichen
wir unter denen Meeres-Gründen, zu
Anfang seines ihm zulaufenden Wassers,
und zum Zugange der Quellen und Flüs-
se gewiß glauben müssen, gleich anfangs
gewesen wären, wie hätten die über und
über auf der Oberfläche ausgebreiteten
Wasser, über welchen der grosse und
mächtige Geist sein Schweben hatte, bey-
sammen halten können, ohne sich gleich-
sam selbst in solche Höhlen und Schläu-
che zu verlaufen?
Jch schreibe daher den
Ursprung zerschütterter Gebürge eben dieser
Ueberschwemmung zu, da nehmlich die Fluth
eine große Menge Steine an einem Orte zu-
sammen geschwemmet, und solche obenher
mit Schlammerde, verfaulten Pflantzen und
Thieren überschüttet, und also die Damm-
Erde über dem zerschütterten Gebürge aus-
gebreitet hat.

Diese und dergleichen Zeugnisse bestätigen
meinen angenommenen Satz zur Gnüge.
Daß aber die versteinerten Körper so verschie-
dene Lagen machen, lässet sich meines Erach-
tens sehr leicht erklähren. Jch habe oben
gesagt, daß Muscheln und Schnecken mei-
stens nicht allzutief unter der Erde und ge-

meiniglich

Flor. Saturniz auf der 377ten Seite macht,
wenn er ſagt: Wenn die Jngeweide des
Erdbodens von ſolcher Geſtalt, inſon-
derheit von ſolchen Abgruͤnden, Waſſer-
buſen, Canaͤlen und Loͤchern, dergleichen
wir unter denen Meeres-Gruͤnden, zu
Anfang ſeines ihm zulaufenden Waſſers,
und zum Zugange der Quellen und Fluͤſ-
ſe gewiß glauben muͤſſen, gleich anfangs
geweſen waͤren, wie haͤtten die uͤber und
uͤber auf der Oberflaͤche ausgebreiteten
Waſſer, uͤber welchen der groſſe und
maͤchtige Geiſt ſein Schweben hatte, bey-
ſammen halten koͤnnen, ohne ſich gleich-
ſam ſelbſt in ſolche Hoͤhlen und Schlaͤu-
che zu verlaufen?
Jch ſchreibe daher den
Urſprung zerſchuͤtterter Gebuͤrge eben dieſer
Ueberſchwemmung zu, da nehmlich die Fluth
eine große Menge Steine an einem Orte zu-
ſammen geſchwemmet, und ſolche obenher
mit Schlammerde, verfaulten Pflantzen und
Thieren uͤberſchuͤttet, und alſo die Damm-
Erde uͤber dem zerſchuͤtterten Gebuͤrge aus-
gebreitet hat.

Dieſe und dergleichen Zeugniſſe beſtaͤtigen
meinen angenommenen Satz zur Gnuͤge.
Daß aber die verſteinerten Koͤrper ſo verſchie-
dene Lagen machen, laͤſſet ſich meines Erach-
tens ſehr leicht erklaͤhren. Jch habe oben
geſagt, daß Muſcheln und Schnecken mei-
ſtens nicht allzutief unter der Erde und ge-

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[68/0146] Flor. Saturniz auf der 377ten Seite macht, wenn er ſagt: Wenn die Jngeweide des Erdbodens von ſolcher Geſtalt, inſon- derheit von ſolchen Abgruͤnden, Waſſer- buſen, Canaͤlen und Loͤchern, dergleichen wir unter denen Meeres-Gruͤnden, zu Anfang ſeines ihm zulaufenden Waſſers, und zum Zugange der Quellen und Fluͤſ- ſe gewiß glauben muͤſſen, gleich anfangs geweſen waͤren, wie haͤtten die uͤber und uͤber auf der Oberflaͤche ausgebreiteten Waſſer, uͤber welchen der groſſe und maͤchtige Geiſt ſein Schweben hatte, bey- ſammen halten koͤnnen, ohne ſich gleich- ſam ſelbſt in ſolche Hoͤhlen und Schlaͤu- che zu verlaufen? Jch ſchreibe daher den Urſprung zerſchuͤtterter Gebuͤrge eben dieſer Ueberſchwemmung zu, da nehmlich die Fluth eine große Menge Steine an einem Orte zu- ſammen geſchwemmet, und ſolche obenher mit Schlammerde, verfaulten Pflantzen und Thieren uͤberſchuͤttet, und alſo die Damm- Erde uͤber dem zerſchuͤtterten Gebuͤrge aus- gebreitet hat. Dieſe und dergleichen Zeugniſſe beſtaͤtigen meinen angenommenen Satz zur Gnuͤge. Daß aber die verſteinerten Koͤrper ſo verſchie- dene Lagen machen, laͤſſet ſich meines Erach- tens ſehr leicht erklaͤhren. Jch habe oben geſagt, daß Muſcheln und Schnecken mei- ſtens nicht allzutief unter der Erde und ge- meiniglich

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/146>, abgerufen am 24.11.2024.