Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.schwemmeten. Es ist also möglich, daß lösten
ſchwemmeten. Es iſt alſo moͤglich, daß loͤſten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0106" n="28"/> ſchwemmeten. Es iſt alſo moͤglich, daß<lb/> Whiſtons Komete durch ſeinen Druck die<lb/> Waſſer des Meeres ſo gepreſſet, daß ſie noth-<lb/> wendig ihr Ufer verlaſſen muͤſſen. Dieſe<lb/> Waſſer ſtiegen zuſehens hoͤher, und loͤſten ei-<lb/> nige Theile des Erdbodens auf. Es war<lb/> alſo nach dem zweyten Satze des Wod-<lb/> warts nicht noͤthig, daß der gantze Erdbo-<lb/> den aufgeloͤſt wurde, denn um alle die Ver-<lb/> aͤnderungen hervor zu bringen, brauchten nur<lb/> diejenigen erdigen Theile in Waſſer zu zer-<lb/> gehen, welche die Oberflaͤche derſelben bedeck-<lb/> ten. Die Felſen ſelbſt blieben ſtehen, denn<lb/> dieſe feſten erharteten Koͤrper aufzuloͤſen, war<lb/> weder Waſſer, noch, welches hauptſaͤchlich<lb/> zu mercken, Zeit genug, da dieſe allgemeine<lb/> Ueberſchwemmung noch lange kein gantzes<lb/> Jahr dauerte. Wie ſollte es denn wohl<lb/> moͤglich geweſen ſeyn, daß in ſolcher Zeit ſolche<lb/> harte Koͤrper zerflieſſen und auch wieder zu<lb/> ihrer vorigen Haͤrte ſollten gelangen koͤnnen,<lb/> denn, wenn wir auch hier auf die Allmacht<lb/> des Hoͤchſten <hi rendition="#aq">provoci</hi>ren wollten, ſo iſt es<lb/> doch eine ausgemachte Sache, daß derſelbe<lb/> zwar uͤber die Natur, aber niemals wider die-<lb/> ſelbe handele. Noch weniger iſt es noͤthig,<lb/> auf die Wegnehmung der eigenthuͤmlichen<lb/> Schwere zu gehen, und zwar durch ein Wun-<lb/> derwerck, denn ſo bald wir den Satz an-<lb/> nehmen, daß die Oberflaͤche des Erdbodens<lb/> durchgeweichet ſey, ſo koͤnnten dieſe aufge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">loͤſten</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0106]
ſchwemmeten. Es iſt alſo moͤglich, daß
Whiſtons Komete durch ſeinen Druck die
Waſſer des Meeres ſo gepreſſet, daß ſie noth-
wendig ihr Ufer verlaſſen muͤſſen. Dieſe
Waſſer ſtiegen zuſehens hoͤher, und loͤſten ei-
nige Theile des Erdbodens auf. Es war
alſo nach dem zweyten Satze des Wod-
warts nicht noͤthig, daß der gantze Erdbo-
den aufgeloͤſt wurde, denn um alle die Ver-
aͤnderungen hervor zu bringen, brauchten nur
diejenigen erdigen Theile in Waſſer zu zer-
gehen, welche die Oberflaͤche derſelben bedeck-
ten. Die Felſen ſelbſt blieben ſtehen, denn
dieſe feſten erharteten Koͤrper aufzuloͤſen, war
weder Waſſer, noch, welches hauptſaͤchlich
zu mercken, Zeit genug, da dieſe allgemeine
Ueberſchwemmung noch lange kein gantzes
Jahr dauerte. Wie ſollte es denn wohl
moͤglich geweſen ſeyn, daß in ſolcher Zeit ſolche
harte Koͤrper zerflieſſen und auch wieder zu
ihrer vorigen Haͤrte ſollten gelangen koͤnnen,
denn, wenn wir auch hier auf die Allmacht
des Hoͤchſten provociren wollten, ſo iſt es
doch eine ausgemachte Sache, daß derſelbe
zwar uͤber die Natur, aber niemals wider die-
ſelbe handele. Noch weniger iſt es noͤthig,
auf die Wegnehmung der eigenthuͤmlichen
Schwere zu gehen, und zwar durch ein Wun-
derwerck, denn ſo bald wir den Satz an-
nehmen, daß die Oberflaͤche des Erdbodens
durchgeweichet ſey, ſo koͤnnten dieſe aufge-
loͤſten
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