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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Der Bessemer- und der Thomasprocess.
und mit 8--10 Proc. eingedicktem Gastheer vermischt wird, um dann
ebenso wie die Masse für die Birnen des sauren Processes entweder
zu Steinen, die zum Ausmauern bestimmt sind, geformt zu werden
oder als Material für das Einstampfen des Futters zu dienen.

In letzterem Falle pflegt man die einzelnen, oben erwähnten Theile,
aus denen der Mantel zusammengeschraubt ist, aus einander zu nehmen
und einzeln auszufuttern. Ein hölzernes oder eisernes Modell, dessen
äussere Umrisse die inneren Begrenzungen des Futters angeben, wird
auf einer ebenen Unterlage aufgestellt, in entsprechendem Abstande

[Abbildung] Fig. 261.
von dem Blechmantel umgeben. Alsdann füllt man den Zwischenraum
mit der zubereiteten Masse in einzelnen Lagen nach und nach aus und
stampft jede einzelne Lage mit eisernen Stampfern so fest ein, dass
sie vollständig hart ist.

Für die Herstellung des Bodens dient als Modell ein konischer
Gusseisenring, welcher auf die Bodenplatte (den Deckel des Windkastens)
genau aufpasst. Fig. 261 zeigt das Modell und zugleich die aus Stahl
gefertigten Nadeln, welche man benutzt, wenn der Boden nach Lilien-
stern's
Methode mit einzelnen, gleichmässig vertheilten Windöffnungen
an Stelle der Feren versehen werden soll. 1) Zu unterst steht der Wind-
kasten a, auf dessen oberen abgedrehten Flantsch das ebenfalls abge-

1) Zeichnungen der Hütte 1881, Blatt 37. Die Form des hier abgebildeten
Bodens ist etwas anders in Fig. 257; das Verfahren der Herstellung aber bleibt im
Wesentlichen das nämliche.
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Der Bessemer- und der Thomasprocess.
und mit 8—10 Proc. eingedicktem Gastheer vermischt wird, um dann
ebenso wie die Masse für die Birnen des sauren Processes entweder
zu Steinen, die zum Ausmauern bestimmt sind, geformt zu werden
oder als Material für das Einstampfen des Futters zu dienen.

In letzterem Falle pflegt man die einzelnen, oben erwähnten Theile,
aus denen der Mantel zusammengeschraubt ist, aus einander zu nehmen
und einzeln auszufuttern. Ein hölzernes oder eisernes Modell, dessen
äussere Umrisse die inneren Begrenzungen des Futters angeben, wird
auf einer ebenen Unterlage aufgestellt, in entsprechendem Abstande

[Abbildung] Fig. 261.
von dem Blechmantel umgeben. Alsdann füllt man den Zwischenraum
mit der zubereiteten Masse in einzelnen Lagen nach und nach aus und
stampft jede einzelne Lage mit eisernen Stampfern so fest ein, dass
sie vollständig hart ist.

Für die Herstellung des Bodens dient als Modell ein konischer
Gusseisenring, welcher auf die Bodenplatte (den Deckel des Windkastens)
genau aufpasst. Fig. 261 zeigt das Modell und zugleich die aus Stahl
gefertigten Nadeln, welche man benutzt, wenn der Boden nach Lilien-
stern’s
Methode mit einzelnen, gleichmässig vertheilten Windöffnungen
an Stelle der Feren versehen werden soll. 1) Zu unterst steht der Wind-
kasten a, auf dessen oberen abgedrehten Flantsch das ebenfalls abge-

1) Zeichnungen der Hütte 1881, Blatt 37. Die Form des hier abgebildeten
Bodens ist etwas anders in Fig. 257; das Verfahren der Herstellung aber bleibt im
Wesentlichen das nämliche.
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[891/0979] Der Bessemer- und der Thomasprocess. und mit 8—10 Proc. eingedicktem Gastheer vermischt wird, um dann ebenso wie die Masse für die Birnen des sauren Processes entweder zu Steinen, die zum Ausmauern bestimmt sind, geformt zu werden oder als Material für das Einstampfen des Futters zu dienen. In letzterem Falle pflegt man die einzelnen, oben erwähnten Theile, aus denen der Mantel zusammengeschraubt ist, aus einander zu nehmen und einzeln auszufuttern. Ein hölzernes oder eisernes Modell, dessen äussere Umrisse die inneren Begrenzungen des Futters angeben, wird auf einer ebenen Unterlage aufgestellt, in entsprechendem Abstande [Abbildung Fig. 261.] von dem Blechmantel umgeben. Alsdann füllt man den Zwischenraum mit der zubereiteten Masse in einzelnen Lagen nach und nach aus und stampft jede einzelne Lage mit eisernen Stampfern so fest ein, dass sie vollständig hart ist. Für die Herstellung des Bodens dient als Modell ein konischer Gusseisenring, welcher auf die Bodenplatte (den Deckel des Windkastens) genau aufpasst. Fig. 261 zeigt das Modell und zugleich die aus Stahl gefertigten Nadeln, welche man benutzt, wenn der Boden nach Lilien- stern’s Methode mit einzelnen, gleichmässig vertheilten Windöffnungen an Stelle der Feren versehen werden soll. 1) Zu unterst steht der Wind- kasten a, auf dessen oberen abgedrehten Flantsch das ebenfalls abge- 1) Zeichnungen der Hütte 1881, Blatt 37. Die Form des hier abgebildeten Bodens ist etwas anders in Fig. 257; das Verfahren der Herstellung aber bleibt im Wesentlichen das nämliche. 57*

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 891. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/979>, abgerufen am 18.05.2024.