licher Abkühlung in Legirungen von verschiedener Zusammensetzung und verschiedener Erstarrungstemperatur zu zerfallen (S. 219). Deut- lich zeigt sich eine solche Saigerung bei dem Roheisen, dessen Gehalt an fremden Körpern verhältnissmässig gross ist (S. 293); eine genauere Untersuchung lässt auch beim Flusseisen den nämlichen Vorgang erkennen. Die Folge davon ist, dass doch auch in der Zusammen- setzung eines und desselben Flusseisenblockes oder Gussstückes an verschiedenen Stellen wahrnehmbare Unterschiede auftreten können. Je langsamer die Abkühlung stattfand, je grösser also der gegossene Eisenblock ist und je grösser die Menge der in ihm enthaltenen fremden Körper, desto deutlicher werden diese Unterschiede sich zeigen. Zur besseren Beleuchtung dieses Verhaltens des Flusseisens liess Snelus einen sehr grossen Flusseisenblock 0.48 m im Durchmesser, 2.13 m hoch, dessen Schwefel- und Phosphorgehalt absichtlich etwas angereichert war, sehr langsam erstarren und fand dann folgende abweichende Zusam- mensetzung zweier Platten, deren eine in der Nähe des oberen Endes und deren andere unweit vom Boden ausgeschnitten war.1)
[Tabelle]
Auch in der Zusammensetzung am Rande und in der Mitte des Blockes (wo das Eisen zuletzt flüssig bleibt) zeigten sich nicht unerheb- liche Abweichungen; so z. B. zeigten sechs Proben, welche der Reihe nach an sechs Punkten einer von der Ecke nach der Mitte gezogenen Diagonale genommen wurden, folgende Gehalte an Kohlenstoff, Schwefel und Phosphor (Probe Nr. 1 ist die zunächst am Rande, Nr. 6 die aus der Mitte des Blockes genommene):
[Tabelle]
Wie man sieht, sind hier die Unterschiede am oberen Ende weit bedeutender als am unteren.
Auch bei kleineren und deshalb rascher erstarrenden Blöcken mit geringerem Gehalte an legirten Körpern zeigten sich an verschiedenen
1) Vergl. Literatur. Die oben mitgetheilten Ziffern sind die Durchschnittswerthe aus mehreren in der Originalabhandlung mitgetheilten, übrigens gut übereinstimmen- den Analysen.
Die Darstellung des Flusseisens.
licher Abkühlung in Legirungen von verschiedener Zusammensetzung und verschiedener Erstarrungstemperatur zu zerfallen (S. 219). Deut- lich zeigt sich eine solche Saigerung bei dem Roheisen, dessen Gehalt an fremden Körpern verhältnissmässig gross ist (S. 293); eine genauere Untersuchung lässt auch beim Flusseisen den nämlichen Vorgang erkennen. Die Folge davon ist, dass doch auch in der Zusammen- setzung eines und desselben Flusseisenblockes oder Gussstückes an verschiedenen Stellen wahrnehmbare Unterschiede auftreten können. Je langsamer die Abkühlung stattfand, je grösser also der gegossene Eisenblock ist und je grösser die Menge der in ihm enthaltenen fremden Körper, desto deutlicher werden diese Unterschiede sich zeigen. Zur besseren Beleuchtung dieses Verhaltens des Flusseisens liess Snelus einen sehr grossen Flusseisenblock 0.48 m im Durchmesser, 2.13 m hoch, dessen Schwefel- und Phosphorgehalt absichtlich etwas angereichert war, sehr langsam erstarren und fand dann folgende abweichende Zusam- mensetzung zweier Platten, deren eine in der Nähe des oberen Endes und deren andere unweit vom Boden ausgeschnitten war.1)
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Auch in der Zusammensetzung am Rande und in der Mitte des Blockes (wo das Eisen zuletzt flüssig bleibt) zeigten sich nicht unerheb- liche Abweichungen; so z. B. zeigten sechs Proben, welche der Reihe nach an sechs Punkten einer von der Ecke nach der Mitte gezogenen Diagonale genommen wurden, folgende Gehalte an Kohlenstoff, Schwefel und Phosphor (Probe Nr. 1 ist die zunächst am Rande, Nr. 6 die aus der Mitte des Blockes genommene):
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Wie man sieht, sind hier die Unterschiede am oberen Ende weit bedeutender als am unteren.
Auch bei kleineren und deshalb rascher erstarrenden Blöcken mit geringerem Gehalte an legirten Körpern zeigten sich an verschiedenen
1) Vergl. Literatur. Die oben mitgetheilten Ziffern sind die Durchschnittswerthe aus mehreren in der Originalabhandlung mitgetheilten, übrigens gut übereinstimmen- den Analysen.
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Die Darstellung des Flusseisens.
licher Abkühlung in Legirungen von verschiedener Zusammensetzung
und verschiedener Erstarrungstemperatur zu zerfallen (S. 219). Deut-
lich zeigt sich eine solche Saigerung bei dem Roheisen, dessen Gehalt
an fremden Körpern verhältnissmässig gross ist (S. 293); eine genauere
Untersuchung lässt auch beim Flusseisen den nämlichen Vorgang
erkennen. Die Folge davon ist, dass doch auch in der Zusammen-
setzung eines und desselben Flusseisenblockes oder Gussstückes an
verschiedenen Stellen wahrnehmbare Unterschiede auftreten können.
Je langsamer die Abkühlung stattfand, je grösser also der gegossene
Eisenblock ist und je grösser die Menge der in ihm enthaltenen fremden
Körper, desto deutlicher werden diese Unterschiede sich zeigen. Zur
besseren Beleuchtung dieses Verhaltens des Flusseisens liess Snelus
einen sehr grossen Flusseisenblock 0.48 m im Durchmesser, 2.13 m hoch,
dessen Schwefel- und Phosphorgehalt absichtlich etwas angereichert war,
sehr langsam erstarren und fand dann folgende abweichende Zusam-
mensetzung zweier Platten, deren eine in der Nähe des oberen Endes
und deren andere unweit vom Boden ausgeschnitten war. 1)
Auch in der Zusammensetzung am Rande und in der Mitte des
Blockes (wo das Eisen zuletzt flüssig bleibt) zeigten sich nicht unerheb-
liche Abweichungen; so z. B. zeigten sechs Proben, welche der Reihe
nach an sechs Punkten einer von der Ecke nach der Mitte gezogenen
Diagonale genommen wurden, folgende Gehalte an Kohlenstoff, Schwefel
und Phosphor (Probe Nr. 1 ist die zunächst am Rande, Nr. 6 die aus
der Mitte des Blockes genommene):
Wie man sieht, sind hier die Unterschiede am oberen Ende weit
bedeutender als am unteren.
Auch bei kleineren und deshalb rascher erstarrenden Blöcken mit
geringerem Gehalte an legirten Körpern zeigten sich an verschiedenen
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 810. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/890>, abgerufen am 30.01.2025.
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