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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Dampfhämmer.

Hubbegrenzung findet bei diesem Hammer durch das am Bär be-
festigte Röllchen r statt, welches beim Aufsteigen gegen die Verlänge-
rung des Hebels f schlägt, das linke Ende desselben empor, das rechte
Ende abwärts drückt. In der aus der Abbildung leicht ersichtlichen
Art und Weise wird hierbei zunächst das Einlassventil für den Unter-
dampf geschlossen, der Dampf expandirt. Durch eine horizontale Zug-
stange stehen die Ventile für den Unterdampf mit denen für den Ober-
dampf in Verbindung. Bei weiterem Aufsteigen des Bäres wird also
das Auslassventil für den Oberdampf geschlossen, der noch ein-
geschlossene Dampf wird zusammengedrückt; alsdann öffnet sich das
Auslassventil für den Unterdampf und schliesslich das Auslassventil für
den Unterdampf; der Kolben wird mit beschleunigter Geschwindigkeit
abwärts geworfen.

Durch Empordrücken des Hebels f an der rechten Seite leitet der
Hammerführer einen neuen Hub ein; und durch Umsteuerung von
Hand kann er leicht den Hub unterbrechen, ehe selbstthätige Umsteue-
rung eintritt.

Ebenso kann man, da das Oberdampfeinlassventil erst ganz zuletzt
geöffnet wird, bei rechtzeitiger Unterbrechung der Steuerung auch ohne
Oberdampf arbeiten. Eine excentrische Scheibe i, gegen welche der
Hebel f bei Niedergange schlägt, und welche mit Hilfe der Klinke k
höher oder niedriger gestellt werden kann, dient dazu, diese Unter-
brechung herbeizuführen.

e ist ein Ventilgehäuse, durch welches die Dampfzuleitung aus dem
Kessel nach dem Hammer stattfindet.

Die Ständer des abgebildeten Hammers sind aus Gusseisen und
durch die Schienen a mit einander verbunden. g und h sind Funda-
mentschrauben. c c sind Schmiedeeisenringe, durch welche die pris-
matischen Führungen des Hammerbäres an den Ständern festgehalten
werden. b b sind Holzstücke, gegen welche der Bär im höchsten zu-
lässigen Stande schlägt; m m Ausflussröhen für condensirtes Wasser.

Während bei kleinen und mittelgrossen Hämmern das zu be-
arbeitende Eisenstück mit Hilfe einer Zange erfasst und von einem
oder mehreren zusammen angreifenden Arbeitern gehandhabt wird, ist
bei der Bearbeitung grosser Schmiedeeisenstücke, insbesondere der
schweren Flusseisen- und Flussstahlblöcke, welche in der Neuzeit
für mannigfache Zwecke gefertigt werden, eine derartige Handhabung
nicht mehr möglich. Hier muss Maschinenarbeit an Stelle der Hand-
arbeit treten. Krahne, von Dampfkraft bewegt, heben und wenden
den in Ketten hängenden Eisenblock, und die Handarbeit beschränkt
sich auf die Nachhilfe beim Drehen und Wenden mit eisernen Stangen
und Haken.

Jene oben erwähnten schweren Hämmer, für diesen Zweck be-
stimmt, müssen deshalb in jedem Falle durch einen oder mehrere
ausreichend kräftig gebaute Krahne ergänzt werden; und gewöhnlich
gruppirt man den Hammer, die Krahne und die zum Erhitzen der
Eisenblöcke erforderlichen Oefen in solcher Weise, dass ein und der-
selbe Krahn dazu dient, den Block aus dem Ofen zu holen und dem
Hammer zuzuführen.

Dampfhämmer.

Hubbegrenzung findet bei diesem Hammer durch das am Bär be-
festigte Röllchen r statt, welches beim Aufsteigen gegen die Verlänge-
rung des Hebels f schlägt, das linke Ende desselben empor, das rechte
Ende abwärts drückt. In der aus der Abbildung leicht ersichtlichen
Art und Weise wird hierbei zunächst das Einlassventil für den Unter-
dampf geschlossen, der Dampf expandirt. Durch eine horizontale Zug-
stange stehen die Ventile für den Unterdampf mit denen für den Ober-
dampf in Verbindung. Bei weiterem Aufsteigen des Bäres wird also
das Auslassventil für den Oberdampf geschlossen, der noch ein-
geschlossene Dampf wird zusammengedrückt; alsdann öffnet sich das
Auslassventil für den Unterdampf und schliesslich das Auslassventil für
den Unterdampf; der Kolben wird mit beschleunigter Geschwindigkeit
abwärts geworfen.

Durch Empordrücken des Hebels f an der rechten Seite leitet der
Hammerführer einen neuen Hub ein; und durch Umsteuerung von
Hand kann er leicht den Hub unterbrechen, ehe selbstthätige Umsteue-
rung eintritt.

Ebenso kann man, da das Oberdampfeinlassventil erst ganz zuletzt
geöffnet wird, bei rechtzeitiger Unterbrechung der Steuerung auch ohne
Oberdampf arbeiten. Eine excentrische Scheibe i, gegen welche der
Hebel f bei Niedergange schlägt, und welche mit Hilfe der Klinke k
höher oder niedriger gestellt werden kann, dient dazu, diese Unter-
brechung herbeizuführen.

e ist ein Ventilgehäuse, durch welches die Dampfzuleitung aus dem
Kessel nach dem Hammer stattfindet.

Die Ständer des abgebildeten Hammers sind aus Gusseisen und
durch die Schienen a mit einander verbunden. g und h sind Funda-
mentschrauben. c c sind Schmiedeeisenringe, durch welche die pris-
matischen Führungen des Hammerbäres an den Ständern festgehalten
werden. b b sind Holzstücke, gegen welche der Bär im höchsten zu-
lässigen Stande schlägt; m m Ausflussröhen für condensirtes Wasser.

Während bei kleinen und mittelgrossen Hämmern das zu be-
arbeitende Eisenstück mit Hilfe einer Zange erfasst und von einem
oder mehreren zusammen angreifenden Arbeitern gehandhabt wird, ist
bei der Bearbeitung grosser Schmiedeeisenstücke, insbesondere der
schweren Flusseisen- und Flussstahlblöcke, welche in der Neuzeit
für mannigfache Zwecke gefertigt werden, eine derartige Handhabung
nicht mehr möglich. Hier muss Maschinenarbeit an Stelle der Hand-
arbeit treten. Krahne, von Dampfkraft bewegt, heben und wenden
den in Ketten hängenden Eisenblock, und die Handarbeit beschränkt
sich auf die Nachhilfe beim Drehen und Wenden mit eisernen Stangen
und Haken.

Jene oben erwähnten schweren Hämmer, für diesen Zweck be-
stimmt, müssen deshalb in jedem Falle durch einen oder mehrere
ausreichend kräftig gebaute Krahne ergänzt werden; und gewöhnlich
gruppirt man den Hammer, die Krahne und die zum Erhitzen der
Eisenblöcke erforderlichen Oefen in solcher Weise, dass ein und der-
selbe Krahn dazu dient, den Block aus dem Ofen zu holen und dem
Hammer zuzuführen.

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[691/0761] Dampfhämmer. Hubbegrenzung findet bei diesem Hammer durch das am Bär be- festigte Röllchen r statt, welches beim Aufsteigen gegen die Verlänge- rung des Hebels f schlägt, das linke Ende desselben empor, das rechte Ende abwärts drückt. In der aus der Abbildung leicht ersichtlichen Art und Weise wird hierbei zunächst das Einlassventil für den Unter- dampf geschlossen, der Dampf expandirt. Durch eine horizontale Zug- stange stehen die Ventile für den Unterdampf mit denen für den Ober- dampf in Verbindung. Bei weiterem Aufsteigen des Bäres wird also das Auslassventil für den Oberdampf geschlossen, der noch ein- geschlossene Dampf wird zusammengedrückt; alsdann öffnet sich das Auslassventil für den Unterdampf und schliesslich das Auslassventil für den Unterdampf; der Kolben wird mit beschleunigter Geschwindigkeit abwärts geworfen. Durch Empordrücken des Hebels f an der rechten Seite leitet der Hammerführer einen neuen Hub ein; und durch Umsteuerung von Hand kann er leicht den Hub unterbrechen, ehe selbstthätige Umsteue- rung eintritt. Ebenso kann man, da das Oberdampfeinlassventil erst ganz zuletzt geöffnet wird, bei rechtzeitiger Unterbrechung der Steuerung auch ohne Oberdampf arbeiten. Eine excentrische Scheibe i, gegen welche der Hebel f bei Niedergange schlägt, und welche mit Hilfe der Klinke k höher oder niedriger gestellt werden kann, dient dazu, diese Unter- brechung herbeizuführen. e ist ein Ventilgehäuse, durch welches die Dampfzuleitung aus dem Kessel nach dem Hammer stattfindet. Die Ständer des abgebildeten Hammers sind aus Gusseisen und durch die Schienen a mit einander verbunden. g und h sind Funda- mentschrauben. c c sind Schmiedeeisenringe, durch welche die pris- matischen Führungen des Hammerbäres an den Ständern festgehalten werden. b b sind Holzstücke, gegen welche der Bär im höchsten zu- lässigen Stande schlägt; m m Ausflussröhen für condensirtes Wasser. Während bei kleinen und mittelgrossen Hämmern das zu be- arbeitende Eisenstück mit Hilfe einer Zange erfasst und von einem oder mehreren zusammen angreifenden Arbeitern gehandhabt wird, ist bei der Bearbeitung grosser Schmiedeeisenstücke, insbesondere der schweren Flusseisen- und Flussstahlblöcke, welche in der Neuzeit für mannigfache Zwecke gefertigt werden, eine derartige Handhabung nicht mehr möglich. Hier muss Maschinenarbeit an Stelle der Hand- arbeit treten. Krahne, von Dampfkraft bewegt, heben und wenden den in Ketten hängenden Eisenblock, und die Handarbeit beschränkt sich auf die Nachhilfe beim Drehen und Wenden mit eisernen Stangen und Haken. Jene oben erwähnten schweren Hämmer, für diesen Zweck be- stimmt, müssen deshalb in jedem Falle durch einen oder mehrere ausreichend kräftig gebaute Krahne ergänzt werden; und gewöhnlich gruppirt man den Hammer, die Krahne und die zum Erhitzen der Eisenblöcke erforderlichen Oefen in solcher Weise, dass ein und der- selbe Krahn dazu dient, den Block aus dem Ofen zu holen und dem Hammer zuzuführen.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/761>, abgerufen am 28.11.2024.