so kosten bei der zuerst berechneten Beschickung ohne Spatheisenstein:
10.52 kg Liaserz mit 4.50 kg Eisen 0.095 M
54.54 " Rasenerz " 21.97 " " 0.327 "
7.02 " Kalkstein " -- " " 0.028 "
26.47 kg Eisen 0.450 M
26.47 kg Eisen in der Beschickung kosten 0.450 M, also 1000 kg Eisen 17 M -- Pf.
Bei der zweiten Beschickung mit Spatheisenstein würden die Kosten betragen:
10.52 kg Liaserz mit 4.50 kg Eisen 0.095 M
54.54 " Rasenerz " 21.97 " " 0.327 "
12.27 " Spatheisenstein " 2.77 " " 0.098 "
29.24 kg Eisen 0.520 M,
also kosten 1000 kg Eisen in der Beschickung 17 M 78 Pf., d. i. 78 Pf. mehr als in der ersten phosphorreicheren Beschickung, und um annähernd ebenso viel würde sich der Selbstkostenpreis des erfolgenden Roheisens erhöhen. Man würde in diesem Falle von der Verwendung des Spatheisensteins voraussichtlich absehen.
Soll die Verhüttung mit Koks geschehen, so würde es auch hier, wie in dem früher mitgetheilten Beispiele, zweckmässig sein, den Aschen- gehalt derselben zu berücksichtigen. Rechnet man wiederum einen Koksverbrauch von 35 kg per 100 kg zu verhüttender Beschickung, und einen Aschengehalt der Koks = 10 Proc. mit der in der Tabelle angegebenen Zusammensetzung, so würden bei Verhüttung der zuerst berechneten Beschickung mit Kalkstein auf 72.08 Gewichtstheile Be- schickung etwa 24 Gewichtsthle. Koks mit 2.4 Gewichtsthln. Asche kommen. Da für Bisilikatbildung das Aequivalent der Koksasche = 89.28 ist, so entsprechen jene 2.4 Gewichtsthle. ungefähr 1/37 Aequivalent und es würden zu ihrer Verschlackung 1/74 basische Aequivalente, bei Be- nutzung von Kalkstein also etwa 0.10 Gewichtsthle. erforderlich sein, welche den schon vorhandenen 7.02 Gewichtsthln. Kalkstein hinzutreten.
Will man nun auch die vollständige Zusammensetzung der erfolgen- den Schlacke berechnen, so ergiebt sich dieselbe folgendermaassen:
[Tabelle]
Wo eine derartige Tabelle mit den sämmtlichen für die Ver- hüttung bestimmten Schmelzmaterialien einmal berechnet worden ist, lässt sich, wie die im Vorstehenden besprochenen Beispiele beweisen, in sehr kurzer Zeit eine Beschickung für eine vorgeschriebene Zusam- mensetzung der Schlacke berechnen; oder, wo die Beschaffenheit der
Berechnung der Beschickung.
für 1000 kg Liaserz 9 ℳ
„ 1000 „ Rasenerz 6 „
„ 1000 „ Spatheisenstein 8 „
„ 1000 „ Kalkstein 4 „
so kosten bei der zuerst berechneten Beschickung ohne Spatheisenstein:
10.52 kg Liaserz mit 4.50 kg Eisen 0.095 ℳ
54.54 „ Rasenerz „ 21.97 „ „ 0.327 „
7.02 „ Kalkstein „ — „ „ 0.028 „
26.47 kg Eisen 0.450 ℳ
26.47 kg Eisen in der Beschickung kosten 0.450 ℳ, also 1000 kg Eisen 17 ℳ — ₰.
Bei der zweiten Beschickung mit Spatheisenstein würden die Kosten betragen:
10.52 kg Liaserz mit 4.50 kg Eisen 0.095 ℳ
54.54 „ Rasenerz „ 21.97 „ „ 0.327 „
12.27 „ Spatheisenstein „ 2.77 „ „ 0.098 „
29.24 kg Eisen 0.520 ℳ,
also kosten 1000 kg Eisen in der Beschickung 17 ℳ 78 ₰., d. i. 78 ₰. mehr als in der ersten phosphorreicheren Beschickung, und um annähernd ebenso viel würde sich der Selbstkostenpreis des erfolgenden Roheisens erhöhen. Man würde in diesem Falle von der Verwendung des Spatheisensteins voraussichtlich absehen.
Soll die Verhüttung mit Koks geschehen, so würde es auch hier, wie in dem früher mitgetheilten Beispiele, zweckmässig sein, den Aschen- gehalt derselben zu berücksichtigen. Rechnet man wiederum einen Koksverbrauch von 35 kg per 100 kg zu verhüttender Beschickung, und einen Aschengehalt der Koks = 10 Proc. mit der in der Tabelle angegebenen Zusammensetzung, so würden bei Verhüttung der zuerst berechneten Beschickung mit Kalkstein auf 72.08 Gewichtstheile Be- schickung etwa 24 Gewichtsthle. Koks mit 2.4 Gewichtsthln. Asche kommen. Da für Bisilikatbildung das Aequivalent der Koksasche = 89.28 ist, so entsprechen jene 2.4 Gewichtsthle. ungefähr 1/37 Aequivalent und es würden zu ihrer Verschlackung 1/74 basische Aequivalente, bei Be- nutzung von Kalkstein also etwa 0.10 Gewichtsthle. erforderlich sein, welche den schon vorhandenen 7.02 Gewichtsthln. Kalkstein hinzutreten.
Will man nun auch die vollständige Zusammensetzung der erfolgen- den Schlacke berechnen, so ergiebt sich dieselbe folgendermaassen:
[Tabelle]
Wo eine derartige Tabelle mit den sämmtlichen für die Ver- hüttung bestimmten Schmelzmaterialien einmal berechnet worden ist, lässt sich, wie die im Vorstehenden besprochenen Beispiele beweisen, in sehr kurzer Zeit eine Beschickung für eine vorgeschriebene Zusam- mensetzung der Schlacke berechnen; oder, wo die Beschaffenheit der
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[533/0593]
Berechnung der Beschickung.
für 1000 kg Liaserz 9 ℳ
„ 1000 „ Rasenerz 6 „
„ 1000 „ Spatheisenstein 8 „
„ 1000 „ Kalkstein 4 „
so kosten bei der zuerst berechneten Beschickung ohne Spatheisenstein:
10.52 kg Liaserz mit 4.50 kg Eisen 0.095 ℳ
54.54 „ Rasenerz „ 21.97 „ „ 0.327 „
7.02 „ Kalkstein „ — „ „ 0.028 „
26.47 kg Eisen 0.450 ℳ
26.47 kg Eisen in der Beschickung kosten 0.450 ℳ, also 1000 kg Eisen
17 ℳ — ₰.
Bei der zweiten Beschickung mit Spatheisenstein würden die Kosten
betragen:
10.52 kg Liaserz mit 4.50 kg Eisen 0.095 ℳ
54.54 „ Rasenerz „ 21.97 „ „ 0.327 „
12.27 „ Spatheisenstein „ 2.77 „ „ 0.098 „
29.24 kg Eisen 0.520 ℳ,
also kosten 1000 kg Eisen in der Beschickung 17 ℳ 78 ₰., d. i. 78 ₰. mehr als in
der ersten phosphorreicheren Beschickung, und um annähernd ebenso viel würde
sich der Selbstkostenpreis des erfolgenden Roheisens erhöhen. Man würde in diesem
Falle von der Verwendung des Spatheisensteins voraussichtlich absehen.
Soll die Verhüttung mit Koks geschehen, so würde es auch hier,
wie in dem früher mitgetheilten Beispiele, zweckmässig sein, den Aschen-
gehalt derselben zu berücksichtigen. Rechnet man wiederum einen
Koksverbrauch von 35 kg per 100 kg zu verhüttender Beschickung,
und einen Aschengehalt der Koks = 10 Proc. mit der in der Tabelle
angegebenen Zusammensetzung, so würden bei Verhüttung der zuerst
berechneten Beschickung mit Kalkstein auf 72.08 Gewichtstheile Be-
schickung etwa 24 Gewichtsthle. Koks mit 2.4 Gewichtsthln. Asche
kommen. Da für Bisilikatbildung das Aequivalent der Koksasche = 89.28
ist, so entsprechen jene 2.4 Gewichtsthle. ungefähr 1/37 Aequivalent und
es würden zu ihrer Verschlackung 1/74 basische Aequivalente, bei Be-
nutzung von Kalkstein also etwa 0.10 Gewichtsthle. erforderlich sein,
welche den schon vorhandenen 7.02 Gewichtsthln. Kalkstein hinzutreten.
Will man nun auch die vollständige Zusammensetzung der erfolgen-
den Schlacke berechnen, so ergiebt sich dieselbe folgendermaassen:
Wo eine derartige Tabelle mit den sämmtlichen für die Ver-
hüttung bestimmten Schmelzmaterialien einmal berechnet worden ist,
lässt sich, wie die im Vorstehenden besprochenen Beispiele beweisen,
in sehr kurzer Zeit eine Beschickung für eine vorgeschriebene Zusam-
mensetzung der Schlacke berechnen; oder, wo die Beschaffenheit der
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/593>, abgerufen am 21.11.2024.
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