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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Whitwell's Winderhitzer.
Rücksicht auf die Umständlichkeit derselben bislang nicht angestellt
worden zu sein. Es lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen,
dass in dieser Beziehung die Cowperapparate sich günstiger verhalten
werden.

Ein entschiedener Vortheil der neueren Whitwellapparate gegenüber
den letztgenannten beruht dagegen in der grösseren Leichtigkeit der
Reinigung, da die Kanäle breiter, erheblich geringer an Zahl und von
aussen her zugänglich
sind. Während bei den Cowperapparaten
ein Arbeiter in die Kammer selbst einsteigen muss, und selbstverständ-
lich dieses nur möglich ist, nachdem dieselbe annähernd vollständig
erkaltete, werden die Whitwellapparate von aussen gereinigt. Wie
schon erwähnt, gewinnt dieser Umstand um so mehr an Wichtigkeit,
je grösser die von den Gasen mitgeführten Staubmengen sind, je öfter
also eine Reinigung stattfinden muss. Die Abbildung Fig. 133 lässt
die ziemlich einfache Vorrichtung zur Ausführung der Reinigung er-
kennen. Der von den Wänden abgestossene Staub wird, wie gewöhn-
lich, durch die Mannlochöffnungen i i .. (Fig. 134) entfernt. Durch die
an der gegenüberliegenden Seite angebrachten, mit Verschlussvorrichtung
versehenen Oeffnungen h h wird während des Heizens des Apparates die
Verbrennungsluft angesaugt. Dieselbe wird in Kanälen, welche theils
in der Sohle, theils in der ersten und vierten Scheidewand angeordnet
sind, vorgewärmt, um dann zunächst in dem Kanale A, später noch-
mals in C mit dem Gase vermischt zu werden. Die Abbildungen zeigen
deutlich die Anordnung der Luftkanäle.

Wie durch die verschiedene Schraffirung in den beiden Abbildungen
angedeutet ist, pflegt man für die Ausmauerung der Whitwell- wie
auch der sonstigen steinernen Apparate feuerfeste Ziegeln verschiedener
Qualität anzuwenden, an den der Erhitzung am meisten ausgesetzten
Stellen erste Qualität, an den weniger heissen Stellen zweite Qualität
zu benutzen. Zwischen Blechmantel und Mauerwerk muss auch bei
diesen Apparaten wie in allen ähnlichen Fällen ein Zwischenraum
bleiben, der mit lockerem Sande oder dergleichen ausgefüllt werden
kann, damit nicht bei der Ausdehnung des Mauerwerkes Beschädigungen
eintreten.

Unter allen steinernen Winderhitzungsapparaten ist der Whitwell-
apparat der am meisten verbreitete, und er dankt diesen Umstand vor-
nehmlich, wie schon erwähnt wurde, der verhältnissmässig grossen
Leichtigkeit, mit welcher seine Reinigung zu bewirken ist. Eben hieraus
folgt aber, dass Aenderungen des Whitwellapparates, welche die Heiz-
fläche zu vergrössern streben, jedoch auf Kosten jener Leichtigkeit der
Reinigung, kaum einen besondern Erfolg haben werden. 1)

Massicks und Crooke's Apparat. Diese erst seit 1881 in
die Praxis eingeführte und bis jetzt nur vereinzelt angewendete Con-
struction soll den Vortheil des Whitwellapparates, die Leichtigkeit der
Reinigung, mit dem Vortheile des Cowperapparates, geringe Wider-

1) So z. B. eine von Leveque vorgeschlagene Construction, die von den Gasen
zuletzt durchströmten Kanäle ähnlich wie die Cowperapparate mit Steinen auszu-
setzen; u. a. m. Jede Verengung der Züge des Whitwellapparates schmälert den
Hauptvorzug derselben.

Whitwell’s Winderhitzer.
Rücksicht auf die Umständlichkeit derselben bislang nicht angestellt
worden zu sein. Es lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen,
dass in dieser Beziehung die Cowperapparate sich günstiger verhalten
werden.

Ein entschiedener Vortheil der neueren Whitwellapparate gegenüber
den letztgenannten beruht dagegen in der grösseren Leichtigkeit der
Reinigung, da die Kanäle breiter, erheblich geringer an Zahl und von
aussen her zugänglich
sind. Während bei den Cowperapparaten
ein Arbeiter in die Kammer selbst einsteigen muss, und selbstverständ-
lich dieses nur möglich ist, nachdem dieselbe annähernd vollständig
erkaltete, werden die Whitwellapparate von aussen gereinigt. Wie
schon erwähnt, gewinnt dieser Umstand um so mehr an Wichtigkeit,
je grösser die von den Gasen mitgeführten Staubmengen sind, je öfter
also eine Reinigung stattfinden muss. Die Abbildung Fig. 133 lässt
die ziemlich einfache Vorrichtung zur Ausführung der Reinigung er-
kennen. Der von den Wänden abgestossene Staub wird, wie gewöhn-
lich, durch die Mannlochöffnungen i i .. (Fig. 134) entfernt. Durch die
an der gegenüberliegenden Seite angebrachten, mit Verschlussvorrichtung
versehenen Oeffnungen h h wird während des Heizens des Apparates die
Verbrennungsluft angesaugt. Dieselbe wird in Kanälen, welche theils
in der Sohle, theils in der ersten und vierten Scheidewand angeordnet
sind, vorgewärmt, um dann zunächst in dem Kanale A, später noch-
mals in C mit dem Gase vermischt zu werden. Die Abbildungen zeigen
deutlich die Anordnung der Luftkanäle.

Wie durch die verschiedene Schraffirung in den beiden Abbildungen
angedeutet ist, pflegt man für die Ausmauerung der Whitwell- wie
auch der sonstigen steinernen Apparate feuerfeste Ziegeln verschiedener
Qualität anzuwenden, an den der Erhitzung am meisten ausgesetzten
Stellen erste Qualität, an den weniger heissen Stellen zweite Qualität
zu benutzen. Zwischen Blechmantel und Mauerwerk muss auch bei
diesen Apparaten wie in allen ähnlichen Fällen ein Zwischenraum
bleiben, der mit lockerem Sande oder dergleichen ausgefüllt werden
kann, damit nicht bei der Ausdehnung des Mauerwerkes Beschädigungen
eintreten.

Unter allen steinernen Winderhitzungsapparaten ist der Whitwell-
apparat der am meisten verbreitete, und er dankt diesen Umstand vor-
nehmlich, wie schon erwähnt wurde, der verhältnissmässig grossen
Leichtigkeit, mit welcher seine Reinigung zu bewirken ist. Eben hieraus
folgt aber, dass Aenderungen des Whitwellapparates, welche die Heiz-
fläche zu vergrössern streben, jedoch auf Kosten jener Leichtigkeit der
Reinigung, kaum einen besondern Erfolg haben werden. 1)

Massicks und Crooke’s Apparat. Diese erst seit 1881 in
die Praxis eingeführte und bis jetzt nur vereinzelt angewendete Con-
struction soll den Vortheil des Whitwellapparates, die Leichtigkeit der
Reinigung, mit dem Vortheile des Cowperapparates, geringe Wider-

1) So z. B. eine von Lévêque vorgeschlagene Construction, die von den Gasen
zuletzt durchströmten Kanäle ähnlich wie die Cowperapparate mit Steinen auszu-
setzen; u. a. m. Jede Verengung der Züge des Whitwellapparates schmälert den
Hauptvorzug derselben.
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[427/0487] Whitwell’s Winderhitzer. Rücksicht auf die Umständlichkeit derselben bislang nicht angestellt worden zu sein. Es lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen, dass in dieser Beziehung die Cowperapparate sich günstiger verhalten werden. Ein entschiedener Vortheil der neueren Whitwellapparate gegenüber den letztgenannten beruht dagegen in der grösseren Leichtigkeit der Reinigung, da die Kanäle breiter, erheblich geringer an Zahl und von aussen her zugänglich sind. Während bei den Cowperapparaten ein Arbeiter in die Kammer selbst einsteigen muss, und selbstverständ- lich dieses nur möglich ist, nachdem dieselbe annähernd vollständig erkaltete, werden die Whitwellapparate von aussen gereinigt. Wie schon erwähnt, gewinnt dieser Umstand um so mehr an Wichtigkeit, je grösser die von den Gasen mitgeführten Staubmengen sind, je öfter also eine Reinigung stattfinden muss. Die Abbildung Fig. 133 lässt die ziemlich einfache Vorrichtung zur Ausführung der Reinigung er- kennen. Der von den Wänden abgestossene Staub wird, wie gewöhn- lich, durch die Mannlochöffnungen i i .. (Fig. 134) entfernt. Durch die an der gegenüberliegenden Seite angebrachten, mit Verschlussvorrichtung versehenen Oeffnungen h h wird während des Heizens des Apparates die Verbrennungsluft angesaugt. Dieselbe wird in Kanälen, welche theils in der Sohle, theils in der ersten und vierten Scheidewand angeordnet sind, vorgewärmt, um dann zunächst in dem Kanale A, später noch- mals in C mit dem Gase vermischt zu werden. Die Abbildungen zeigen deutlich die Anordnung der Luftkanäle. Wie durch die verschiedene Schraffirung in den beiden Abbildungen angedeutet ist, pflegt man für die Ausmauerung der Whitwell- wie auch der sonstigen steinernen Apparate feuerfeste Ziegeln verschiedener Qualität anzuwenden, an den der Erhitzung am meisten ausgesetzten Stellen erste Qualität, an den weniger heissen Stellen zweite Qualität zu benutzen. Zwischen Blechmantel und Mauerwerk muss auch bei diesen Apparaten wie in allen ähnlichen Fällen ein Zwischenraum bleiben, der mit lockerem Sande oder dergleichen ausgefüllt werden kann, damit nicht bei der Ausdehnung des Mauerwerkes Beschädigungen eintreten. Unter allen steinernen Winderhitzungsapparaten ist der Whitwell- apparat der am meisten verbreitete, und er dankt diesen Umstand vor- nehmlich, wie schon erwähnt wurde, der verhältnissmässig grossen Leichtigkeit, mit welcher seine Reinigung zu bewirken ist. Eben hieraus folgt aber, dass Aenderungen des Whitwellapparates, welche die Heiz- fläche zu vergrössern streben, jedoch auf Kosten jener Leichtigkeit der Reinigung, kaum einen besondern Erfolg haben werden. 1) Massicks und Crooke’s Apparat. Diese erst seit 1881 in die Praxis eingeführte und bis jetzt nur vereinzelt angewendete Con- struction soll den Vortheil des Whitwellapparates, die Leichtigkeit der Reinigung, mit dem Vortheile des Cowperapparates, geringe Wider- 1) So z. B. eine von Lévêque vorgeschlagene Construction, die von den Gasen zuletzt durchströmten Kanäle ähnlich wie die Cowperapparate mit Steinen auszu- setzen; u. a. m. Jede Verengung der Züge des Whitwellapparates schmälert den Hauptvorzug derselben.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/487>, abgerufen am 22.12.2024.