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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
Scheidewand zwischen oberer und unterer Rohrhälfte bildet. An der
Rückseite sind die Rohre mit angegossener Fussplatte versehen, welche,
ebenso wie die Muffe des vorderen Rohrendes, auf Eisenträgern (in der
Abbildung mit h bezeichnet) aufruht. Der Zweck dieser Einrichtung
wurde schon bei dem vorigen Apparate besprochen. Bei b ist die Art
[Abbildung] Fig. 121.
und Weise angedeutet, wie
man im Stande ist, durch
Einsetzen von entsprechend
längeren Krümmungsstücken
eine Horizontalreihe der ge-
raden Rohre auszuschalten,
falls hier etwa undichte Stel-
len sich bemerkbar gemacht
haben sollten; in den mei-
sten derartigen Fällen aller-
dings dürfte es vorzuziehen
sein, den ganzen Apparat
kalt zu legen und die schad-
haften Rohre auszuwechseln.
Die Krümmlinge wird man
zweckmässigerweise nicht, wie
in der Abbildung, in die
freie Luft hinausragen lassen,
sondern ebenso wie bei dem
in Fig. 119 und 120 abge-
bildeten Apparate durch An-
ordnung einer zweiten äusse-
ren Wand vor beträchtlicher
Abkühlung schützen. A ist
das Zuleitungsrohr für den
kalten Wind, von welchem
in ganz ähnlicher Weise wie
bei dem westfälischen Appa-
rate die entsprechende An-
zahl (sechs bis acht) paralle-
ler Rohrstränge abgezweigt
werden; B ist das Heiss-
windrohr. Die Verbrennungs-
kammer f ist wie gewöhn-
lich eingerichtet und mit
Rosten e versehen; die Zu-
leitung des Gases kann in
gleicher Weise wie bei Fig.
119 und 120 bewirkt werden.

Dem schon erwähnten Vorzuge dieses Doppelröhrenapparates steht
als Nachtheil der grössere Widerstand entgegen, welchen der Wind
infolge der schärferen Krümmung am Ende des Rohres zu überwinden
hat. Ausserdem ist nicht ausser Acht zu lassen, dass ein Doppelrohr
immerhin nicht die volle Heizfläche besitzt als zwei einfache Röhren,
deren Querschnitt mit dem Querschnitte einer Rohrhälfte des ersteren

Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
Scheidewand zwischen oberer und unterer Rohrhälfte bildet. An der
Rückseite sind die Rohre mit angegossener Fussplatte versehen, welche,
ebenso wie die Muffe des vorderen Rohrendes, auf Eisenträgern (in der
Abbildung mit h bezeichnet) aufruht. Der Zweck dieser Einrichtung
wurde schon bei dem vorigen Apparate besprochen. Bei b ist die Art
[Abbildung] Fig. 121.
und Weise angedeutet, wie
man im Stande ist, durch
Einsetzen von entsprechend
längeren Krümmungsstücken
eine Horizontalreihe der ge-
raden Rohre auszuschalten,
falls hier etwa undichte Stel-
len sich bemerkbar gemacht
haben sollten; in den mei-
sten derartigen Fällen aller-
dings dürfte es vorzuziehen
sein, den ganzen Apparat
kalt zu legen und die schad-
haften Rohre auszuwechseln.
Die Krümmlinge wird man
zweckmässigerweise nicht, wie
in der Abbildung, in die
freie Luft hinausragen lassen,
sondern ebenso wie bei dem
in Fig. 119 und 120 abge-
bildeten Apparate durch An-
ordnung einer zweiten äusse-
ren Wand vor beträchtlicher
Abkühlung schützen. A ist
das Zuleitungsrohr für den
kalten Wind, von welchem
in ganz ähnlicher Weise wie
bei dem westfälischen Appa-
rate die entsprechende An-
zahl (sechs bis acht) paralle-
ler Rohrstränge abgezweigt
werden; B ist das Heiss-
windrohr. Die Verbrennungs-
kammer f ist wie gewöhn-
lich eingerichtet und mit
Rosten e versehen; die Zu-
leitung des Gases kann in
gleicher Weise wie bei Fig.
119 und 120 bewirkt werden.

Dem schon erwähnten Vorzuge dieses Doppelröhrenapparates steht
als Nachtheil der grössere Widerstand entgegen, welchen der Wind
infolge der schärferen Krümmung am Ende des Rohres zu überwinden
hat. Ausserdem ist nicht ausser Acht zu lassen, dass ein Doppelrohr
immerhin nicht die volle Heizfläche besitzt als zwei einfache Röhren,
deren Querschnitt mit dem Querschnitte einer Rohrhälfte des ersteren

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[410/0466] Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes. Scheidewand zwischen oberer und unterer Rohrhälfte bildet. An der Rückseite sind die Rohre mit angegossener Fussplatte versehen, welche, ebenso wie die Muffe des vorderen Rohrendes, auf Eisenträgern (in der Abbildung mit h bezeichnet) aufruht. Der Zweck dieser Einrichtung wurde schon bei dem vorigen Apparate besprochen. Bei b ist die Art [Abbildung Fig. 121.] und Weise angedeutet, wie man im Stande ist, durch Einsetzen von entsprechend längeren Krümmungsstücken eine Horizontalreihe der ge- raden Rohre auszuschalten, falls hier etwa undichte Stel- len sich bemerkbar gemacht haben sollten; in den mei- sten derartigen Fällen aller- dings dürfte es vorzuziehen sein, den ganzen Apparat kalt zu legen und die schad- haften Rohre auszuwechseln. Die Krümmlinge wird man zweckmässigerweise nicht, wie in der Abbildung, in die freie Luft hinausragen lassen, sondern ebenso wie bei dem in Fig. 119 und 120 abge- bildeten Apparate durch An- ordnung einer zweiten äusse- ren Wand vor beträchtlicher Abkühlung schützen. A ist das Zuleitungsrohr für den kalten Wind, von welchem in ganz ähnlicher Weise wie bei dem westfälischen Appa- rate die entsprechende An- zahl (sechs bis acht) paralle- ler Rohrstränge abgezweigt werden; B ist das Heiss- windrohr. Die Verbrennungs- kammer f ist wie gewöhn- lich eingerichtet und mit Rosten e versehen; die Zu- leitung des Gases kann in gleicher Weise wie bei Fig. 119 und 120 bewirkt werden. Dem schon erwähnten Vorzuge dieses Doppelröhrenapparates steht als Nachtheil der grössere Widerstand entgegen, welchen der Wind infolge der schärferen Krümmung am Ende des Rohres zu überwinden hat. Ausserdem ist nicht ausser Acht zu lassen, dass ein Doppelrohr immerhin nicht die volle Heizfläche besitzt als zwei einfache Röhren, deren Querschnitt mit dem Querschnitte einer Rohrhälfte des ersteren

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/466>, abgerufen am 26.06.2024.