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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Erze. Manganerze.
1. Von der Lugnasgrube bei Carlstad in Schweden. Analysirt von Lundstrom
(Jern-Kontorets Annaler 1875, S. 356).
2. Von der Danielgrube in Grängesberg. Wie 1.
3. Magneteisenerz von Norberg. Im Laboratorium des Verfassers untersucht.
4. Schwedisches Magneteisenerz. Wie 2.
5. Magneteisenerz von Berggiesshübel bei Pirna. In Königin-Marienhütte ana-
lysirt (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 14).
6. Von Grube Röddecker bei Elbingerode am Harz. Im Laboratorium der Ber-
liner Bergakademie untersucht (Dürre, Anlage u. s. w., S. 15).
7. Vom Lake Champlain (Wedding, Das Eisenhüttenwesen der Vereinigten
Staaten von Nordamerika, S. 5).
8. Aus New-Jersey (Wedding, a. a. O., S. 6).

Ein eigenthümliches Erz, welches sowohl zur Zink- als zur Eisen-
gewinnung benutzt wird, ist der Franklinit. Man betrachtet denselben
als ein Magneteisenerz, in welchem ein Theil des Eisenoxyduls durch
Zinkoxyd, ein Theil des Eisenoxyds durch Manganoxyd vertreten ist
[Formel: (Zn, Fe, Mn) O + (Fe2, Mn2) O3]. Derselbe findet sich im Staate
New-Jersey in einem mächtigen Lager zwischen Franklin und Ogdens-
burg. Die Erze werden zunächst in einer Zinkhütte auf Zink ver-
arbeitet, welches sich verflüchtigt und in Vorlagen oder (bei Zinkweiss-
darstellung) in Kammern aufgefangen wird; die Rückstände kommen
zum Eisenhochofen und werden hier zur Darstellung eines mangan-
haltigen Roheisens (Spiegeleisens) benutzt.

F. Kieseleisensteine.

Mitunter, jedoch, wie erwähnt, selten wegen der Schwerreducir-
barkeit dieser Erze, setzt man den Beschickungen für Eisendarstellung
solche natürlichen Eisensilikate zu. Hierher gehören Chamosit mit
ca. 47 Proc. Eisen, 14 Proc. Kieselsäure; Knebelit mit 27.5 Proc. Eisen,
27 Proc. Mangan, 29.5 Proc. Kieselsäure; u. a. m.

G. Manganerze.

Man verwendet geröstete Manganspathe (Mn CO3), Manganite
(H2 Mn2 O4), häufiger die unter dem Namen Braunstein auftretenden
sauerstoffreichen Manganverbindungen (Pyrolusit, chemische Zusammen-
setzung Mn O2), oder das als Wad bezeichnete Manganerz, im Wesent-
lichen aus Mangansuperoxyd mit Manganoxydul und Wasser bestehend.

Reine Manganspathe und Manganite würden sich vortrefflich zur
Darstellung von manganreichen Eisensorten eignen, sind aber verhält-
nissmässig selten. In weit grösseren Mengen finden sich Braunsteine,
theils verhältnissmässig rein, theils mit Kiesel, Kalkspath, Eisenoxyd
vermengt. Für die Verwendung zur Darstellung manganreicher Eisen-
legirungen sind diejenigen die werthvollsten, deren Kieselsäuregehalt
möglichst gering ist; auch ein grösserer Eisengehalt ist aus nahe liegen-
den Gründen nicht erwünscht.

Erschwerend auf die Verhüttung dieser Erze wirkt ihr hoher Sauer-
stoffgehalt aus Gründen, welche später ausführlichere Erörterung finden
werden. Derselbe lässt sich durch einfache Röstung in höherer Tempe-
ratur oder durch reducirende Röstung in niedrigerer Temperatur (unter
Einwirkung von Kohlenoxyd) abmindern, und das Mangansuperoxyd

Die Erze. Manganerze.
1. Von der Lugnasgrube bei Carlstad in Schweden. Analysirt von Lundstrom
(Jern-Kontorets Annaler 1875, S. 356).
2. Von der Danielgrube in Grängesberg. Wie 1.
3. Magneteisenerz von Norberg. Im Laboratorium des Verfassers untersucht.
4. Schwedisches Magneteisenerz. Wie 2.
5. Magneteisenerz von Berggiesshübel bei Pirna. In Königin-Marienhütte ana-
lysirt (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 14).
6. Von Grube Röddecker bei Elbingerode am Harz. Im Laboratorium der Ber-
liner Bergakademie untersucht (Dürre, Anlage u. s. w., S. 15).
7. Vom Lake Champlain (Wedding, Das Eisenhüttenwesen der Vereinigten
Staaten von Nordamerika, S. 5).
8. Aus New-Jersey (Wedding, a. a. O., S. 6).

Ein eigenthümliches Erz, welches sowohl zur Zink- als zur Eisen-
gewinnung benutzt wird, ist der Franklinit. Man betrachtet denselben
als ein Magneteisenerz, in welchem ein Theil des Eisenoxyduls durch
Zinkoxyd, ein Theil des Eisenoxyds durch Manganoxyd vertreten ist
[Formel: (Zn, Fe, Mn) O + (Fe2, Mn2) O3]. Derselbe findet sich im Staate
New-Jersey in einem mächtigen Lager zwischen Franklin und Ogdens-
burg. Die Erze werden zunächst in einer Zinkhütte auf Zink ver-
arbeitet, welches sich verflüchtigt und in Vorlagen oder (bei Zinkweiss-
darstellung) in Kammern aufgefangen wird; die Rückstände kommen
zum Eisenhochofen und werden hier zur Darstellung eines mangan-
haltigen Roheisens (Spiegeleisens) benutzt.

F. Kieseleisensteine.

Mitunter, jedoch, wie erwähnt, selten wegen der Schwerreducir-
barkeit dieser Erze, setzt man den Beschickungen für Eisendarstellung
solche natürlichen Eisensilikate zu. Hierher gehören Chamosit mit
ca. 47 Proc. Eisen, 14 Proc. Kieselsäure; Knebelit mit 27.5 Proc. Eisen,
27 Proc. Mangan, 29.5 Proc. Kieselsäure; u. a. m.

G. Manganerze.

Man verwendet geröstete Manganspathe (Mn CO3), Manganite
(H2 Mn2 O4), häufiger die unter dem Namen Braunstein auftretenden
sauerstoffreichen Manganverbindungen (Pyrolusit, chemische Zusammen-
setzung Mn O2), oder das als Wad bezeichnete Manganerz, im Wesent-
lichen aus Mangansuperoxyd mit Manganoxydul und Wasser bestehend.

Reine Manganspathe und Manganite würden sich vortrefflich zur
Darstellung von manganreichen Eisensorten eignen, sind aber verhält-
nissmässig selten. In weit grösseren Mengen finden sich Braunsteine,
theils verhältnissmässig rein, theils mit Kiesel, Kalkspath, Eisenoxyd
vermengt. Für die Verwendung zur Darstellung manganreicher Eisen-
legirungen sind diejenigen die werthvollsten, deren Kieselsäuregehalt
möglichst gering ist; auch ein grösserer Eisengehalt ist aus nahe liegen-
den Gründen nicht erwünscht.

Erschwerend auf die Verhüttung dieser Erze wirkt ihr hoher Sauer-
stoffgehalt aus Gründen, welche später ausführlichere Erörterung finden
werden. Derselbe lässt sich durch einfache Röstung in höherer Tempe-
ratur oder durch reducirende Röstung in niedrigerer Temperatur (unter
Einwirkung von Kohlenoxyd) abmindern, und das Mangansuperoxyd

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[171/0211] Die Erze. Manganerze. 1. Von der Lugnasgrube bei Carlstad in Schweden. Analysirt von Lundstrom (Jern-Kontorets Annaler 1875, S. 356). 2. Von der Danielgrube in Grängesberg. Wie 1. 3. Magneteisenerz von Norberg. Im Laboratorium des Verfassers untersucht. 4. Schwedisches Magneteisenerz. Wie 2. 5. Magneteisenerz von Berggiesshübel bei Pirna. In Königin-Marienhütte ana- lysirt (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 14). 6. Von Grube Röddecker bei Elbingerode am Harz. Im Laboratorium der Ber- liner Bergakademie untersucht (Dürre, Anlage u. s. w., S. 15). 7. Vom Lake Champlain (Wedding, Das Eisenhüttenwesen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, S. 5). 8. Aus New-Jersey (Wedding, a. a. O., S. 6). Ein eigenthümliches Erz, welches sowohl zur Zink- als zur Eisen- gewinnung benutzt wird, ist der Franklinit. Man betrachtet denselben als ein Magneteisenerz, in welchem ein Theil des Eisenoxyduls durch Zinkoxyd, ein Theil des Eisenoxyds durch Manganoxyd vertreten ist [Formel: (Zn, Fe, Mn) O + (Fe2, Mn2) O3]. Derselbe findet sich im Staate New-Jersey in einem mächtigen Lager zwischen Franklin und Ogdens- burg. Die Erze werden zunächst in einer Zinkhütte auf Zink ver- arbeitet, welches sich verflüchtigt und in Vorlagen oder (bei Zinkweiss- darstellung) in Kammern aufgefangen wird; die Rückstände kommen zum Eisenhochofen und werden hier zur Darstellung eines mangan- haltigen Roheisens (Spiegeleisens) benutzt. F. Kieseleisensteine. Mitunter, jedoch, wie erwähnt, selten wegen der Schwerreducir- barkeit dieser Erze, setzt man den Beschickungen für Eisendarstellung solche natürlichen Eisensilikate zu. Hierher gehören Chamosit mit ca. 47 Proc. Eisen, 14 Proc. Kieselsäure; Knebelit mit 27.5 Proc. Eisen, 27 Proc. Mangan, 29.5 Proc. Kieselsäure; u. a. m. G. Manganerze. Man verwendet geröstete Manganspathe (Mn CO3), Manganite (H2 Mn2 O4), häufiger die unter dem Namen Braunstein auftretenden sauerstoffreichen Manganverbindungen (Pyrolusit, chemische Zusammen- setzung Mn O2), oder das als Wad bezeichnete Manganerz, im Wesent- lichen aus Mangansuperoxyd mit Manganoxydul und Wasser bestehend. Reine Manganspathe und Manganite würden sich vortrefflich zur Darstellung von manganreichen Eisensorten eignen, sind aber verhält- nissmässig selten. In weit grösseren Mengen finden sich Braunsteine, theils verhältnissmässig rein, theils mit Kiesel, Kalkspath, Eisenoxyd vermengt. Für die Verwendung zur Darstellung manganreicher Eisen- legirungen sind diejenigen die werthvollsten, deren Kieselsäuregehalt möglichst gering ist; auch ein grösserer Eisengehalt ist aus nahe liegen- den Gründen nicht erwünscht. Erschwerend auf die Verhüttung dieser Erze wirkt ihr hoher Sauer- stoffgehalt aus Gründen, welche später ausführlichere Erörterung finden werden. Derselbe lässt sich durch einfache Röstung in höherer Tempe- ratur oder durch reducirende Röstung in niedrigerer Temperatur (unter Einwirkung von Kohlenoxyd) abmindern, und das Mangansuperoxyd

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/211>, abgerufen am 24.11.2024.