säure (bis zu 25 Proc.), mitunter etwas Titansäure und Wasser. Nach dem Brennen, welches zur Austreibung des Wassers erforderlich ist, bildet es ein sehr widerstandsfähiges Material, welches zu einzelnen Zwecken des Eisenhüttenbetriebes, wo sich andere Körper weniger be- währten, benutzt wird. Man formt Ziegel daraus, brennt sie und benutzt sie zur Ausfutterung der Oefen.
Feuerfester Thon, Chamotte und Chamottesteine. Den Haupt- bestandtheil des unter dem Namen Chamotte ausserordentlich häufig und für die mannigfachsten Zwecke angewendeten Materials bildet der in der Natur vorkommende sogenannte feuerfeste Thon, im Wesentlichen bestehend aus einem Silikate der Thonerde mit mechanisch beigemengtem Quarze, daneben aber auch kleinere Mengen Eisenoxyd, alkalische Erden, Alkalien u. s. w. enthaltend. Wie aus Früherem hervorgeht, beeinträchtigt die Anwesenheit dieser fremden Körper die Feuerbestän- digkeit des Thones, und wenn ihr Gehalt eine gewisse Grenze über- schreitet, so verliert derselbe überhaupt die Brauchbarkeit für Her- stellung feuerfester Materialien. In den feuerfesten Thonen übersteigt der Gesammtgehalt an jenen Körpern (excl. des Wassers) selten 6 Proc. und bleibt in den besten Sorten gewöhnlich erheblich hinter dieser Ziffer zurück; in den gewöhnlichen für die Töpferei benutzbaren Thonen pflegt er ganz beträchtlich höher zu sein.
Das reine Thonerdesilikat, dessen Zusammensetzung jedoch inner- halb gewisser Grenzen schwankt, ist in den Temperaturen unserer Oefen unschmelzbar; sein Schmelzpunkt steigt mit dem Thonerdegehalte und die thonerdereichsten Thone sind daher für die Benutzung als feuerfeste Materialien durchschnittlich am werthvollsten. Der dem Thone mecha- nisch beigemengte Quarz vermag, wie sich von selbst versteht, die Feuerfestigkeit des Thones erst dann zu beeinträchtigen, wenn er mit demselben in chemische Vereinigung tritt, d. h. in das Silikat übergeht; diese Bildungstemperatur der Silikate liegt jedoch, wie schon oben angedeutet wurde, höher als ihre Schmelztemperatur und im Allgemeinen um so höher, je grösser die Menge der anwesenden Kieselsäure ist. Es folgt hieraus, dass dem Thone eine ziemlich beträchtliche Menge Quarz mechanisch beigemengt sein kann, ohne erheblich benachtheiligend auf die Feuerfestigkeit desselben einzuwirken.
Nach Analysen von Bischof enthielten z. B.:
[Tabelle]
Der Thonerdegehalt der meisten feuerfesten Thone schwankt von 25--35 Proc., der Kieselsäuregehalt (incl. des mechanisch beigemengten
Die Oefen und feuerfesten Materialien.
säure (bis zu 25 Proc.), mitunter etwas Titansäure und Wasser. Nach dem Brennen, welches zur Austreibung des Wassers erforderlich ist, bildet es ein sehr widerstandsfähiges Material, welches zu einzelnen Zwecken des Eisenhüttenbetriebes, wo sich andere Körper weniger be- währten, benutzt wird. Man formt Ziegel daraus, brennt sie und benutzt sie zur Ausfutterung der Oefen.
Feuerfester Thon, Chamotte und Chamottesteine. Den Haupt- bestandtheil des unter dem Namen Chamotte ausserordentlich häufig und für die mannigfachsten Zwecke angewendeten Materials bildet der in der Natur vorkommende sogenannte feuerfeste Thon, im Wesentlichen bestehend aus einem Silikate der Thonerde mit mechanisch beigemengtem Quarze, daneben aber auch kleinere Mengen Eisenoxyd, alkalische Erden, Alkalien u. s. w. enthaltend. Wie aus Früherem hervorgeht, beeinträchtigt die Anwesenheit dieser fremden Körper die Feuerbestän- digkeit des Thones, und wenn ihr Gehalt eine gewisse Grenze über- schreitet, so verliert derselbe überhaupt die Brauchbarkeit für Her- stellung feuerfester Materialien. In den feuerfesten Thonen übersteigt der Gesammtgehalt an jenen Körpern (excl. des Wassers) selten 6 Proc. und bleibt in den besten Sorten gewöhnlich erheblich hinter dieser Ziffer zurück; in den gewöhnlichen für die Töpferei benutzbaren Thonen pflegt er ganz beträchtlich höher zu sein.
Das reine Thonerdesilikat, dessen Zusammensetzung jedoch inner- halb gewisser Grenzen schwankt, ist in den Temperaturen unserer Oefen unschmelzbar; sein Schmelzpunkt steigt mit dem Thonerdegehalte und die thonerdereichsten Thone sind daher für die Benutzung als feuerfeste Materialien durchschnittlich am werthvollsten. Der dem Thone mecha- nisch beigemengte Quarz vermag, wie sich von selbst versteht, die Feuerfestigkeit des Thones erst dann zu beeinträchtigen, wenn er mit demselben in chemische Vereinigung tritt, d. h. in das Silikat übergeht; diese Bildungstemperatur der Silikate liegt jedoch, wie schon oben angedeutet wurde, höher als ihre Schmelztemperatur und im Allgemeinen um so höher, je grösser die Menge der anwesenden Kieselsäure ist. Es folgt hieraus, dass dem Thone eine ziemlich beträchtliche Menge Quarz mechanisch beigemengt sein kann, ohne erheblich benachtheiligend auf die Feuerfestigkeit desselben einzuwirken.
Nach Analysen von Bischof enthielten z. B.:
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Der Thonerdegehalt der meisten feuerfesten Thone schwankt von 25—35 Proc., der Kieselsäuregehalt (incl. des mechanisch beigemengten
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Die Oefen und feuerfesten Materialien.
säure (bis zu 25 Proc.), mitunter etwas Titansäure und Wasser. Nach
dem Brennen, welches zur Austreibung des Wassers erforderlich ist,
bildet es ein sehr widerstandsfähiges Material, welches zu einzelnen
Zwecken des Eisenhüttenbetriebes, wo sich andere Körper weniger be-
währten, benutzt wird. Man formt Ziegel daraus, brennt sie und benutzt
sie zur Ausfutterung der Oefen.
Feuerfester Thon, Chamotte und Chamottesteine. Den Haupt-
bestandtheil des unter dem Namen Chamotte ausserordentlich häufig und
für die mannigfachsten Zwecke angewendeten Materials bildet der in
der Natur vorkommende sogenannte feuerfeste Thon, im Wesentlichen
bestehend aus einem Silikate der Thonerde mit mechanisch beigemengtem
Quarze, daneben aber auch kleinere Mengen Eisenoxyd, alkalische
Erden, Alkalien u. s. w. enthaltend. Wie aus Früherem hervorgeht,
beeinträchtigt die Anwesenheit dieser fremden Körper die Feuerbestän-
digkeit des Thones, und wenn ihr Gehalt eine gewisse Grenze über-
schreitet, so verliert derselbe überhaupt die Brauchbarkeit für Her-
stellung feuerfester Materialien. In den feuerfesten Thonen übersteigt
der Gesammtgehalt an jenen Körpern (excl. des Wassers) selten 6 Proc.
und bleibt in den besten Sorten gewöhnlich erheblich hinter dieser Ziffer
zurück; in den gewöhnlichen für die Töpferei benutzbaren Thonen
pflegt er ganz beträchtlich höher zu sein.
Das reine Thonerdesilikat, dessen Zusammensetzung jedoch inner-
halb gewisser Grenzen schwankt, ist in den Temperaturen unserer Oefen
unschmelzbar; sein Schmelzpunkt steigt mit dem Thonerdegehalte und
die thonerdereichsten Thone sind daher für die Benutzung als feuerfeste
Materialien durchschnittlich am werthvollsten. Der dem Thone mecha-
nisch beigemengte Quarz vermag, wie sich von selbst versteht, die
Feuerfestigkeit des Thones erst dann zu beeinträchtigen, wenn er mit
demselben in chemische Vereinigung tritt, d. h. in das Silikat übergeht;
diese Bildungstemperatur der Silikate liegt jedoch, wie schon oben
angedeutet wurde, höher als ihre Schmelztemperatur und im Allgemeinen
um so höher, je grösser die Menge der anwesenden Kieselsäure ist.
Es folgt hieraus, dass dem Thone eine ziemlich beträchtliche Menge
Quarz mechanisch beigemengt sein kann, ohne erheblich benachtheiligend
auf die Feuerfestigkeit desselben einzuwirken.
Nach Analysen von Bischof enthielten z. B.:
Der Thonerdegehalt der meisten feuerfesten Thone schwankt von
25—35 Proc., der Kieselsäuregehalt (incl. des mechanisch beigemengten
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/178>, abgerufen am 22.12.2024.
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